Catechine aus dem Grüntee und der Schutz vor Brustkrebs

Catechine, die sekundären Pflanzenstoffe im Grüntee, haben viele gesundheitliche Wirkungen. Sie können z.B. dazu beitragen, das Risiko für Brustkrebs zu senken.

Brustkrebs bei Frauen gehört zu den häufigsten und weltweit verbreiteten Krebskrankheiten bei Frauen. Die Ernährung kann zur Prävention beitragen, dabei spielt der Teekonsum eine besondere Rolle. Frische Teeblätter enthalten Catechine, die zur Gruppe der Polyphenole gehören. Sie haben starke antioxidative und antikanzeröse Wirkungen. Die wichtigsten Catechine sind EGCG (Epigallocatechingallat), ECG (Epicatechingallat), EGC (Epigallocatechin) und EC (Epicatechin). Im Lauf der Teeverarbeitung oxidieren die Catechine bei der Fermentation.

Daher sind im voll fermentierten schwarzen Tee nur noch wenig Catechine enthalten, der halb-fermentierte Oolong-Tee enthält etwas mehr davon. Die meisten Catechine sind im unfermentierten grünen Tee enthalten. Je nach Sorte sind darin 58 bis 184 Milligramm Catechine pro Gramm vorhanden, daran hat EGCG einen Anteil von rund 40%. Entsprechend zeigten sich präventive Wirkungen von Catchinen auf Brustkrebs vorwiegend beim Konsum von grünem Tee.

Eine Gruppe chinesischer Forscher wertete internationale Studien über die Beziehungen von Catechinen und Brustkrebs aus. In ihrer Übersicht zeigen sie, dass in experimentellen Studien die Beziehungen der Catechine zur Entstehung und zum Wachstum von Krebszellen gut untersucht sind, doch nicht immer gab es einheitliche Ergebnisse. Viele Studien zeigen jedoch, dass Catechine die Zahl von antioxidativen Enzymen und Radikalenfängern erhöhen. Sie hemmen dadurch Schäden, die z.B. durch Karzinogene und reaktive Sauerstoffspezies an der DNA verursacht werden.

Sie tragen auch dazu bei, die geschädigte DNA zu reparieren. EGCG und andere Catechine helfen bei Prozessen, die das Wachstum von Krebszellen (Proliferation) hemmen und ihre Beseitigung (Apoptose) fördern. Die teilweise widersprüchlichen Ergebnisse in Studien führen die Forscher u.a. auf die geringe Bioverfügbarkeit von Catechinen zurück. Inzwischen gibt es neuere Methoden, mit denen Catechine stabilisiert werden können. Auch die Kombination mit anderen Substanzen kann die Bioverfügbarkeit verbessern und damit die krebshemmenden Wirkungen von Catechinen verbessern.

Vor rund 20 Jahren zeigte erstmals eine epidemiologische Studie aus Japan, dass der tägliche Konsum von mehr als zehn Tassen grünem Tee sich auch bei Menschen präventiv auf den Brustkrebs auswirken konnte. Seither wurden viele Studien über den Konsum von Grüntee, Catechinen und Krebs bei Menschen durchgeführt. Einige Studien aus China und den USA konnten eine leicht vorbeugende Wirkung bestätigen. Das galt vor allem, wenn der Grüntee-Konsum schon in jungen Jahren begonnen hatte.

Andere Untersuchungen zeigten positive Wirkungen beim Trinken von täglich mehr als drei Tassen Grüntee im Vergleich zu Nicht-Teetrinkerinnen. Das Brustkrebsrisiko konnte mit dem grünen Tee um bis zu 37 % verringert werden. Bei Brustkrebs-Patientinnen zeigte sich außerdem, dass bei Frauen, die mehr als 100 g getrocknetem Tee pro Monat tranken, im Lauf der Therapie weniger depressive Verstimmungen auftraten.

Auch wenn für die Forscher noch nicht alle Fragen über die Beziehung von Catechinen zur Verringerung des Brustkrebsrisikos geklärt sind, so gehen sie doch von einer möglichen Rolle bei der Hemmung von Brustkrebs aus. Dies sollte in Zukunft in weiteren Studien untersucht werden.

Quelle
Li-Ping Xiang et al., Suppressing Effects of Tea Catechins on Breast Cancer. In: Nutrients Vol. 8, Nr. 8, 458, 2016, doi: 10.3390/nu8080458.

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