Kurkuma und Ingwer – an Antioxidantien reiche Gewürze

Kurkuma und Ingwer sind weitaus mehr als interessante Küchengewürze. Beide sind starke Antioxidantien und haben eine Reihe von gesundheitlichen Wirkungen.

Kurkuma (Curcuma longa, deutsch: Gelbwurz) und Ingwer (Zingiber officinalis) gehören zu den Gewürzen, die in der indischen und südostasiatischen Küche häufig und seit langer Zeit angewendet werden. Beide Wurzelstock-Pflanzen gehören zur Familie der Zingiberaceae (Ingwergewächse). Kurkuma ist im südlichen Asien und in Indonesien heimisch. Es wird weltweit als Gewürz genutzt und ist vor allem ein wichtiger Bestandteil von Curries, aber auch in Pickles, Würzsaucen und Senf enthalten. Kurkuma enthält Pigmente (Curcuminoide), die ihnen die gelbe Farbe schenken. Ingwer stammt aus dem südostasiatischen Raum und wird besonders oft in der japanischen und thailändischen Küche verwendet. Wie viele Gewürze haben Kurkuma und Ingwer neben ihren aromatischen Fähigkeiten auch antioxidative und antimikrobielle Wirkungen. Sie enthalten natürliche Schutzstoffe und tragen zur Haltbarkeit von Speisen bei.

Kurkuma und Ingwer
Ihre antioxidativen und antimikrobiellen Wirkungen können Kurkuma und Ingwer auch beim Menschen entfalten. Während Kurkuma an vielen Prozessen im Körper beteiligt ist, wirkt Ingwer vor allem im Magen-Darm-Trakt und schützt vor Übelkeit.

Curcuminoide – die Wirkstoffe in Kurkuma
Viele Gewürzpflanzen enthalten phenolische Phytamine aus der Stoffklasse der Diketone und Hydroxyketone. In Kurkuma sind vor allem die Curcuminoide (Phenolsäuren) enthalten. Sie sind gelbe Pigmente, die vielen Gewürzmischungen und Speisen die gelben Farben schenken. Curcuminoide werden in drei Gruppen eingeteilt: Curcumin I, II und III, wobei Curcumin I in Kurkuma am meisten enthalten ist. Alle drei Curcuminoide sind biologisch aktiv, sie wirken auch voneinander unabhängig antioxidativ. Die besten Wirkungen werden aber mit dem natürlich vorkommenden Curcuminoid-Komplex erreicht. Kurkuma enthält außerdem Kalium, Vitamin C und das Öl Turmerin.

Curcuminoide – die gesundheitlichen Wirkungen

Curcuminoide schützen vor freien Radikalen und anderen schädlichen Stoffen im Körper. Sie wirken auch antientzündlich und stärken u.a. das Immunsystem.

Nahezu alle gesundheitlichen Wirkungen der Wirkstoffe von Kurkuma sind auf die Funktion als starke Antioxidantien zurückzuführen. Sie tragen zur Prävention bei, und sie können aktiv schädliche Prozesse hemmen.

Curcuminoide können:
– vor oxidativen Prozessen schützen
– freie Radikale fangen oder neutralisieren, z.B. Superoxid- und Peroxyl-Radikale
– oxidative Enzyme wie Cytochrom P-450 hemmen
– vor oxidativen Prozessen durch Metalle schützen und Metalle chelieren (binden)
– vor toxisch wirkenden Substanzen schützen

Curcuminoide zeigten beim Menschen folgende Wirkungen:
– stark antioxidativ gegen freie Radikale (5mal stärker als Vitamin E)
– antientzündlich (z.B. bei rheumatoider Arthritis)
– antikanzerös (Apoptose) und antimutagen
– senken Cholesterin und Serum-Triglyzeride
– stärken das Immunsystem
– fördern die Verdauung
– fördern die Wundheilung

Fibrinogen ist ein Glykoprotein, das zur Blutgerinnung beiträgt. Erhöhte Werte können ein erster Schritt zur Entwicklung von Thrombosen sein. Fibrinogen ist ein signifikanter Risikofaktor für Herzkrankheiten und Schlaganfälle. Kurkuma kann dazu beitragen, hohe Fibrinogen-Werte zu senken. Da Curcuminoide auch Cholesterin und Triglyzeride verringern können, schützen sie auch allgemein vor Herz-Kreislauf-Krankheiten.

Möglicherweise fördern Curcuminoide auch die Hirnfunktionen, beispielsweise das Gedächtnis, indem sie die Synapsen (Verbindung zwischen Nervenzellen) vor dem Verlust von Proteinen bewahren bzw. allgemein die Nervenzellen schützen. Tatsache ist, dass in Indien, wo Kurkuma am häufigsten als Gewürz verwendet wird, die Zahl von Alzheimer-Erkrankungen deutlich geringer ist als in den westlichen Ländern.

Ingwer und seine gesundheitlichen Wirkungen

Ingwer schützt vor allem den Magen- Darm-Trakt. Bekannt ist, dass Ingwer Übelkeit und Erbrechen vorbeugen kann. Er wirkt auch anregend auf das Herz-Kreislauf-System.

Ingwer enthält neben den Mineralstoffen Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium und Phosphor u.a. die Vitamine B3 und B6 sowie die Vitaminoide Cholin und Inositol. Hinzu kommen proteolytische Enzyme und eine Reihe von ätherischen Ölen, darunter vor allem die Gingerole. Mit seinen antioxidativen Wirkungen schützt Ingwer vor allem das Verdauungssystem. Er kann dazu beitragen, verschiedene Beschwerden im Magen-Darm-Trakt zu lindern. Vor allem seine schützende Wirkung vor Übelkeit und Erbrechen ist bekannt. Das gilt beispielsweise für Reisekrankheiten und bei Frauen auch für das Erbrechen in der Schwangerschaft. Ingwer wirkt weiter auf das Herz-Kreislauf-System, er fördert u.a. die Blutzirkulation und stärkt die Herzfunktionen. Ingwer wirkt außerdem antientzündlich und fiebersenkend.

Kurkuma und Ingwer zur Nahrungsergänzung
Durch die starken antioxidativen Wirkungen können Kurkuma-Extrakte sowohl zur Prävention (ca. 150 bis 500 mg) als auch zur begleitenden Anwendung bei verschiedenen Beschwerden (in höherer Dosierung) eingesetzt werden. Empfehlenswert sind standardisierte Extrakte, die eine Mischung aus allen drei Curcuminoiden enthalten. Ingwer kann frisch gerieben in verschiedenen Speisen sowie überbrüht als Tee verwendet werden. Zur Prävention vor Übelkeit und Erbrechen können auch getrocknete Ingwerwurzeln in Kapselform eingenommen werden. Meist werden Dosen von täglich 500 bis 1000 mg Ingwer-Extrakt empfohlen.