Curcumin kann die Knochendichte verbessern

Eine sehr gut bioverfügbare Form von Curcumin konnte in einer Studie zur Knochengesundheit beitragen. Teilnehmer mit geringer Knochendichte (Osteopenie) konnten damit ihre Knochen stärken.

Osteopenie ist charakterisiert durch eine verringerte Kalzifizierung, Knochendichte oder -masse und eine Vorstufe zur Osteoporose. Die Gesundheit der Knochen wird durch eine Balance zwischen der Knochenresorption durch Osteoklasten (Knochenfresszellen) und der Knochenbildung durch Osteoblasten erreicht. Bei der Osteopenie erfolgt eine übermäßige Knochenresorption, oder die Knochenbildung ist unzureichend, was zu einer geringeren Knochendichte führt. Unerkannt und unbehandelt kann dies zur Osteoporose und zu Knochenbrüchen führen.

Obwohl die Osteopenie vor allem bei Frauen in der Postmenopause häufiger vorkommt, wird sie oftmals zu wenig beachtet und vorbeugende Maßnahmen unterbleiben. Die Osteopenie wird meist nicht medizinisch behandelt, den Betroffenen wird stattdessen ein „knochenfreundlicher" Lebensstil empfohlen. Dazu gehören ausreichend Körperbewegung, wenig Alkohol, Rauchverzicht und die knochengesunde Ernährung. Zu letzterer gehört die gute Versorgung mit Mikro-Nährstoffen, die für das Knochensystem wichtig sind. Natürlich spielt dabei die gute Zufuhr von Kalzium und Vitamin D eine besondere Rolle.

Die Knochen brauchen aber auch genügend Magnesium, Phosphor, Kupfer, Zink, Fluorid, Natrium und Kalium sowie die Vitamine C und K, die B-Komplex-Vitamine und Carotinoide. In experimentellen Studien hatte auch Curcumin, der wichtigste Bestandteil von Kurkuma, Einfluss auf die Knochengesundheit. Das galt z.B. für die Knochenmineraldichte mit der Aktivierung und Differenzierung von Osteoklasten. Das führte zu der Annahme, dass Curcumin die Knochengesundheit fördern könnte.

In einer ersten, kleinen (Pilot-)Studie untersuchten italienische Forscher die Wirksamkeit einer besonders gut bioverfügbaren Form von Curcumin (Meriva) bei Osteopenie. Durch die Verbindung mit Phosphatidylcholin (Phytosomen-Technologie), dem wichtigsten Bestandteil der Zellmembranen, wird Curcumin besser vom Körper aufgenommen, auf diese Weise ist es verstärkt bioverfügbar. An der Studie nahmen 57 Personen mit einer geringen Knochendichte teil, die ansonsten gesund waren. Sie konnten sich entscheiden, ob sie eine Standard-Prävention mit einem „knochenfreundlichen" Lebensstil durchführten oder dieselben Maßnahmen mit der täglichen Einnahme von täglich 1 Gramm Curcumin ergänzten.

Bei allen Teilnehmern wurde zu Beginn der Studie die Knochendichte in den Knochen der Ferse, dem kleinem Finger und des Oberkiefers untersucht. Die Knochendichte wurde dann zu verschiedenen Zeitpunkten im Lauf der Beobachtungsperiode (nach 4, 12 und 24 Wochen) bei allen Teilnehmern weiter überprüft.

Die Knochendichte im Fersenknochen verbesserte sich in der Curcumin-Gruppe signifikant, bessere Werte wurden bereits nach 12 Wochen im Vergleich zu den Anfangswerten festgestellt. Die Knochendichte im kleinen Finger und im Oberkiefer stieg ebenfalls signifikant in der Curcumin-Gruppe an. Die Werte hatten sich am Ende der Studie um 4,8% verbessert. Bei den Teilnehmern in der Kontrollgruppe zeigten sich dagegen kaum Veränderungen, weder in der Ferse, noch im kleinen Finger oder Oberkiefer. Im übrigen wurden die Curcumin-Einnahmen von den Teilnehmern gut vertragen und als sicher beurteilt.

Diese kleine Studie lässt vermuten, dass Curcumin zusammen mit einem knochengesunden Lebensstil zur Vorbeugung einer geringen Knochendichte und zum besseren Umgang mit der Osteopenie beitragen kann. In größeren Studien soll Curcumin nun weiter in Bezug auf die Knochengesundheit geprüft werden.

Quelle
A. Riva et al., Effects of a curcumin-based supplementation in asymptomatic subjects with low bone density: a preliminary 24-week supplement study. In: European Review for Medical and Pharmacological Sciences Vol. 21, Nr. 7, 2017, S. 1684-1689.

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