Katalase und Superoxiddismutase – antioxidative Enzyme

Katalase und Superoxiddismutase sind wichtige Antioxidantien. Sie tragen erheblich zum Schutz vor Freien Radikalen bei. Katalase baut Peroxide ab, Superoxiddismutase inaktiviert das agressive Superoxid. Superoxiddismutase trägt zur Stärkung des Immunsystems bei. Sie kann Entgiftungs-Prozesse in der Leber fördern.

Katalase ist ein antioxidatives Enzym, das in nahezu allen pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln vorkommt. Beim Menschen ist es in der Leber, in den roten Blutzellen und in der Haut vorhanden. Katalase gehört mit zu den wirksamsten Enzymen in den Zellen und kommt dort in verschiedenen Formen vor. Superoxiddismutase (SOD) ist ebenfalls ein antioxidativ wirkendes Enzym. Im menschlichen Körper gehört es mit zu den am häufigsten vorkommenden Enzymen.

Im Durchschnitt enthält der Körper 60 Mikrogramm Superoxiddismutase pro Milliliter Blut. Superoxiddismutase kommt in verschiedenen Formen vor, mit den Spurenelementen Kupfer, Mangan und Zink als wichtige Komponente. Die Mangan-haltige Superoxiddismutase ist ein zentraler Baustein der Mitochondrien der Zellen, die Kupfer-haltige Superoxiddismutase befindet sich im Zytoplasma der Zellen, die außerzelluläre Superoxiddismutase enthält Kupfer und Zink. Von Superoxiddismutase gibt es außerdem synthetisch hergestellte Formen.

Die Funktionen von Katalase und Superoxiddismutase
Katalase und Superoxiddismutase haben lebensstabilisierende Funktionen. Tiere, die reichlich mit beiden Enzymen versorgt waren, lebten länger als andere. Zu verdanken ist dies den starken antioxidativen Wirkungen beider Enzyme, die oxidativen Stress bekämpfen können und für Enzyme ungewöhnlich stabil sind. Katalase schützt die Zellen vor oxidativen Schäden durch übermäßig vorhandene freie Radikale.

Sie fängt und baut Peroxide, vor allem Wasserstoffperoxid, ab, indem diese zu Sauerstoff und Wasser umgewandelt werden. Jedes Katalase-Molekül kann pro Sekunde Millionen von Sauerstoffperoxiden inaktivieren. Superoxiddismutase baut vor allem das freie Radikal Superoxid ab und wandelt es zu Sauerstoff und dem etwas weniger schädlichen Wasserstoffperoxid um, wobei letzteres dann von der Katalase inaktiviert wird. Auf diese Weise trägt die Superoxiddismutase beispielsweise zum Schutz vor Osteoporose bei, da Superoxid Osteoklasten (Zellen, die Knochengewebe abbauen) anregen kann, die im Übermaß zu Osteoporose beitragen können. Schützende Wirkungen sind auch bei rheumatoider Arthritis bekannt.

Superoxiddismutase ist stark in den Augenlinsen konzentriert, wo sie antioxidative Wirkungen entfaltet. Körpergewebe, die durch Strahlentherapien belastet wurden, können mit Hilfe von Superoxiddismutase teilweise regeneriert werden. Auch die Funktion des Herzmuskels kann nach einem Herzanfall durch Gaben von Superoxiddismutase unterstützt werden. Superoxiddismutase kann auch das Immunsystem stärken, sie fördert u.a. Entgiftungsprozesse in der Leber und trägt dazu bei, Schwermetalle wie Quecksilber zu entgiften. Gaben von Superoxiddismutase können auch Hautschäden durch ultraviolette Strahlen verringern. Superoxiddismutase kann durch seine antioxidativen Fähigkeiten weiter zum Schutz vor verschiedenen Krebsarten beitragen.

Ein Mangel an Katalase und Superoxiddismutase
Übermäßige Belastungen durch ultraviolette Strahlen als Teil des Sonnenlichts können den Gehalt von Katalase und Superoxiddismutase in der Haut verringern. Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung haben häufig niedrige Katalase-Werte. Mit zunehmendem Alter sinkt die Körperproduktion von Superoxiddismutase, die Werte können im Blut gemessen werden. Verschiedene Faktoren können zur Verringerung von Superoxiddismutase beitragen, beispielsweise kann Homocystein deren (außerzelluläre) Werte verringern.

Die Quellen von Katalase und Superoxiddismutase
Katalase ist in Lebensmitteln, beispielsweise in Honig, Kuhmilch, Mais, Weintrauben, grünen Erbsen, Kartoffeln, Mangos und Sojabohnen enthalten. Superoxiddismutase kommt in Aloe vera und der Grünlipp-Muschel vor.

Was ist bei der Einnahme von Katalase und Superoxiddismutase zu beachten?
Katalase und Superoxiddismutase werden in der Regel nicht als Nahrungsergänzung eingesetzt. Katalase wird nicht einzeln angeboten, sie ist jedoch in einigen Antioxidantien-Formeln enthalten. Superoxiddismutase wird einzeln oder als Teil von einigen Antioxidantien-Präparaten angeboten. Als Einzelgabe wird sie als Antioxidans vorwiegend zu therapeutischen Zwecken eingesetzt.

Bei der Einnahme von Enzymen sollte man allgemein darauf achten, dass sie direkt zu den Mahlzeiten (kurz vor, während und direkt danach) die Verdauung unterstützen. Nimmt man sie ca. 1 ½ bis 2 Stunden vor oder nach dem Essen, wird die entzündungshemmende Wirkung erreicht.