Omega-3-Fettsäuren verbessern kognitive Leistungen von Jugendlichen

Jugendliche, die in einer niederländischen Studie besser mit Omega-3-Fettsäuren versorgt waren, schnitten in einigen kognitiven Leistungstests besser ab.

Für die beiden mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen, EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure), sind viele gesundheitliche Funktionen nachgewiesen. Das gilt vor allem für ihren positiven Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System, aber auch auf die Funktionen des Gehirns. Es gibt bereits eine Reihe von beobachtenden Studien, die auch für Kinder und Jugendliche positive Verbindungen zwischen dem Fischverzehr als wichtigste Quelle für Omega-3-Fettsäuren und den Schulnoten nachweisen.

Allerdings sind die Ergebnisse bisher nicht einheitlich, und natürlich werden die Schulleistungen auch von vielen anderen Faktoren beeinflusst. Gerade in der Zeit der Adoleszenz macht das Gehirn wichtige Entwicklungsprozesse durch. Erstmals untersuchten daher Mediziner bei normal entwickelten Jugendlichen die Verbindungen vom Omega-3-Index, mit dem die Versorgung im Blut gemessen werden kann, zu den kognitiven Leistungen.

An der Studie nahmen 266 niederländische Schüler im Alter von 13 bis zu 15 Jahren teil. Zu Beginn wurde bei allen der Fischverzehr erfragt und im Blut die Versorgung mit den Omega-3-Fettsäuren gemessen. Rund 14% der Schüler gaben an, niemals Fisch zu essen, 77% taten dies nur selten. Nur 1% der Jugendlichen aß Fischmahlzeiten zweimal oder öfter pro Woche. Entsprechend war die geringe Versorgung mit den Omega-3-Fettsäuren keine Überraschung. Der Omega-3-Index lag im Durchschnitt bei knapp 4%, was die geringe Versorgung anzeigt. Bei einer guten Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren liegen die Index-Werte zwischen 8% und 11%.

Die Jugendlichen nahmen an verschiedenen Tests teil, in denen ihre kognitiven Leistungen, z.B. die Fähigkeit zur Aufmerksamkeit, getestet wurden. Von neun getesteten Parametern waren zwei deutlich von den Omega-3-Fettsäuren beeinflusst. Der Omega-3-Index war zum einen signifikant mit der Informationsverarbeitung verbunden. Waren die Teilnehmer besser mit Omega-3-Fettsäuren versorgt, dann erhöhte sich ihre Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung. Dabei zeigte sich eine lineare Beziehung, d.h. bei besserer Versorgung stiegen auch die Leistungen in der Informationsverarbeitung deutlich an. Zum anderen machten die Schüler mit einem höheren Omega-3-Index weniger Fehler im D2-Test, mit dem der Grad der Aufmerksamkeit bestimmt wird.

Die Mediziner wollen nun in weiteren Untersuchungen prüfen, ob und wie die Ergänzung von Omega-3-Fettsäuren die kognitiven Leistungen verbessern können. Sie ziehen bereits jetzt das Fazit, dass die Jugendlichen in dieser Studie mehr von den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA aufnehmen müssten. Das könnte nicht nur ihre kognitiven Leistungen, sondern langfristig auch die Gesundheit ihres Herz-Kreislauf-Systems verbessern.

Quelle
Inge S. M. van der Wurff et al., Association between Blood Omega-3-Index and Cognition in Typically Developing Dutch Adolescents. In: Nutrients Vol. 8, Nr. 1, 2016, doi: 10.3390/nu8010013.

Als registrierter/angemeldeter Benutzer erhalten Sie zusätzlich Empfehlungen und Informationen unserer Redaktion.