Kurkuma und Curcumin senken Blutfette

Das Gewürz Kurkuma und sein wichtigster Inhaltsstoff Curcumin können dazu beitragen, erhöhte Werte des „schlechten" LDL-Cholesterins und der Triglyzeride zu senken. Davon profitieren vor allem Patienten mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigen weltweit an, zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören u.a. Fettstoffwechselstörungen (Dyslipidämie). Sie tragen zur Entstehung vom metabolischen Syndrom und Typ 2-Diabetes bei. Sie führen weiter auch zu Dysfunktionen der Blutgefäße und Gefäßentzündungen. Die tragen wiederum zur Arteriosklerose bei, eine der Hauptursachen von kardiovaskulären Krankheiten. Eine Studie zeigte, dass niedriges LDL-Cholesterin und geringere Triglyzeride mit weniger Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten verbunden sind. Die Therapie der Dyslipidämie gilt daher als ein entscheidender Schritt zur Prävention von kardiovaskulären Krankheiten. Als Medikamente werden häufig cholesterinsenkende Statine und Fibrate trotz ihrer möglichen Nebenwirkungen, z.B. auf die Funktionen von Leber, Galle, Magen und Darm, eingesetzt. Natürliche Wirkstoffe, die Fettstoffwechselstörungen verbessern, könnten daher eine gute Alternative sein.

Kurkuma (Gelbwurzel, Curcuma longa) ist ein indisches Gewürz. Das gelbe Pigment wird vor allem in der indischen und südasiatischen Küche, z.B. in Curry, aber auch in Kosmetik, Farbstoffen und Medikamenten eingesetzt. Curcumin (bzw. alle Curcuminoide) ist ein wichtiger Bestandteil von Kurkuma, dessen schützende Wirkung bei vielen chronischen Krankheiten, einschließlich verschiedener Krebs-, Lungen- und Autoimmunerkrankungen, nachgewiesen ist. Es kann auch den oxidativen Stress verringern und hat durch lipidsenkende Eigenschaften auch schützende Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System.

Da die lipidsenkenden Wirkungen bisher eher wenig geprüft sind, führte eine Gruppe chinesischer Forscher dazu eine Meta-Analyse durch. Sie untersuchten die Beziehungen von Kurkuma, Curcumin und Blutfetten bei Patienten mit erhöhten Risikofaktoren für kardiovaskuläre Krankheiten. Die Forscher konnten nach ihrer Literaturrecherche schließlich sieben randomisierte, kontrollierte Studien mit 649 Patienten in ihre Analyse einbeziehen.

Bei Teilnehmern, die Kurkuma und Curcumin erhalten hatten, zeigte sich eine natürliche, herzschützende Wirkung durch die Senkung sowohl von LDL-Cholesterin als auch von Triglyzeriden. Das galt im Vergleich zu Teilnehmern aus den Kontrollgruppen, die kein Kurkuma und Curcumin erhalten hatten. Ein größerer Effekt von Kurkuma-Extrakten wurde bei der Senkung von Serum-Cholesterinwerten vor allem bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten beobachtet.

Curcumin sollte nun in größeren Studien in seinen Formen, Dosierungen und in der Kombination mit Medikamenten weiter untersucht werden. Die Forscher heben hervor, dass Curcumin aus der Nahrung allgemein schlecht absorbiert wird und wenig bioverfügbar ist. Dies kann jedoch heute durch neuere Verfahren bei der Herstellung von Nahrungsergänzungen mit Curcuminoiden deutlich verbessert werden.

Quelle

Si Qin et al., Efficacy and safety of turmeric and curcumin in lowering blood lipid levels in patients with cardiovascular risk factors: a meta-analysis of randomised controlled trials. In: Nutrition Journal, Online-Veröffentlichung vom 11.10.2017, doi: 10.1186/s12937-017-0293-y.

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