Gesunde Pilze für das Immunsystem – Maitake, Reishi und Shiitake

Essbare Pilze enthalten eine Reihe von sehr gesunden Nährstoffen. Sie wurden schon im alten China als Heilmittel verwendet. Besonders reich an immunstärkenden Stoffen sind Maitake, Reishi und Shiitake.

Pilze sind einfache Pflanzen, die von Einzellern (Hefen) bis zu größeren, geflechtartigen Strukturen (Myzel) reichen. Pilze enthalten kein Chlorophyll und können daher nicht wie andere Pflanzen die Sonnenenergie nutzen, um ihre Nahrung zu synthetisieren. Sie nehmen ihre Nährstoffe aus benachbarten Materialien, Pflanzen oder Tieren auf. Pilze existieren auf der Welt vermutlich seit mehr als einer Milliarde von Jahren. Rund 100.000 verschiedene Pilzsorten sind heute bekannt, viele davon sind essbar, andere sind roh und/oder gekocht schwer verdaulich, unbekömmlich oder gar giftig. Pilze nehmen auch Schwermetalle auf und reichern sie an. Einige Pilze können bei Pflanzen, Tieren und Menschen Krankheiten hervorrufen. So sind beispielsweise Haut- und Nagelpilze heute weit verbreitet.

Viele Pilze sind ess- und kultivierbar und enthalten eine Reihe nützlicher Nährstoffe. Dazu gehören neben Proteinen Carotinoide wie Canthaxanthin, Vitamin D und das B-Vitamin Biotin sowie die Spurenelemente Kupfer und Germanium. Außerdem enthalten Speisepilze RNS (Ribonukleinsäure) und Chitosan (ein Polyaminosaccharid).

Viele Speisepilze wurden schon im alten China als Heilmittel angewendet und werden dort bis heute in der Medzin, u.a. als Begleittherapie bei Krebs eingesetzt. Diese Pilze galten als Lebenselixier, Stärkungsmittel und dienten als Arznei zur Heilung verschiedener Krankheiten. In den westlichen Ländern nutzt man Pilze erst seit dem 20. Jahrhundert zu medizinischen Zwecken, u.a. werden Antibiotika wie Penicillin, Tetrazykline und Aureomyzin daraus gewonnen. Pilze werden außerdem für die Fermentation von Allkohol sowie zur Gewinnung von Citronensäure und Vitamin C eingesetzt.

Gesunde Speisepilze mit immunstärkenden Faktoren

Maitake, Reishi und Shiitake stammen aus der japanischen Küche, werden aber auch bei uns verwendet. Sie enthalten antioxidative, antibakterielle und antivirale Nährstoffe. So können z.B. die Beta-Glucane viele Immunzellen stärken.

Maitake (Grifola frondosa)
Maitake ist ein japanischer Speisepilz, der bei uns Laubporling genannt wird. Maitake hat viele gesundheitliche Wirkungen und wird heute kultiviert. Er enthält u.a. die Mineralstoffe Kalzium, Magnesium und Kalium, die Vitamine C, D, B2 und Niacin sowie Lektine. Maitake stärkt besonders das Immunsystem, das ist vor allem seinem Gehalt an Grifolan (Beta-1,3-Glucan) sowie der Maitake-D-Fraktion zu verdanken. Letztere ist ein Polysaccharid, das u.a. Beta-1,6-Glucan enthält.

Die Maitake-D-Fraktion kann die Zahl der T-Helfer-Zellen und der Makrophagen (Fresszellen) erhöhen sowie einige Interleukine (IL-1, -2 und -6) anregen. Maitake kann einige schädliche Bakterien und Viren hemmen, er wirkt antikanzerös und beugt Hepatitis vor. Im Stoffwechsel kann Maitake helfen, erhöhte Blutzuckerwerte bei Diabetikern (vom Typ 2) zu verringern. Er kann weiter dazu beitragen, einen Bluthochdruck sowie erhöhte Triglyzeridwerte zu senken. Maitake kann außerdem bei Übergewicht die Gewichtsabnahme unterstützen.

