Komplexe Kohlenhydrate: Polysaccharide – Glykane

Glykane

Zu den Glykanen, oft Polysaccharide genannt, gehören u.a. Cellulose, Glukane und Glykogen. Sie haben im Körper viele Funktionen, z.B. im Immun- und Muskel-Skelett-System oder als Ballaststoff in der Verdauung.

Glykane werden oft auch als Polysaccharide bezeichnet. Sie bestehen fast völllig aus einzelnen, aneinander gebundenen einfachen Zuckerarten (Mono- oder Disaccharide), die sich zu Ketten verbinden. Zu ihnen gehören u.a. Cellulose, Fructosane, Galaktosane, Glukane und Glykogen.

Cellulose
Cellulose gehört zu den Glukan-Polysacchariden und enthält als Bestandteil Glukose. Sie ist ein für den menschlichen Körper unlöslicher Ballaststoff, der nicht verdaut werden kann und hat einige gesundheitliche Funktionen. Cellulose kann dazu beitragen, Verstopfungen vorzubeugen und die Durchlässigkeit der Darmwände (intestinale Permeabilität) zu reduzieren. Cellulose kann außerdem helfen, den Appetit zu verringern und die Blutzuckerwerte zu normalisieren.
Cellulose ist in Reis- und Getreidekleie (Hafer, Weizen) enthalten, außerdem in Äpfeln und in allen Gemüsen, darunter grüne Bohnen, Broccoli und Blumenkohl. Cellulose ist als Pulver erhältlich. Zu therapeutischen Zwecken werden meist ca. 4 bis 6 Gramm täglich gemischt in Wasser empfohlen.

Fructosane
Fructosane sind Polysaccharide, die als Bestandteil Fructose enhalten. Sie werden im Dickdarm absorbiert. Zu den wichtigsten Arten der Fructosane gehört Inulin.

Galaktane
Galaktane sind Polysaccharide, die als Bestandteile Galaktose (Monosaccharid) enthalten. Zu ihnen gehören u.a. Agar und Carrageen.

Glukane

Glukane sind in Getreide und Brauerhefe enthalten. Sie tragen zu einem gesunden Immunsystem bei.

Glukane sind Polysaccharide, die als Bestandteile Glukose enthalten. Zu ihnen gehören u.a. Beta-Glukane, Cellulose, Glykogen, Glukosaminglykane und Stärke. Glukane sind in Gerste, Hafer und Roggen sowie in Brauerhefe enthalten. Sie können dazu beitragen, das Immunsystem zu aktivieren und die Wundheilung zu fördern.

Beta-Glukane
Beta-Glukane gehören zu den Glukan-Polysacchariden und sind Polymere (verkettete Verbindungen) der Glukose. Beta-Glukane sind in den Zellwänden von Pflanzen, Pilzen, z.B. Reishi, und Bakterien enthalten. Sie haben für den Menschen gesundheitliche Funktionen im Stoffwechsel, in der Haut und im Immunsystem. Beta-Glukane können u.a. die Bildung von LDL-Cholesterin in der Leber verringern.
Beta-Glukane sind als Kapseln und Tabletten erhältlich. Sie werden meist zur Stärkung des Immunsystems angewendet und sollten mit therapeutischer Empfehlung eingenommen werden. Äußerlich angewendet können sie möglicherweise auch die Haut stärken, sie sind daher in einigen Hautsalben enthalten.

Beta-1,3-Glukan
Dieses Beta-Glukan hat eine Reihe von Funktionen im Immunsystem. Beta-1,3-Glukan trägt zum Schutz vor Strahlen bei und hat antioxidative Wirkungen. Es beugt dem Befall von schädlichen Bakterien, Hefen und Viren vor. Beta-1,3-Glukan stärkt außerdem die Haut, es fördert ihre Elastizität und Abwehrfunktionen. Es kann auch die Heilung von Wunden fördern und beschleunigen.
Beta-1,3-Glukan ist ein natürlicher Bestandteil der Zellwände von Bäcker- und Brauerhefen. Es ist in Form von Kapseln erhältlich. Beta-1,3-Glukan ist weiter in einigen Hautprodukten zur äußerlichen Anwendung enthalten.

