Flavonoide verbessern den Bluthochdruck bei Frauen

Frauen mit einer hohen Aufnahme von Flavonoiden konnten in einer Studie ihren Bluthochdruck um 10% senken.

Die reichliche Aufnahme von Flavonoiden (sekundäre Pflanzenstoffe) aus Obst und Gemüse kann sich positiv auf den Blutdruck auswirken. Das hatten bereits einige Studien mit relativ kurzer Dauer gezeigt. Jetzt zeigte eine über viele Jahre durchgeführte Studie ähnlich gute Effekte der Flavonoide, die antioxidative, antivirale und antibakterielle Wirkungen haben. An einer großen Bevölkerungsstudie nahmen von 1993 bis 2009 rund 40.500 französische Frauen im mittleren Alter teil. Sie gaben u.a. Auskunft über ihre Ernährung sowie über die Vorkommen von Bluthochdruck in ihrer Familie. Im Lauf der Beobachtungszeit traten bei den Teilnehmerinnen 9.350 Fälle von Bluthochdruck auf.

Ausgewertet wurden neben der Ernährung auch andere möglicherweise den Bluthochdruck beeinflussende Faktoren. Dazu gehörten u.a. der Body Mass Index, Sport, Rauchen, Alkoholkonsum, Koffein, Diabetes und erhöhte Cholesterinspiegel. Einbezogen waren auch die Aufnahmen der Mineralstoffe Kalium und Magnesium, der Omega-3-Fettsäuren und der Verzehr von industriell verarbeiteten Fleischprodukten.

Bei allen Frauen wurde die gesamte Aufnahme von Flavonoiden ebenso wie einige Untergruppen bestimmt. Dazu gehörten Flavonole, zu denen Quercetin und Kämpferol gehören. Sie sind vor allem in Zwiebeln und Tees enthalten und haben u.a. antioxidative Wirkungen. Bekannt ist auch, dass sie die LDL-Oxidation hemmen und damit zur Vorbeugung vor Arteriosklerose beitragen können. Untersucht wurden auch die Anthocyane, die in vielen Obst- und einigen Gemüsesorten enthalten sind, darunter Orangen, Brombeeren, Heidelbeeren, Himbeeren und Weintrauben. Als dritte Untergruppe wurden Proanthocyanidin-Polymere (kondensierte Tannine bzw. Gerbstoffe) untersucht, die vor allem in Rotwein und Tee vorkommen.

Frauen mit der höchsten Aufnahme an Flavonolen hatten im Durchschnitt um 10% geringere Blutdruckwerte im Vergleich zu Frauen, die nur wenig Flavonole aufnahmen. Um 9% geringer war der Blutdruck bei Frauen, die reichlich Anthocyane und Proanthocyanidin-Polymere aufnahmen. Auch bei der reichlichen Aufnahme der Gesamt-Flavonoide sank der Blutdruck um 9%.

Quelle
Martin Lajos et al., Flavonoid intake and incident hypertension in women. In: The American Journal of Clinical Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 2.3.2016, doi: 10.3945/ ajcn.115.109249.

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