Pflanzliche Antioxidantien bei Kniearthrose

Die Arthrose beruht auf degenerativen Prozessen, an der Entwicklung können auch Entzündungen beteiligt sein. Zur Linderung der Beschwerden könnten auch Antioxidantien aus pflanzlichen Quellen beitragen.

Die Arthrose beginnt mit einer Knorpelschädigung in den Gelenken und verändert im weiteren Verlauf auch die Knochensubstanz der Gelenke. Das führt zu Schmerzen, Gelenk-Steifigkeit und Funktionseinschränkungen. Betroffen sein können die Gelenke der Hüften, Hände und Knie, wobei die Kniearthrose am häufigsten auftritt. Die Vorkommen steigen mit zunehmendem Alter deutlich an. Geschätzt wird, dass rund 10% der Männer und 18% der Frauen über 60 Jahren von Arthrose betroffen sind. 80% der Patienten haben dadurch eine verminderte Bewegungsfähigkeit, 25% sind in ihren täglichen Aktivitäten stärker eingeschränkt. Die Arthrose ist eine degenerative Erkrankung, an der auch entzündliche Prozesse beteiligt sein können, z.B. als Folge einer Arthritis (Gelenkentzündung) oder von anderen Entzündungsreaktionen im Körper.

Dabei kann ein Übermaß an freien Radikalen bzw. ein erhöhter oxidativer Stress eine Rolle spielen. Für die Arthrose gibt es bisher keine Heilung, die Therapie richtet sich vor allem auf die Schmerzlinderung und verbesserte Gelenkfunktionen. Eingesetzt werden dafür nicht-medikamentöse und medikamentöse Maßnahmen. Dazu gehören u.a. ein geeignetes Sporttraining, Physiotherapie und die Gewichtsreduktion. Neben den Gaben von nicht-steroidalen Antirheumatika (NSARs) haben sich auch die Nährstoffe Glucosamin und Chondroitinsulfat zur Linderung der Arthrose-Beschwerden bewährt.

Die Beteiligung von entzündlichen Prozessen und vom oxidativen Stress legen nahe, dass auch antioxidative Nahrungsergänzungen zu Verbesserungen der Arthrose bzw. zur Linderung der Beschwerden beitragen könnten. Die Ergebnisse experimenteller Studien unterstützten diese Annahme. Studien an Menschen sind bisher oft noch uneinheitlich, z.B. an kleineren Personengruppen durchgeführt oder mit kombinierten Anwendungen getestet. Gute Wirkungen auf Arthrose zeigten aber beispielsweise die antioxidativen Vitamine C und E. Untersucht wurden inzwischen auch einige Pflanzenstoffe mit antioxidativen Wirkungen. Besonders Curcumin und Weihrauch (Boswellia serrata) scheinen für die Anwendung bei Arthrose geeignet zu sein.

Curcumin ist der wichtigste Bestandteil von Kurkuma, das als Gewürz in der asiatischen Küche häufig genutzt wird. Die Anwendung von Curcumin hat eine lange Tradition in der ayurvedischen Medizin. Es hat antioxidative Wirkungen, die u.a. bei Arthrose nützlich sein können. In einigen Studien schnitt Curcumin hier im Vergleich mit NSARs gleichwertig oder sogar besser ab. Zu beachten ist dabei, dass Curcumin als Pulver oral nicht sehr gut bioverfügbar ist. Inzwischen wird Curcumin aber mit einer sehr hohen Bioverfügbarkeit (z.B. Meriva) angeboten, die Bindung an das besser aufnehmbare Phosphatidylcholin verbessert die Aufnahme und Resorption. Auch der Weihrauch hat mit seinen Harzen und anderen Substanzen eine lange Tradition in der ayurvedischen Medizin.

Die Harze enthalten verschiedene Säuren, die zum Teil antientzündliche Fähigkeiten haben. Mehrere Studien zeigten, dass Curcumin und Weihrauch die Beschwerden bei Kniearthrose lindern konnten. Für ihre Anwendung spricht auch, dass sie im Vergleich zu den NSARs weniger unerwünschte Nebenwirkungen haben.

Quellen
Ashok Kumar Grover und Sue E. Samson, Benefits of antioxidant Supplements for knee osteoarthritis: rationale and reality. In: Nutrition Journal, Online-Veröffentlichung vom 5.1.2016, doi: 10.1186/s12937-015-0115-z.

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