Curcumin beim metabolischen Syndrom

Curcumin konnte bei Patienten mit metabolischem Syndrom die Adiponektin-Werte verbessern. Dieses Hormon ist u.a. am Insulin-Stoffwechsel beteiligt.

Zum metabolischen Syndrom gehören die Faktoren zentrales Übergewicht, Bluthochdruck sowie der gestörte Stoffwechsel von Fetten, Glukose und Insulin. Mindestens drei dieser Bedingungen müssen vorhanden sein, um die Diagnose metabolisches Syndrom zu stellen. Damit steigen die Risiken für Folgekrankheiten wie Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Krankheiten. Von Curcumin, dem wichtigsten Inhaltsstoff im Gewürz Curcuma, ist bekannt, dass es u.a. die Insulin-Resistenz beeinflussen kann, da es auf die beiden Peptidhormone Adiponektin und Leptin einwirken kann. Beide gehören zur Gruppe der Adipokine, das sind Verbindungen, die im Fettgewebe gebildet werden.

Leptin steuert das Hunger- und Sättigungsgefühl, Adiponektin kann  den Lipid- und Glukosestoffwechsel beeinflussen und speziell die Empfindlichkeit von Geweben auf Insulin stärken. Es gibt mehrere Nachweise, dass Adiponektin ein Schlüssel sein könnte, um die Entstehung von Krankheiten, die mit Übergewicht verbunden sind, zu verringern. Dazu könnten u.a. auch die antioxidativen, antientzündlichen, antithrombotischen, blutdrucksenkenden und antiatherosklerotischen Fähigkeiten von Adiponektin beitragen.

In einer kleinen (randomisierten, doppelblinden) Studie prüfte eine Forschergruppe, ob Curcumin im Vergleich zu einem Placebo das metabolische Syndrom beeinflussen kann. 117 Teilnehmer wurden zwei Gruppen zugeordnet. Eine nahm acht Wochen lang täglich 1000mg Curcumin ein, die andere Gruppe nahm täglich ein Placebo. Untersucht wurden die Werte von Adiponektin und Leptin sowie deren Verhältnis zueinander, sie gelten als Risikomarker für das metabolische Syndrom, Diabetes Typ II und Arteriosklerose.

Am Ende der Studie waren nur in der Curcumin-Gruppe die Adiponektin-Werte um bis zu 68% angestiegen, Leptin war um bis zu 20% verringert. Damit verbesserte sich auch das Verhältnis von Leptin zu Adiponektin. Die Forscher nutzten die Ergebnisse von zwei weiteren Studien für eine kleine Meta-Analyse. Danach konnte Curcumin die Adiponektin-Werte um 77% verbessern und die Leptin-Werte (nicht signifikant) um 26% verringern.

Die Forscher sehen sich mit den Ergebnissen dieser Studie in der Ansicht bestätigt, dass Curcumin die Insulin-Sensitivität beeinflussen kann. Sie wollen die Wirkungen von Curcumin auf das metabolische Syndrom nun in weiteren Studien prüfen.


Unser Tipp: Curcumin ist nur gering bioverfügbar. In der Verbindung mit gut löslichen Stoffen, z.B. Phosphatidylcholin, steigt die Resorption und Bioverfügbarkeit.

Quelle
Nunes Panahi et al., Effects of Supplementation with Curcumin on Serum Adipokine Concentrations: A Randomized Controlled Trial. In: Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 30.3.2016, doi: 10.1016/j.nut.2016.03.018.

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