Stress und Ernährung

Stress ist jeder belastende Faktor, der die Gesundheit des Körpers schädigt. Hin und wieder steht jeder Mensch unter Stress. Kann sich der Körper davon erholen, sind diese Phasen gut zu überstehen. Hält Stress längerfristig an oder wird gar chronisch, entstehen eine Reihe von körperlichen Problemen. Auch die Ernährung kann den Stress beeinflussen. Sie kann ihn im negativen Fall auslösen oder verstärken, sie kann ihn aber auch hemmen. Eine ganze Reihe von Mikro-Nährstoffen können helfen, die schädlichen Wirkungen von Stress zu mindern.

 

Die klassische Stresssituation: Kämpfen oder fliehen
Stress wird durch äußere Einflüsse hervorgerufen und ist eine natürliche Reaktion zur Bewältigung von besonderen Anforderungen und Situationen. Dazu gehören angenehme Situationen (Eustress), die jeder Mensch gern erlebt. Dazu gehören aber auch eine Fülle von Gefahren und Belastungen (Distress), die sich schädlich auf den Körper auswirken. Die klassische Stresssituation beim Steinzeitmenschen war etwa die plötzliche Konfrontation mit einem wilden Tier.

Zu treffen war die blitzschnelle Entscheidung, das Tier anzugreifen und zu kämpfen oder zu fliehen. Dazu müssen sehr schnell mehr Kräfte mobilisiert werden. Der Körper reagiert darauf, indem er Hormone (Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol und Cortison) aus den Nebennieren ausschüttet. Das lenkt schnell Blut in die Muskeln und Glieder und ermöglicht sofortige Reaktionen. Gleichzeitig steigen der Blutdruck, der Blutzucker, die Atmung und der Muskeltonus an. Der Körper braucht in solchen Situationen mehr Energie bzw. Nährstoffe als sonst. Die liefern Fettsäuren aus dem Fettgewebe und Glukose aus den Vorräten der Muskeln und der Leber.

Stress hat viele Ursachen
Die "Fight-or-Flight-Entscheidung, wie die Fachleute sagen, müssen die meisten Menschen heute entweder nicht oder nur selten treffen. Sehr ernsten Gefahren sind wir eher wenig ausgesetzt. Wir verstehen unter Stress heute die Wirkung verschiedener Belastungen. Sie können durch äußere Bedingungen gegeben sein, beispielsweise durch Sonne, Hitze, Kälte, Lärm und Arbeitsbedingungen. Sie können durch die Wirkung von toxischen Stoffen entstehen, wie beim Kontakt mit schädlichen Stoffen. Sie können auch psychischer Natur sein.

Persönliche Einstellungen, Erwartungen, Über- und Unterforderung, Konflikte, Sorgen, Ärger und Ängste können belastende Stressfaktoren sein. Gemeinsam ist all diesen Belastungen, dass der Körper darauf reagiert und sich an den Stress, ähnlich wie beim Steinzeitmenschen, anpasst.


Belastende Stressfaktoren

  • Körperlicher Stress, Schlafstörungen über längere Zeit, übermäßige Anstrengung, z.B. beim Sport, Krankheiten
  • Chemischer Stress durch Umweltbelastung und/oder Chemikalien, Rauchen, Alkohol
  • Emotionaler Stress, Angst, Depressionen, Frustration, Traurigkeit, Beziehungskonflikte, Todesfall
  • Mentaler Stress, überfordernde Verantwortung, übermäßige Arbeitsbelastung, Perfektionismus
  • Ernährungsbedingter Stress, Nährstoff-Mängel, übermäßige Zufuhr von Nahrungsenergie (Kalorien), Nahrungsmittel-Allergien
  • Traumatischer Stress, Infektionen, Verletzungen, Operationen
  • Psychosozialer Stress, Beziehungskonflikte, finanzielle Probleme, beruflicher Druck, zu hohe Erwartungene


Tritt Stress zu häufig auf, kann er chronisch werden
Ist die Gefahr vorüber bzw. der Stressfaktor nicht mehr vorhanden, braucht der Körper eine Erholungsphase, um zu seinen normalen Funktionen, besonders in den Nebennieren, zurückzukehren. Treten Stresssituationen häufiger auf, kann sich der Körper daran anpassen und "widerstandsfähiger" werden. Allerdings fehlt dann die ausreichende Entspannung, und eine ganze Reihe von normalen Körperprozessen wird gestört. Kommen mehrere Stressfaktoren zusammen und hält der Stress längerfristig an, können sich die Anpassungsreaktionen schließlich ganz erschöpfen und zu Stress-abhängigen Krankheiten führen.

Dazu gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen, erhöhter Blutzucker, erhöhtes Cholesterin, Verspannungen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Erschöpfung und ein geschwächtes Immunsystem. Bei chronischem Stress fehlt es schließlich irgendwann nicht nur an Energie, es kommt auch zu Störungen der Nebennieren.


