Mikro-Nährstoffe beeinflussen den Schlaf

Der Schlaf wird von vielen Faktoren in seiner Dauer und Qualität beeinflusst. Nur wenig bekannt ist, dass dabei nicht nur die Ernährung, sondern auch die darin enthaltenen Mikro-Nährstoffe eine Rolle spielen können.

Schlafstörungen mit Problemen beim Ein- und Durchschlafen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen, wie ein aktueller Gesundheitsreport der DAK zeigt. Danach schlafen vier von fünf Deutschen schlecht, knapp jeder zehnte Erwerbstätige zwischen 18 und 65 Jahren leidet unter schwereren Schlafstörungen. Längerfristig wird dadurch die körperliche und seelische Gesundheit beeinträchtigt, und der Gebrauch von Schlafmitteln steigt an.

Zu den Ursachen für einen gestörten Schlaf gehören der Lärm aus der Umgebung, der Stress am Arbeitsplatz und in der Familie sowie eine mangelnde Schlafhygiene. Auch die Ernährung kann den Schlaf beeinflussen, so können beispielsweise zu viel Alkohol, Nikotin und Koffein den Schlaf stören. Weniger bekannt ist bisher, dass auch einige Mikro-Nährstoffe den Schlaf beeinflussen können.

Eine Gruppe von US-amerikanischen Forschern untersuchte den aktuellen Forschungsstand zum Thema Schlaf und Mikro-Nährstoffe in einem Review. Einbezogen waren sowohl experimentelle als auch beobachtende Studien, 26 Arbeiten konnten schließlich ausgewertet werden. Generell bestätigte sich, dass die Mikro-Nährstoffe den Schlaf beeinflussen können. Bei unzureichender Versorgung können sie zur Entwicklung von Schlafstörungen beitragen, bei einer guten Versorgung können sie den Schlaf fördern. Mikro-Nährstoffe spielen beispielsweise bei der Entwicklung der Schlafstadien von Kindern und auch bei den altersabhängigen Veränderungen der Schlafarchitektur von älteren Menschen eine wichtige Rolle.

Ein Einfluss auf den Schlaf wurde besonders für das Spurenelement Eisen und das Mineral Magnesium festgestellt. Regulierend auf den Schlaf wirken sich aber auch Zink, Kupfer Vitamin K, die B-Vitamine und darunter besonders das Vitamin B12 aus. Zurückgeführt wird die Wirkung dieser Vitamine und Mineralstoffe vor allem auf ihren Einfluss auf die Neurotransmitter, die entweder hemmend oder erregend wirken können. Sie beeinflussen auch die Expression (Übertragung genetischer Informationen) von Genen, die für die Regulierung der inneren Uhr bzw. der zirkadianen Rhythmen wichtig sind. So sind z.B. Vitamin C, die B-Vitamine, das Spurenelement Zink und vor allem die Aminosäure Tryptophan an der Bildung von Serotonin beteiligt, das an der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt ist.

Für die Forscher bestätigte sich trotz der relativ geringen Zahl von Studien die Beziehung zwischen der Nahrung, den zirkulierenden Mikro-Nährstoffen im Blut und dem Schlaf. In weiteren Studien sollen nun die Wirkungen von Mikro-Nährstoffen auf den Schlaf näher untersucht werden.

Quelle
Xiaopeng Ji et al., The relationship between micronutrient status and sleep patterns: a systematic review. In: Public Health Nutrition Vol. 20, Nr. 4, 2017, S. 687-701, doi: 10.1017/S1368980016002603.

Als registrierter/angemeldeter Benutzer erhalten Sie zusätzlich Empfehlungen und Informationen unserer Redaktion.