Omega-3-Fettsäuren bei hohen Cholesterinwerten

EPA und DHA, die gesunden Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen, unterstützen die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems, wie eine umfangreiche Meta-Analyse zeigt.

Herz-Kreislauf-Krankheiten gehören weltweit zu den häufigsten Krankheiten. Eine ungesunde Ernährung kann langfristig das Risiko für die Entstehung dieser Krankheiten erhöhen. Dazu gehört u.a. die unzureichende Aufnahme der gesunden Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) aus Fischölen. Sie sind vor allem in fettreichen Fischen wie Lachs, Makrele und Hering enthalten, die jedoch oft eher wenig und nicht regelmäßig gegessen werden.

Entsprechend sind viele Menschen nicht gut mit diesen beiden Fettsäuren versorgt. EPA und DHA tragen dazu bei, das Risiko für Arrhythmien (unregelmäßiger Herzschlag) zu senken, sie verringern die Triglyzerid-Werte, verlangsamen die Bildung von atherosklerotischen Ablagerungen und senken leicht den Blutdruck. Eine Gruppe von US-amerikanischern Forschern untersuchte jetzt Studien vom Ende der 40er Jahre an bis zu 2015, in denen die Wirkung von EPA und DHA auf Herz-Kreislauf-Krankheiten geprüft wurde. Einbezogen waren dabei der Herzinfarkt, der plötzliche und koronare Herztod sowie die Angina pectoris, die ein Hauptsymptom der koronaren Herzkrankheit ist.

Ausgewertet wurden schließlich 18 (randomisierte, kontrollierte) Studien mit rund 93.000 Teilnehmern und weitere 16 Beobachtungsstudien, an denen rund 732.000 Personen beteiligt waren.

Die Analyse der kontrollierten Studien ergab bei guten Aufnahmen von EPA und DHA ein verringertes Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten von 6 Prozent, was jedoch statistisch nicht signifikant war. Wenn die Forscher allerdings verschiedene Untergruppen untersuchten, dann konnte bei einer guten Versorgung mit EPA und DHA das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten deutlicher gesenkt werden. Das galt für Teilnehmer, die erhöhte Triglyzeridwerte (> 150 mg/dl) hatten, bei ihnen sank das Krankheitsrisiko um 16%. Weiter zeigte sich bei ihnen ein von der Dosis abhängiger Effekt.

Die risikomindernde Wirkung auf die Triglyzeride war stärker, wenn die Teilnehmer mehr als ein Gramm EPA und DHA täglich aufgenommen hatten. Teilnehmer, bei denen die LDL-Cholesterinwerte erhöht waren (> 130 mg/dl), profitierten ebenfalls von einer guten Versorgung mit EPA und DHA. Außerdem zeigten die Beobachtungsstudien, dass bei guten EPA- und DHA-Aufnahmen von EPA das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten um 18% verringert war.

Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem die Teilnehmer mit erhöhten Triglyzerid- bzw. LDL-Werten von der guten Versorgung mit EPA und DHA profitierten. Nehmen sie mit ihrer Nahrung oder auch mit Nahrungsergänzungen EPA und DHA regelmäßig auf, sinkt ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Mit dieser Analyse bestätigt sich die Empfehlung der „American Heart Association" (USA), die wöchentlich zwei Mahlzeiten mit fettreichen Fischen und für Patienten mit Herzkrankheiten die Aufnahme von 1 g EPA plus DHA täglich empfiehlt. Letzteres ist jedoch oft nicht allein durch den Fischverzehr zu erreichen, Nahrungsergänzungen können die Aufnahme beim erhöhten Bedarf von EPA und DHA besser sichern. Besonders bei erhöhten Triglyzeridwerten oder Herzkrankheiten sind eventuell höhere EPA- und DHA-Mengen empfehlenswert. Sie sollten jedoch nur nach therapeutischer Empfehlung eingenommen werden.

Quelle
Dominik D. Alexander et al., A Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials and Prospective Cohort Studies of Eicosapentaenoic and Docosahexaenoid Long-Chein Omega-3 Fetty Acids and Coronary Heart Disease Risk. In: Mayo Clinic Proceedings Vol. 92, Nr. 1, 2017, S. 15-29, doi: 10.1016/j.mayocp.2016.10.018.

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