Stress belastet die Ernährung
Viele Menschen, die unter Stress stehen, vernachlässigen ihre Ernährung. Einige lassen öfter Mahlzeiten ausfallen, andere essen mehr, als der Körper an Nahrungsenergie benötigt. Hinzu kommt, dass der Konsum von Fast Food, Fertigwaren und ungesunden Lebensmitteln steigt. Das wirkt sich auf die Versorgung mit Mikro-Nährstoffen aus. Bei länger andauerndem Stress können durch ungesunde Ernährungsweisen Defizite an Mikro-Nährstoffen entstehen, die den Körper weiter belasten.

Auch der Stress selbst kann die Aufnahme und Verwertung von Mikro-Nährstoffen stören. Die Aufnahme von Kalzium und Chrom im Körper wird verringert, die Ausscheidung von Magnesium und Kalium erhöht. Stress kann zur Unterversorgung mit den Vitaminen B1 und B6 führen sowie die Aufnahme von Vitamin C senken. Stress kann außerdem dazu führen, dass die wichtigen gesunden Bakterien im Magen-Darm-Trakt vermindert bzw. entleert werden. Und Stress kann bewirken, dass die schädlich wirkende Aminosäure Homocystein, die zu Herz-Kreislauf-Krankheiten beitragen kann, im Körper übermäßig entsteht.


Stress lindern - Entspannung fördern
Stress lässt sich nicht immer vermeiden, aber für mehr Entspannung kann man auch in Stresszeiten sorgen. Ein moderates, aerobes Körpertraining trägt dazu bei, Stress abzubauen. bzw. die körperlichen Stressreaktionen zu lindern. Auch das Erlernen von Entspannungstechniken, das autogene Training, die progressive Muskelentspannung, Meditation und Yoga, können helfen, mit Stress besser umzugehen, regelmäßig zu entspannen und zu mehr Ruhe und Ausgeglichenheit zu finden.


Die Ernährung kann Stressreaktionen verringern
Unter Stress sollte man möglichst eine gesunde Ernährung beibehalten, öfters kleinere Mahlzeiten sollten in Ruhe verzehrt werden. Die Ernährung sollte reichlich Gemüse und ausreichend Protein enthalten. Die Zufuhr an raffinierten Kohlenhydraten, Zucker und chemischen Zusatzstoffen sollte dagegen stark eingeschränkt werden.


Bei Stress Defizite an Mikro-Nährstoffen vermeiden
Unter Stress braucht der Körper eine Reihe von Mikro-Nährstoffen mehr als sonst. Der Bedarf wird dann über die Ernährung allein oft nicht mehr gedeckt. Mehr benötigt werden einige Aminosäuren, Fettsäuren, Vitamine sowie Mineralstoffe und Spurenelemente. Die Nebennieren haben bei den Stressreaktionen eine Schlüsselfunktion. Einige Mikro-Nährstoffe und Nebennierenextrakte können ihre Funktion stärken und dazu beitragen, dass der Körper auf Stress besser reagieren kann.

Aminosäuren
Einige Aminosäuren werden bei Stress stärker benötigt. Das betrifft vor allem Acetyl-L-Carnitin, Arginin und Lysin, Glutamin und Tyrosin.

Omega-3-Fettsäuren
Stress kann im Körper entzündliche Prozesse auslösen. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren können die toxischen Wirkungen von Stress mindern. Das gilt besonders für die Omega-3-Fettsäure DHA (Docosahexaensäure) aus Fischölen. Omega-3-Fettsäuren stärken außerdem die Nebennieren.

Vitamine und Vitaminoide
Die Vitamine des B-Komplexes, vor allem aber Niacin(-amid), Pantothensäure und B6, schützen den Körper vor den toxischen Wirkungen von übermäßigem Stress, und stärken die Funktion der Nebennieren bzw. die Bildung von Nebennierenhormonen. Gleiches gilt für die Vitamine C und E sowie für die Vitaminoide Inositol und PABA.

Mineralstoffe und Spurenelemente
Ausreichend Magnesium kann Stress lindern, da es die Funktion der Nebennieren fördert und den mit Stress verbundenen Magnesium-Verbrauch mindert. Auch Kalzium, Chrom, Vanadium und Zink können die Funktionen der Nebennieren stärken.

Nebennierenextrakt
fördern die Funktion der Nebennieren. Sie können den Körper unterstützen, mit Stress besser fertig zu werden und die toxischen Wirkungen von übermäßigem Stress lindern.


Mikro-Nährstoffe bei Stress gezielt ergänzen
Die Defizite an Mikro-Nährstoffen und ein Mehrbedarf bei Stress können durch gute Multi-Präparate bzw. Kombinationen von Nährstoffen sehr gut ausgeglichen werden. Sie sollten nach therapeutischer Empfehlung und abgestimmt auf die individuelle Situation eingenommen werden.