Reishi (Ganoderma lucidum)
Reishi ist ein japanischer Speisepilz, der bei uns Glänzender Lackporling heißt. Wegen seines herben, bitteren Geschmacks wird er nicht von jedem gern gegessen. Reishi hat viele gesundheitliche Wirkungen, zu denen analgetische, antientzündliche, antioxidative und antivirale Fähigkeiten gehören. Enthalten sind neben Mineralstoffen und Spurenelementen u.a. das Polysaccharid Beta-D-Glucan und die Ganodersäure (ein Triterpen). Auf diese beiden Nährstoffe wird hauptsächlich die Wirkung von Reishi auf das Immunsystem zurückgeführt.

Die Ganodersäure wirkt stark antioxidativ und schützt vor vielen aggressiven Arten von Freien Radikalen. Außerdem kann sie helfen, die Bildung von Cholesterin in der Leber zu verringern. Reishi kann aufgrund seiner antioxidativen Funktionen die Leber vor der Belastung durch schädliche Toxine (Giftstoffe) schützen. Reishi kann im Immunsystem die Bildung von Antikörpern, T-Helfer-Zellen und Makrophagen (Fresszellen) anregen. Er erhöht außerdem die Bildung von Interferonen (1 und 2). Reishi wirkt antientzündlich bei Allergien, Bronchitis, Konjunktivitis (Augenentzündung) und Rheuma. Reishi hat vermutlich antikanzeröse Wirkungen und kann sowohl zur Vorbeugung als auch zur Therapie beitragen.

Es gibt weiter Hinweise, dass Reishi mögliche Schäden durch Röntgentherapien verringern kann. Reishi wirkt weiter auf das Herz-Kreislauf-System. Er kann helfen, die Arterien vor Ablagerungen und damit vor Atherosklerose zu schützen. Reishi kann die Blutzirkulation zum Herz anregen und beugt dem Zusammenballen von Blutplättchen vor. Er kann außerdem dazu beitragen, einen erhöhten Blutdruck und Cholesterin zu senken.

Shiitake (Lentinus edodes)
Shiitake ist ein japanischer Speisepilz, er wird "König der Pilze" genannt und wächst auf Holz. Shiitake hat gesundheitliche Wirkungen und stärkt mit seinen verschiedenen Inhaltsstoffen, darunter das Polysaccharid Lentinan, das aus Beta-1,3- und Beta-1,6-Glucan besteht, vor allem das Immunsystem. Shiitake enthält außerdem eine Reihe von Vitaminen und Spurenelementen, darunter die Antioxidantien Selen sowie die Vitamine A, C und E. Shiitake regt verschiedene Immunzellen in ihrer Aktivität an, dazu gehören die T-Helfer-Zellen, Makrophagen (Fresszellen), Neutrophile und die natürlichen Killerzellen.

Shiitake hat antivirale Wirkungen, er kann einige Viren hemmen, u.a. Herpes und Influenza A. Shiitake hat auch antikanzeröse Wirkungen, er wird sowohl vorbeugend als auch zur begleitenden Therapie bei einigen Krebskrankheiten angewendet. Shiitake kann außerdem dazu beitragen, Bindegewebe zu festigen, Cholesterin zu senken und die Werte des "guten" HDL-Cholesterin zu erhöhen.

Maitake, Reishi und Shiitake als Nahrungsergänzung
Maitake, Reishi und Shiitake sind Pilze, die vor allem in der japanischen Küche verwendet, aber inzwischen auch bei uns häufig frisch oder getrocknet angeboten werden. Alle drei Pilzarten sind als Extrakte einzeln und in verschiedenen Pilzmischungen auch als Nahrungsergänzungen erhältlich. Wer Pilze nicht mag, kann die enthaltenen Nährstoffe auch auf diese Weise zuführen. Zu medizinischen Zwecken, beispielsweise um das Immunsystem zu stärken, sollten Maitake, Reishi und Shiitake in Anwendung und Dosierung von Therapeuten empfohlen werden.