Beta-1,6-Glukan
Auch Beta-1,6-Glukan hat eine Reihe von Funktionen im Immunsystem. Es regt verschiedene Zellen des Abwehrsystems an, dazu gehören die Makrophagen (Fresszellen) und T-Lymphozyten. Beta-1,6-Glukan ist ein Bestandteil der Maitake D-Fraktion und in Maitake-Pilzen enthalten.

Glykogen

Glykogen ist die wichtigste Form, in der Kohlenhydrate im Körper gespeichert werden.

Glykogen ist ein Polysaccharid, das Glukose-Einheiten enthält. Es hat beim Menschen ähnliche Funktionen wie die Stärke bei Pflanzen. Glykogen ist die wichtigste Form, in der Kohlenhydrate (nach ihrer Umwandlung zu Glukose) im Körper, in der Leber und in den Muskeln gespeichert werden. Braucht der Körper Energie, wird Glykogen zu Glukose zurückverwandelt, die dann in den Blutstrom abgegeben wird. Unser Körper kann jedoch nur begrenzte Mengen an Glykogen speichern. Sind die Speicher gefüllt, wird die übermäßige Aufnahme von Kohlenhydraten in Fettgewebe und Cholesterin umgesetzt. Glykogen kann bei optimalen Werten körperliche Leistungen, z.B. von Athleten, verbessern. Es kann auch Nervenimpulse aktivieren, die den Appetit hemmen können.

Glukosaminglykane

Zu den Glukosaminglykanen gehören u.a. Chondroitinsulfat und die Hyaluronsäure. Sie haben im Körper viele Funktionen, vor allem im Muskel-Skelett-System und in vielen Geweben.

lukosaminglykane gehören zu den Polysacchariden, die u.a. einen Aminozucker enthalten, der an Schwefel gebunden ist. Zu ihnen gehören Chitin, Chondroitinsulfat, Heparin und die Hyaluronsäure. Glukosaminglykane sind ein wichtiger Bestandteil der Proteoglykane, die wiederum ein bedeutender Teil des Knorpels sind. Die Verringerung von Glukosaminglykanen im Knorpel trägt zur Entwicklung und zum Fortschreiten von Arthrosen bei. Glukosaminglykane tragen auch dazu bei, die Elastizität der Blutgefäße aufrecht zu erhalten.

Sie können außerdem die Cholesterinwerte verbessern, das "schlechte" LDL-Cholesterin senken und das "gute" HDL-Cholesterin erhöhen. Glukosaminglykane helfen weiter, die Haut feucht zu halten und beugen daher trockener Haut vor. Sie sind auch an der Wundheilung beteiligt.

Hyaluronsäure
Die Hyaluronsäure gehört zu den Glukosaminglykanen und wird auch als Glykoprotein klassifiziert. Sie ist im Körper u.a. in der Haut, im Muskel-Skelett-System, im Blut und in den Lymph- und Gelenkgeweben vorhanden. Ihre Hauptfunktion ist es, viele Gewebe im Körper und die Haut vor Austrocknung zu schützen, denn ein Gramm Hyaluronsäure kann bis zu sechs Liter Wasser binden. Der Gehalt an Hyaluronsäure im Körper beträgt insgesamt ca. 15 Gramm, doch er verringert sich mit dem Alter.

Die Haut älterer Menschen ist entsprechend meist sehr viel trockener als in jüngeren Jahren. Bei Arthrose kann der Gehalt an Hyaluronsäure ebenfalls verringert sein. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Synovialflüssigkeit der Gelenke und fungiert bei allen Bewegungen als "Schmiermittel" oder wie ein "Stoßdämpfer". Zur Arthrose-Therapie kann die Hyaluronsäure daher in geschädigte Gelenke gespritzt werden, um deren Funktion zu verbessern. Hyaluronsäure ist einzeln in flüssiger Form oder als Kapsel verfügbar. Sie ist u.a. ein Bestandteil einiger Medikamente, z.B. von Augentropfen oder Nasensprays, sowie von Kosmetika, z.B. von Augencremes, Haar- oder Hautprodukten.