Zink und Antioxidantien kontra Makuladegeneration

Die Makuladegeneration ist eine altersbedingte Netzhauterkrankung, die zum fortschreitenden Sehverlust führt. Die gemeinsame Aufnahme von Zink und verschiedenen Antioxidantien kann die Entwicklung verlangsamen und die Sehfunktionen besser schützen.

Die Makuladegeneration tritt vor allem mit dem höheren Alter, etwa ab Mitte der 60er Jahre, häufiger auf. Betroffen davon ist der gelbe Fleck der Netzhaut, wodurch die zentrale Sicht zunehmend eingeschränkt wird. Im fortgeschrittenen Stadium (Kategorie 4) entsteht die so genannte feuchte Form der Makuladegeneration mit stärkeren Sehverlusten, die schließlich bis zur Blindheit führen können. Eine Gruppe von US-amerikanischen und englischen Forschern zeigte in einer Analyse, dass Patienten vor allem diese Form mit speziellen Mikro-Nährstoffen, bei der Zink mit Antioxidantien kombiniert werden, verlangsamen können. Dadurch werden u.a. belastendere Therapien verringert, z.B. VEGF-Injektionen (anti-vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor), die u.a. das Risiko für Entzündungen und vermutlich für Schlaganfälle erhöhen können.

Zwei früher durchgeführte Studien bei Patienten mit Makuladegeneration, AREDS 1 und 2, zeigten bereits, dass bestimmte Mikro-Nährstoffe im fortgeschrittenen Stadium den Zustand der Augen verbessern können. AREDS 1 empfahl die tägliche Aufnahme von 80 mg Zink, 2 mg Kupfer, 500 mg Vitamin C, 15 mg Beta-Carotin und 400 I.E. Vitamin E. AREDS 2 fand einige Jahre später statt und verringerte die tägliche Zinkmenge auf 25 mg. Statt Beta-Carotin wurden nun die speziell für die Augengesundheit sehr wichtigen Carotinoide Lutein mit 10 mg und Zeaxanthin mit 2 mg ergänzt. Neu hinzu kam außerdem die Aufnahme von 1 g der gesunden, antioxidativen Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen (650 mg DHA und 350 mg EPA).

Die Forscher setzten statistische Analysemethoden ein, um die Folgen für Patienten mit Makuladegeneration einzuschätzen, die entweder geeignete Nahrungsergänzungen einnahmen oder auf sie verzichteten. Sie nutzten dafür die Ergebnisse der beiden AREDS-Studien, hinzu kamen Patientendaten aus einer Sammlung zur Makuladegeneration. Einbezogen waren fünf verschiedene Stadien der beeinträchtigten Sehschärfe, die Krankheitsentwicklung, VEGF-Injektionen sowie die Therapiekosten und Besuche bei Augenspezialisten. Die AREDS-Mikronährstoffe erwiesen sich in den beiden fortgeschritteneren Kategorien (3 und 4) der Makuladegeneration als nützlich, in der Kategorie 4 wirkten sie auf den Krankheitsverlauf am effektivsten ein.

Die Ergebnisse dieser Analyse passen zu früheren Forschungen, die bereits die Wirksamkeit der AREDS-Ergänzungen bei Patienten mit der fortgeschrittenen Makuladegeneration zeigten. Die Forscher fordern daher, dass diese Nahrungsergänzungen genutzt werden, um die Makuladegeneration zu verlangsamen. Die Gaben von Zink in der Kombination mit wichtigen Antioxidantien könnten eine gute Strategie sein, um belastendere Therapien bei der Makuladegeneration zu vermeiden bzw. zu verringern, und sie könnten die visuellen Funktionen besser schützen.

 

Quelle

Aaron Y. Lee et al., Cost-effectiveness of age-related macular degeneration study supplements in the UK: combined trial and real-world outcomes data. In: British Journal of Ophthalmology, Online-Veröffentlichung vom 23.8.2017, doi: 10.1136/bjophthalmol-2017-310939.

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