Gesunde Ernährung und Normalgewicht beugen dem Diabetes vor

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wählte in diesem Jahr Diabetes zum Thema des diesjährigen Weltgesundheitstages. In einem Bericht stellte sie die weltweite Verbreitung von Diabetes vor.

Der Diabetes gilt als eine irreversible chronische Stoffwechsel-Krankheit, die durch einen zu hohen Blutzucker schwer belasten kann. In der Folge können auch weitere Krankheiten entstehen, dazu gehören u.a. Herzkrankheiten, Schlaganfälle und gestörte Nierenfunktionen. Die WHO stellte ihre Aktionen zum Weltgesundheitstag am 7. April unter das Motto: Beat Diabetes - Schlagt den Diabetes. Sie stellte Daten über die Diabetes-Vorkommen aus 751 Studien mit rund 4,4 Millionen Teilnehmern in aller Welt vor.

Weltweit steigt die Zahl der Diabetiker stark an, parallel zu den typischen Risikofaktoren wie starkes Übergewicht und ein zu hoher Blutzucker. Im Jahr 1980 gab es 108 Millionen Diabetiker, ihr Anteil ist auf 422 Millionen im Jahr 2014 angestiegen. Im Lauf von rund 35 Jahren hat sich damit die Zahl der Diabetiker nahezu vervierfacht. In Europa sind die Vorkommen in etwa gleich geblieben. Der Anteil der Diabetiker beträgt hier 6% bei den Frauen und 8% bei den Männern.

In Deutschland geht man von 4,8 Millionen Diabetes-Fällen aus, bei rund 1,2 Millionen Menschen ist der Diabetes bisher nicht erkannt. Weltweit sollten die Diabetes-Vorkommen bis zum Jahr 2025 auf dem Level von 2010 bleiben. Wie der WHO-Bericht nun zeigt, stehen die Chancen für das Erreichen dieses Zieles weltweit schlecht, es ist allenfalls in einigen westeuropäischen Ländern realisierbar. Für Mediziner sind die Ergebnisse alarmierend. Sie fordern u.a. häufigere Blutzucker-Kontrollen, damit Diabetes früher entdeckt und damit besser therapierbar wird.

Den höchsten Anteil an den Diabetes-Vorkommen hat mit 80 bis 90% der Diabetes Typ 2, Im Gegensatz zum relativ seltenen Diabetes Typ 1, der eine Autoimmunkrankheit ist, stufen Mediziner den Diabetes Typ 2 als vermeidbar ein. Er kann in seinen Vorkommen und Folgen verringert und verzögert werden. Dazu tragen eine frühe Diagnose und gesündere Lebensweisen, die langfristig beibehalten werden, bei. Erreicht werden kann dies mit einer gesünderen Ernährung, mehr Bewegung und dem Abbau von Übergewicht. Ein gesünderer Lebensstil beugt dem Diabetes Typ 2 vor, verbessert im Krankheitsfall die Perspektiven und verringert Folgekrankheiten.

Mit einer geeigneten Diät erreichen so manche Diabetiker wieder eine normale Glukose-Kontrolle, wie die Ergebnisse einer kleinen Studie zeigen. 20 Diabetiker machten acht Wochen lang eine Reduktionsdiät. Ihr Gewicht fiel im Durchschnitt von 98 kg auf 83,8 kg und blieb über sechs Monate hindurch stabil. 40% der Teilnehmer erreichten auf diese Weise bessere Nüchtern-Glukose-Werte im Plasma (< 7mmol/L). Die Forscher halten den Diabetes daher für eine möglicherweise reversible Krankheit.

Unser Tipp: Eine ballaststoffreiche Ernährung und bestimmte Mikro-Nährstoffe können zur Diabetes-Kontrolle und zur Prävention vom metabolischen Syndrom (als Vorstufe) beitragen. Das gilt z.B. für die Vitamine D, E und Niacin sowie für die Mineralstoffe Kalzium, Magnesium, Chrom(-picolinat) und die Omega-3-Fettsäuren.

Quellen
NCD Risk Factor Collaboration, Worldwide trends in diabetes since 1980: a pooled analysis of 751 population-based studies with 4.4 million participants. In: The Lancet, Online-Veröffentlichung vom 6.4.2016.

Sarah Steven et al., Very-Low-Calorie Diet and 6 Months of Weight Stability in Type 2 Diabetes: Pathophysiologic Changes in Responders and Nonresponders. In: Diabetes Care, Online-Veröffentlichung vom 21.3.2016, doi: 10.2337/dc15-1942.

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