Omega-3-Fettsäuren fördern Erholung nach Operationen von Krebspatienten

Die begleitende Ergänzung der gesunden Omega-3-Fettsäuren stärkte das Immunsystem und verringerte Entzündungen nach Operationen von Patienten mit Krebskrankheiten in Magen und Darm. Das zeigte die Auswertung mehrerer Studien in einer Meta-Analyse.

Bei gastrointestinalen Krebskrankheiten (in Magen und Darm) sind Operationen (mit teilweiser Organentfernung) ein wichtiger Teil der Therapie. Dabei kommt es oft zu Komplikationen durch Mangelernährung, vom Tumor abhängigen Immunstörungen (Immunsuppression) sowie zu Stressbelastungen durch die Operation und Entzündungen. In der Folge solcher Belastungen verlängert sich meist der Aufenthalt der Patienten im Krankenhaus. Einige neuere Studien zeigten, dass bei diesen Prozessen auch geeignete Ernährungs-Interventionen eine Rolle spielen und solche Belastungen verringern können.

Die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren sind dabei wegen ihres antientzündlichen und antioxidativen Potentials besonders vielversprechend in Bezug auf eine verbesserte postoperative Prognose. Eine Gruppe von chinesischen Forschern wertete daher die verfügbaren internationalen Studien seit Mitte der 70er Jahre bis zum Ende des Jahres 2016 aus, in denen die Gaben von Omega-3-Fettsäuren bei Patienten mit gastrointestinalen Krebskrankheiten nach Operationen untersucht wurden. Sie konnten nach der umfassenden, systematischen Literatursicht neun randomisiert kontrollierte Studien mit 623 Krebspatienten in ihre Meta-Analyse einbeziehen. Darin wurde die Gabe von Omega-3-Fettsäuren im Vergleich zu einer allein isokalorischen Ernährung (normaler Kaloriengehalt) untersucht.

Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten mit den Omega-3-Fettsäuren im Vergleich zur nur isokalorischen Ernährung nach gastrointestinalen Krebsoperationen bessere (d.h. geringere) Werte bei den Entzündungs-Markern hatten. Gesunken waren CRP (C-reaktives Protein) und IL-6 (Interleukin-6). Verbessert hatten sich weiter die Werte von Albumin und verschiedenen T-Zellen, die im Immunsystem eine Rolle spielen. Neben dem besseren Ernährungs-Status verringerten sich damit signifikant die Werte von Entzündungen und verstärkten sich die Immunfunktionen.

Das verkürzte den Krankenhausaufenthalt der Krebspatienten nach gastrointestinalen Operationen. Die besten Ergebnisse werden erreicht, wenn die Ernährungs-Unterstützung fünf bis sieben Tage vor der Operation beginnt und kontinuierlich in der postoperativen Periode weitergeführt wird. Die Forscher sind der Ansicht, dass die Omega-3-Fettsäuren im Vergleich zu einer allein isokalorischen Ernährung die beste Option nach einer solchen Operationen ist.

Die Forscher betonen jedoch, dass die Interpretation der Studien nicht ganz einfach war, weil sie methodisch und in den Teilnehmerzahlen oft begrenzt waren. Die Studien stammten z.B. aus verschiedenen Ländern, in denen sich die Omega-3-Aufnahmen erheblich voneinander unterschieden. Das erklärte einige Unterschiede in den Studienergebnissen. Trotz dieser Einschränkungen sehen sie sich darin bestätigt, dass die Gabe von Omega-3-Fettsäuren die Immunfunktionen verbessern und entzündliche Prozesse nach Operationen von gastrointestinalen Krebspatienten verringern können.

Dies sollte in größeren Studien überprüft werden, die Forscher empfehlen jedoch bereits jetzt einen breiteren Einsatz von Omega-3-Fettsäuren in der klinischen Therapie.

Quelle
Jing Yu et al., Effects of omega-3 fatty acids on patients undergoing surgery for gastrointestinal malignancy: a systematic review and meta-analysis. In: BMC Cancer, Online-Veröffentlichung vom 14.4.2017, doi: 10.1186/s12885-017-3248-y.

Als registrierter/angemeldeter Benutzer erhalten Sie zusätzlich Empfehlungen und Informationen unserer Redaktion.