Das Immunsystem und die Ernährung

Zum Schutz vor Krankheiten verfügen der Mensch und alle Lebewesen über das Immun- bzw. Abwehrsystem. Dazu gehören rund eine Billion Zellen, die im Blut, in der Lymphe und in den Geweben zirkulieren. Sie filtern und beseitigen im Körper täglich viele fremde, schädliche Substanzen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie wie Viren oder Bakterien von außen eingedrungen oder im eigenen Körper, z.B. im Prozess des Stoffwechsels, entstanden sind.

Mit zunehmendem Alter sinken jedoch die Funktionen des Immunsystems, dann treten Krankheiten häufiger auf. Die Abwehr ist ein überaus komplexes System, bei dem viele Substanzen miteinander agieren, Prozesse anregen und auch wieder beenden. Das Immunsystem kann auf verschiedene Weise gestärkt werden. Dazu gehört die Ernährung und nicht zuletzt eine Reihe von Mikro-Nährstoffen, z.B. Vitamine, Spurenelemente, Omega-3-Fettsäuren, Aminosäuren und Peptide.


Die Funktion des Immunsystems
Täglich stürmen eine Fülle von Substanzen von außen auf den Körper ein. Schutz- und Filterbarrieren sind die Haut und Schleimhäute im Atmungs-, Magen-Darm- und Urogenitalsystem. Der Darm wird oft als das größte Immunorgan bezeichnet. Man unterscheidet generell zwischen der angeborenern (unspezifischen) und erworbenen (spezifischen) Immunität. Während die angeborene Abwehr immer auf gleiche Weise auf einen schädlichen Stoff reagiert, verfügt die erworbene Abwehr über einen Lerneffekt und ein Gedächtnis, das die Abwehr effektiver macht. Nach wiederholtem Kontakt mit einer schädlichen Substanz (Antigen) kann die erworbene Abwehr künftig schneller und gezielter darauf reagieren.

An den Funktionen des Immunsystems sind eine Fülle von Körperzellen beteiligt, besonders wichtig sind die T- (T-Helfer, T-Suppressorzellen, NK-Zellen) und B- Lymphozyten. Zu den besonders wichtigen Immunorganen gehören daher auch die Thymusdrüse, in der die T-Lymphozyten für ihre verschiedenen Aufgaben geschult werden, und die Milz, die ein Filter und Reservoir vor allem für die B-Lymphozyten ist. Thymus- und Milzextrakte gehören zu bewährten immunstärkenden Mitteln der Naturheilkunde.


Gesunde Ernährung stärkt das Immunsystem
Eine gute, gesunde Ernährung stärkt das Immunsystem und führt dem Körper viele Stoffe zu, die für die Abwehrfunktionen nötig sind. Bei einer schlechten Ernährung, wird das Immunsystem geschwächt, und es treten vermehrt Infektionen auf. Auch Übergewicht verringert die Immunfunktionen, die Zahl der T-Lymphozyten sinkt leicht ab. Vor allem verändert aber das Lebensalter die Funktionen des Immunsystems. Die Bildung von neuen T- und B-Lymphozyten verringert sich mit zunehmendem Alter.

In der Folge treten bei alten Menschen mehr Infektionen auf. Kommt eine schlechte Ernährung hinzu, fehlt es auch an der ausreichenden Versorgung mit Mikro-Nährstoffen. Besonders häufig fehlen die Vitamine C, E, B-Komplex sowie Eisen und Zink, die an Immunreaktionen beteiligt sind. Eine gute Ernährung und die regelmäßige Einnahme eines qualitativ guten und geeigneten Multi-Präparates mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen kann den Immunstatus im Alter verbessern.

Viele Bausteine des Immunsystems werden auf der Grundlage von Proteinen gebildet, dazu gehören u.a. Immunglobuline, Enzyme und Lymphokine. Dazu werden viele andere Nährstoffe benötigt, u.a. Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe. Bei ihrer unermüdlichen Arbeit verbrauchen die Abwehrzellen mehr Energie und Nährstoffe als andere Körperzellen. Eine einseitige Ernährung senkt ebenso wie Unterernährung die Abwehrkräfte. Bei einem Mangel an Energie und besonders an Proteinen wird das Immunsystem schnell geschwächt. Vor allem sinkt die Zahl der T-Helfer-Lymphozyten.

