Ingwer und Kurkuma gegen Schmerzen

Ingwer und Kurkuma haben mehr als antientzündliche Wirkungen. Eine neue Meta-Analyse zeigt, dass sie auch schmerzlindernd wirken, z.B. bei Arthrose, Menstruations- und Muskelschmerzen.

Chronische Schmerzen gehören zu den Symptomen vieler Krankheiten und verringern die Lebensqualität. Die Schmerztherapie ist daher ein wichtiger Teil der Therapie. Viele Schmerzmedikamente haben jedoch Nebenwirkungen, die ihre Anwendung begrenzen können. Pflanzliche Extrakte können hier eine mögliche Alternative sein wie zum Beispiel die Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae).

Zu ihr gehören neben dem Ingwer mit seinen Wirkstoffen Gingerol und Zingeron auch Kurkuma mit seinem wirksamsten Inhaltsstoff Curcumin und andere Gewürzpflanzen wie Java- und Thai-Ingwer. Ihre antientzündlich wirkenden Extrakte werden seit Jahrhunderten in der traditionellen asiatischen Medizin angewendet. Ingwergewächse werden u.a. bei chronischen Krankheiten wie Arthrose, rheumatoider Arthritis und Depressionen eingesetzt.

In einigen Studien konnten inzwischen auch die schmerzlindernden Wirkungen dieser Gewürzpflanzen bestätigt werden. Jetzt zeigt eine Analyse von 18 Studien (8 davon randomisiert, doppelblind, Placebo-kontrolliert), dass die Extrakte von Ingwergewächsen bei chronischen Schmerzen nach Aussagen von Patienten lindernd wirkten. Das galt für Ingwer- und Kurkuma-Extrakte bzw. dessen Wirkstoff Curcumin bei Arthrose. Die Extrakte linderten die Schmerzen, sie waren dabei teilweise ebenso effektiv wie oft eingesetzte Schmerzmittel (Diclofenac). Ingwerextrakte verringerten auch starke Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhö). Ingwer und Curcumin verbesserten verzögert auftretende Muskelschmerzen (Muskelkater). Curcumin konnte außerdem bei Operationsschmerzen und Reizdarm die Schmerzen lindern.

Dabei zeigte sich in den Studien ein von der Dosis abhängiger Effekt. Als positiv wurde beurteilt, dass die Extrakte in der Anwendung sicher waren, es traten z.B. keine Nieren-Belastungen auf, wie sie bei NSARs (nicht-steroidale Antirheumatika) beobachtet wurden. Zu beachten ist jedoch, dass Ingwerextrakte bei hoher Dosierung ebenso wie NSARs das Blutungsrisiko erhöhen können. Weitere Forschungen werden in Zukunft genauer untersuchen, welche Ingwergewächse bei welchen Krankheiten schmerzlindernd wirken und welche Dosen empfehlenswert sind.

Quelle
Shaheen E. Lakhan et al., Zingiberaceae extracts for pain: a systematic review and meta-analysis. In: Nutrition Journal 14:50, 2015, doi: 10.1186/s12937-015-0038-8.

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