Mit gesunder Ernährung Osteoporose-Risiken senken

Schon in jungen Jahren lässt sich das Risiko für Osteoporose, die meist erst im höheren Alter auftritt, senken. Eine gesunde Ernährung, der Verzicht auf Nikotin und wenig Alkohol tragen zur besseren Knochenstruktur und Osteoporose-Vorbeugung bei.

Der steigende Anteil der älteren Bevölkerung erhöht das Risiko für Alterskrankheiten, zu denen auch die Osteoporose (Knochenschwund) gehört. Zu ihr tragen veränderliche ebenso wie unveränderliche Faktoren bei. Beeinflussbar sind das Untergewicht mit einem BMI (Body Mass Index) unter 20, das Rauchen und ein riskanter Alkoholkonsum (Männer über 30 g, Frauen über 20g Alkohol täglich). Ungesunde Ernährungs- und Konsumgewohnheiten können die Mikroarchitektur der Knochen und speziell die Knochenmineraldichte verschlechtern. Schädlich wirken können neben Zigaretten und alkoholischen Getränken auch die zu geringe Versorgung mit den für die Knochen wichtigen Mikro-Nährstoffen.

Dazu gehören vor allem Kalzium und Vitamin D, aber auch Magnesium, Kalium, Zink sowie die Vitamine Folsäure, B12 und K etc.. Nicht oder nur wenig beeinflussbar sind dagegen Risikofaktoren, die durch andere Krankheiten entstehen, z.B. durch Leberkrankheiten, Gelenkentzündungen oder Diabetes. Auch die Einnahme von Medikamenten, z.B. Steroide, Aromatase-Hemmer, Sedativa und Antidepressiva, kann die Entstehung von Osteoporose begünstigen.

In einer norddeutschen Studie wurde untersucht, wie verbreitet Knochenbrüche sind und welche Risikofaktoren für Osteoporose nachgewiesen werden können. Die Studie begann 1997, Auswertungen liegen jetzt für die nachfolgenden Untersuchungen bis 2012 vor. 6.029 Männer und Frauen aus Vorpommern im Alter von 20 bis zu 90 Jahren nahmen an der Gesundheitsstudie teil. Alle Teilnehmer gaben Auskunft über bereits erlittene Knochenbrüche, und bei allen wurden die Risikofaktoren für Osteoporose ermittelt. Mit Ultraschall-Untersuchungen wurde der Steifigkeits-Index, der das Frakturrisiko angibt, am Calcaneus (Fersenbein) bestimmt. Weiter wurde analysiert, ob die Frakturen mit dem Geschlecht und Alter der Teilnehmer verbunden waren.

Bei weniger als der Hälfte der Teilnehmer (45,2%) fanden sich keinerlei Risikofaktoren für Osteoporose. Insgesamt hatten über alle Altersgruppen hinweg 10,6% der Frauen und 4,6% der Männer ein deutlich erhöhtes Risiko für Knochenbrüche. Die Knochendichte nimmt zwar generell mit dem Alter ab, jedoch auf unterschiedliche Weise. Die Entwicklung schreitet bei Männern kontinuierlich über die Lebenszeit voran.

Bei Frauen setzt mit der Menopause eine starke Abnahme der Knochengesundheit ein. Die hormonellen Veränderungen (Östrogendefizit) in dieser Zeit beeinflussen die Knochenstruktur der Frauen und machen sie für Osteoporose anfälliger. Frauen über 65 Jahren hatten ein Frakturrisiko von 28,2%, bei den Männern war es mit 8,8% deutlich geringer angestiegen. Hatten die Teilnehmer jedoch bereits in jüngeren Jahren Osteoporose-Risikofaktoren, dann verringerte sich ihre Knochendichte schon rund 10 Jahre früher und deutlich stärker.

Generell waren bei Teilnehmern unter 55 Jahren die Risikofaktoren für Osteoporose noch öfter veränderlich, in höherem Alter nehmen sie bei Männern und Frauen zu. Die Forscher empfehlen daher: Schon jüngere Frauen und Männer sollten ihre veränderlichen Risikofaktoren für Osteoporose verringern. Dazu trägt eine knochengesunde Ernährung ebenso wie ein geringer Konsum von Alkohol und der Verzicht auf das Rauchen bei. Das fördert gesunde Knochenstrukturen und beugt der Osteoporose vor.

Quelle
Christian Schürer et al., Frakturrisiko und Risikofaktoren für Osteoporose: Ergebnisse zweier repräsentativer bevölkerungsbasierter Erhebungen in Nordostdeutschland (Study of Health in Pomerania: SHIP-2 und SHIP-Trend). In: Deutsches Ärzteblatt International, Nr. 112, 2015, S. 365-371, doi: 10.3238/arztebl.2015.0365.

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