Die DHA kann Entzündungsmarker verringern

Bei einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten kann vor allem die Omega-3-Fettsäure DHA aus Fischölen einige typische Entzündungsmarker verringern und die Blutfette verbessern.

Die Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) aus Fischölen stärken die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems. Dazu tragen neben ihren antioxidativen auch die antientzündliche Wirkungen bei. Inzwischen weiß man, dass die beiden Fettsäuren teils ähnliche, teils aber auch unterschiedliche Wirkungen haben. In einer Studie wurden nun erstmals die Wirkungen von EPA und DHA auf typische Entzündungsmarker und auf die Blutfette (Lipide) getrennt untersucht und mit einem Placebo verglichen.

An der doppelblinden, randomisierten Crossover-Studie nahmen 48 Männer und 106 Frauen teil, die gesund, jedoch übergewichtig waren. Ihre Fettansammlungen konzentrierten sich vor allem im Bauchraum, was ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten deutlich erhöhte. Außerdem waren bei den Teilnehmern in geringen Graden systemische Entzündungen im Körper nachweisbar, eine typische Begleiterscheinung beim Übergewicht.

Die Teilnehmer nahmen jeweils zehn Wochen lang nacheinander täglich entweder 2,7 Gramm EPA oder 2,7 Gramm DHA oder Maisöl als Placebo ein. Die wechselnden Einnahmen waren jeweils durch Pausen (Auswaschperiode) von neun Wochen getrennt, um die Wirkungen von EPA, DHA und dem Placebo unabhängig voneinander zu testen. Bei allen Teilnehmern wurden jeweils typische Entzündungsmarker untersucht, die sich bei entzündlichen Prozessen verändern. Weiter wurde der Einfluss auf die Cholesterinwerte geprüft.

Die Einnahme der DHA konnte im Vergleich zu EPA einige der typischen Entzündungsmarker stärker verbessern. Dabei sanken die Werte von Interleukin 18 (IL-18) um 7%. Die DHA ließ außerdem die Adiponektine, ein Peptidhormon der Fettzellen, um 3,1% ansteigen. Übergewichtige haben meist geringere Adiponektin-Spiegel, das führt u.a. dazu, dass die Wirkungen von Insulin sinken und das Diabetes-Risiko ansteigt. Weiter verringerten sich, jedoch nicht signifikant, das Interleukin 6 (IL-6) um 12%, das C-reaktive Protein (CRP) um 7,9% und der Tumornekrosefaktor (TNF alpha) um 14,8%.

Die DHA wirkte sich insgesamt auch positiv auf die Cholesterinwerte aus. Sie konnte im Vergleich zu EPA die Triglyzeride stärker verringern, deren Werte bei der Einnahme der DHA um 13,3% sanken. Auch das Verhältnis von Gesamt-Cholesterin zum „guten" HDL verbesserte sich und sank um 2,5%. Weiter stiegen die HDL- und etwas geringer die LDL-Cholesterinwerte leicht an (um 7,6% bzw. 6,9%), der Anstieg von LDL war jedoch nur bei den Männern, nicht aber bei den Frauen signifikant.

Die Forscher ziehen aus dieser Studie das Fazit, dass beim Einfluss auf typische Entzündungsmarker und auf die Blutfette die DHA zum Teil etwas effektiver als die EPA ist. Das könnte sich möglicherweise auf die Anwendung von Omega-3-Fettsäuren beim erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten auswirken und der DHA ein stärkeres Gewicht zuweisen. In weiteren Studien sollen nun die langfristigen Wirkungen von DHA-Ergänzungen auf das Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten geprüft werden..

Quelle
Janie Allaire et al., Randomised, crossover, head-to-head comparison of EPA and DHA supplementation to reduce inflammation markers in men and women: die Comparing EPA to DHA Study. In: The American Journal of Clinical Nutrition Vol. 104, Nr. 2, S. 280-287, doi: 10.3945/ ajcn.116.131896.

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