Glucosamin und Chondroitin fördern die Darmgesundheit

Mit ihren antientzündlichen Wirkungen können Glucosamin und Chrondroitin, beide bekannt für ihre Wirkungen bei Arthrose, offenbar auch die Darmgesundheit fördern.

Seit vielen Jahren sind Ergänzungen von Glucosamin und Chondroitinsulfat eine Alternative bei der Linderung von Arthrose-Schmerzen. Glucosamin ist ein Aminozucker, Chondroitinsulfat ein Makromolekül und Mucopolysaccharid, beide tragen u.a. zum Aufbau des Knorpelgewebes in den Gelenken bei. Schon 2009 gab es Hinweise, dass beide durch ihre antientzündlichen Wirkungen auch eine Rolle bei Lungenkrebs spielen könnten, was sich vor allem für Glucosamin bestätigen ließ. Nun hat eine US-amerikanische Forschergruppe zwei große Bevölkerungsstudien des Landes zur Beziehung von Glucosamin und Chondroitinsulfat zu Darmkrebs ausgewertet.

Einbezogen waren die „Nurses´ Health Study" und die „Health Professionals Follow-up Study", an denen rund 68.500 Frauen und knapp 28.000 Männer aus Gesundheitsberufen teilnahmen. 2002 wurde bei den Teilnehmern zunächst die Einnahme von Glucosamin und Chondroitinsulfat untersucht. Dann wurden die Teilnehmer bis 2010 weiter beobachtet. In dieser Zeit traten in den beiden großen Gruppen 672 Fälle von Darmkrebs auf. Die Mediziner schätzten in einer Meta-Analyse zunächst für jede einzelne Studie, dann für beide zusammen das Risikopotential für die Entstehung von Darmkrebs ein.

Die Einnahme von Glucosamin verringerte das Risiko für Darmkrebs um 21%, Chondroitinsulfat senkte es um 23%, wirkte sich allein jedoch nicht direkt auf den Darmkrebs aus. Glucosamin und Chondroitinsulfat verminderten das Darmkrebsrisiko zusammen signifikant um 23%. Das blieb auch dann konstant, wenn andere Risikofaktoren, z.B. Geschlecht, BMI, Körperaktivität und der Gebrauch von Aspirin, einbezogen wurden. Die Beziehung zwischen Glucosamin und Chondroitinsulfat zeigte sich gleichermaßen sowohl beim Darmkrebs als auch beim Rektumkrebs.

Diese neuen Ergebnisse knüpfen an eine kleine Pilotstudie von 2015 an. Darin wurde beobachtet, dass 1.500 mg Glucosamin und 1.200 mg Chondroitinsulfat u.a. einen bekannten Entzündungsmarker, das C-reaktive Protein (CRP), verringern können. Forscher vermuten, dass entzündliche Prozesse auch an der Entstehung von Darmkrebs beteiligt sind. Mit ihren antientzündlichen Wirkungen könnten Glucosamin und Chondroitinsulfat zu den risikomindernden Wirkungen beim Darmkrebs beitragen. Die Ursachen für die positiven Wirkungen sollten in weiteren Studien näher untersucht werden.

Quelle
E. D. Kantor et al., Use of glucosamine and chondroitin supplements in relation to risk of colorectal cancer: Results from the Nurses´ Health Study and Health Professionals follow-up study. In: International Journal of Cancer, Vol. 139, Nr. 9, 2016, doi: 10.1002/ijc.30250.

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