Die Zahl der B-Lymphozyten wird zwar nicht beeinflusst, doch ihre Fähigkeit zu Immunreaktionen verringert sich. Außerdem wird die zytotoxische Aktivität einiger Immunzellen herabgesetzt, das betrifft die NK-Zellen, Makrophagen und T-Zellen. Es werden auch weniger Lymphokine und Zytokine gebildet, die ebenfalls an Immunfunktionen beteiligt sind, und die Fähigkeit der Phagozytose (Aufnahme und Vernichtung schädlicher Substanzen) nimmt deutlich ab.


Immunsystem und Mikro-Nährstoffe
Eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung trägt wesentlich zu einer starken Abwehr bei. Eine Reihe von Mikro-Nährstoffen, Vitamine, Spurenelemente, Aminosäuren etc. unterstützen die vielen Funktionen des Immunsystems. Die optimale Zufuhr an diesen Nährstoffen stärkt die Abwehrkräfte und fördert die Bildung neuer Abwehrzellen. Viele Immunfunktionen sind von der Verfügbarkeit von Mikro-Nährstoffen abhängig. Laufen im Körper verstärkt Abwehrprozesse ab, z.B. bei vorhandenen Infekten, werden vermehrt Mikro-Nährstoffe benötigt.

Wichtig ist dabei auch, dass nicht ein einzelner Nährstoff die Abwehr stärkt, sondern viele verschiedene Substanzen werden benötigt, um die Abwehr in Gang zu halten. Sie arbeiten bei den diversen Abläufen des Immunsystems zusammen, ergänzen sich und sollten in ausreichenden Mengen vorhanden sein. Daher hilft auch nicht die Gabe eines Nährstoffs allein, das Abwehrsystem wird am besten im Verbund mit kombinierten und sich ergänzenden Multi-Nährstoffen gestärkt. Zu den wichtigen Mikro-Nährstoffen für das Immunsystem gehören:

Die Vitamine A, C und E fördern die Reaktionen des Immunsystems und verbessern die Abwehr von Bakterien und Viren. Vitamin A wirkt antiinfektiös und beeinflusst lymphoide Organe. Bei Infektionen entsteht ein erhöhter Bedarf an Vitamin C. Vitamin E ist antioxidativ, stärkt Antikörper und erhöht die Phagozytose. Die gute Versorgung ist vor allem für ältere Menschen wichtig, die häufig unter Infekten leiden. Beta-Carotin schützt vor Lipidoxidation, stärkt Makrophagen und NK-Zellen. Von den B-Vitaminen sind vor allem Vitamin B6, B12, Pantothensäure und Folsäure an den Funktionen des Immunsystems beteiligt.

Die Spurenelemente Selen und Zink. Selen wirkt antioxidativ, stärkt die T-Lymphozyten und Immunglobuline. Selen ist außerdem ein Teil von Glutathionperoxidase, einem wichtigen Enzym. Zink wirkt besonders auf die T-Lymphozyten, stärkt die Phagozytose, es ist ebenfalls antioxidativ und senkt die Belastung mit Schwermetallen. Ein Mangel an Eisen kann das Immunsystem schwächen.

Der Fettstoffwechsel beeinflusst die Bildung von Zytokinen, die im Immunsystem benötigt werden. Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen: EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) wirken antioxidativ und senken entzündliche Prozesse, z.B. bei Rheuma.
Olivenöl wirkt antientzündlich, fördert den Stoffwechsel von Zink und Proteinen.

Bestimmte Aminosäuren - vor allem Arginin, Glutamin, Glycin, L-Carnitin, Acetylcystein stärken das Immunsystem.

Glutathion (Tripeptid) - wirkt reduzierend und antioxidativ, stärkt die Bildung von Substanzen, die am Immunsystem beteiligt sind (u.a. Lymphozyten). Die Bildung von Glutation hängt u.a. von der ausreichenden Versorgung mit Vitamin C ab.