Zink – wichtiger Nährstoff für das Immunsystem

Zink ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das nach Eisen am häufigsten im menschlichen Körper vorkommt. Zink wird für das Wachstum und die Funktion aller Zellen benötigt. Besonders wichtig ist seine Rolle im Immunsystem, dazu gehört die Reaktion auf Infektionen und Entzündungen.

Forscher des Instituts für Immunologie der Universität Aachen stellten in einem Review die Schlüsselrolle von Zink bei der Aufrechterhaltung eines gesunden Immunsystems.vor. Mit komplexen Funktionen ist Zink sowohl an der Regulation des angeborenen wie an den im Lauf des Lebens erworbenen Reaktionen des Immunsystems beteiligt. Die Aufrechterhaltung eines guten Zinkstatus ist daher für die Unterstützung der Immunfunktionen sehr wichtig.

Zink ist u.a. ein Haupt-Regulator der proentzündlichen Reaktionen, z.B. von Zytokinen und anderen beteiligten Substanzen. Eine zu geringe Versorgung führt u.a. zu erhöhtem oxidativen Stress und im Immunsystem zu zellvermittelten Dysfunktionen. Daraus können schlechtere Reaktionen auf Bakterien-Infektionen, erhöhte entzündliche Reaktionen (z.B. Sepsis) und Gewebeschäden entstehen.

Die Forscher heben hervor, dass für ein gut funktionierendes Immunsystem die regelmäßige Aufnahme von Zink sehr wichtig ist, weil dieses Spurenelement im Körper nicht speziell gespeichert wird. Männern wird in Deutschland die tägliche Aufnahme von 10 mg empfohlen, Frauen sollten 7 mg Zink pro Tag aufnehmen. Zink ist in vielen Lebensmitteln enthalten, doch Konzentrationen und Bioverfügbarkeit haben ein breites Spektrum. Zu den besten Zink-Quellen gehören rotes Fleisch, einige Meeresfrüchte, Hülsenfrüchte, angereicherte Cerealien und Vollkornprodukte.

Zink aus tierischen Quellen hat eine höhere Bioverfügbarkeit im Vergleich zu Zink aus pflanzlichen Produkten. Menschen, die rotes Fleisch meiden sowie Vegetarier und Veganer haben daher ein erhöhtes Risiko, nicht ausreichend mit Zink versorgt zu sein. Die Zinkaufnahme aus der Nahrung kann außerdem gehemmt werden, z.B. durch unverdauliche Bestandteile in pflanzlicher Kost (Phytate und einige Ballaststoffe). Außerdem können Kalzium und Eisen die Absorption von Zink beeinflussen.

Ein ernster Zinkmangel kommt jedoch recht selten vor, leichtere bis mittlere Grade der Unterversorgung sind aber weltweit häufiger vorhanden. Der Zinkstatus kann im Körper nicht durch einen guten Biomarker festgestellt werden. Unterversorgen mit Zink und davon abhängige Beeinträchtigungen können jedoch durch eine gesunde Ernährung, die reichlich mit Zink versorgt, und natürlich mit Nahrungsergänzungen vermieden werden. Orale Zink-Ergänzungen können die Versorgung verbessern und sind schnell verfügbar.

Doch nicht alle Zink-Präparate haben die gleiche Bioverfügbarkeit, sie ist z.B. beim Zinkoxid am geringsten. Eine gute Bioverfügbarkeit wird u.a. erreicht, wenn Zink an Aminosäuren gebunden ist.

 

Quelle

Nour Gammoh und Lothar Rink, Zinc in Infection and Inflammation. In Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 17.6.2017, doi: 10.3390/nu9060624.

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