Coenzym Q10 beim metabolischen Syndrom

Die tägliche Ergänzung von Coenzym Q10 konnte in einer Studie die Funktionen des Insulin-Stoffwechsels und des Blutzuckers verbessern.

Coenzym Q10 ist eine vitaminähnliche Substanz, die in allen Körperzellen vorhanden ist. Es ist ein wichtiges Antioxidans und ein Schlüssel für die Energieproduktion der Zellen. Der Körper kann Coenzym Q10 selbst bilden, es wird in eher geringen Mengen auch aus der Nahrung aufgenommen. Mit dem Alter, aber auch z.B. bei der Nutzung von Statinen (Cholesterinsenker), verringern sich die Coenzym Q10-Werte im Körper.

Bei der Einnahme von Statinen können dann z.B. Muskelschmerzen und -schwächen entstehen, die manche Nutzer als Nebenwirkungen entwickeln. Verschiedene Studien zeigten bereits, dass Ergänzungen von Coenzym Q10 zur Stärkung des Immunsystems und bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen gute Erfolge hatten. Bisher gibt es jedoch relativ wenig Kenntnisse darüber, wie sich die Ergänzung von Coenzym Q10 auf Patienten mit dem metabolischen Syndrom auswirkt. Typisch dafür ist die Kombination von zentralem Übergewicht (konzentriert im Bauchraum), Bluthochdruck und ein gestörter Glukose- und Insulin-Stoffwechsel. Damit steigen in der Folge die Risiken für die Entstehung von Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Eine Gruppe von iranischen Forschern untersuchte Coenzym Q10 bei 60 (zum Teil stark) übergewichtigen Menschen im Alter von 40 bis zu 85 Jahren. Sie hatten ein metabolisches Syndrom und litten bereits an Diabetes (Typ 2) und der koronaren Herzkrankheit. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt, die eine nahm acht Wochen lang täglich eine Ergänzung mit 100 mg Coenzym Q10 ein, die andere erhielt zum Vergleich ein Placebo. Zu Beginn und am Ende der Studie wurden bei allen Teilnehmern Nüchtern-Blutproben genommen. Darin wurden Parameter untersucht, die beim metabolischen Syndrom wichtig sind. Das gilt für die Aufrechterhaltung des Blutzuckerspiegels (Glukose-Homöostase), der Lipide sowie der Biomarker für Entzündungen und oxidativen Stress. Einige Werte unterschieden sich am Ende der Studie in den beiden Gruppen nicht, das galt für die Nüchtern-Blutzucker-Werte, Lipid-Konzentrationen und Entzündungs-Marker.

Signifikant verbessert hatten sich dagegen in der Gruppe mit Coenzym Q10 verschiedene Werte, die beim metabolischen Syndrom eine Rolle spielen. Dazu gehörten bessere Werte im Serum-Insulin und in der Insulin-Resistenz (HOMA-IR) und in den Funktionen der Betazellen (HOMA-B), die Insulin bilden. Weiter zeigten sich ein Einfluss auf die gesamte antioxidative Kapazität und ein Trend zu besseren Glutathion- und verringerten Malondialdehyd-Werten, die beide beim oxidativen Stress eine Rolle spielen.

Die Forscher ziehen das Fazit, dass die tägliche Ergänzung von Coenzym Q10 bei Patienten mit dem metabolischen Syndrom gute Wirkungen auf die Insulin-Werte sowie auf die gesamte Antioxidantien-Kapazität hat.

Quelle
Fariba Raygan et al., The effects of coenzyme Q10 administration on glucose homeostasis parameters, lipid profiles, biomarkers of inflammation and oxidative stress in patients with metabolic syndrome. In: European Journal of Nutrition Vol. 55, Nr. 8, 2016, doi: 10.1007/s00394-015-1042-7.

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