Omega-3-Fettsäuren schützen das Herz langfristig

Die gute Versorgung mit den langkettigen Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen ist mit einer besseren Lebensperspektive in Bezug auf die koronaren Herzkrankheiten verbunden.

Die Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen werden seit langem mit einem geringeren Risiko für Herzkrankheiten verbunden. Der Verzehr dieser Fettsäuren ist in den nordeuropäischen Ländern und im Mittelmeerraum traditionell hoch, z.B. im Vergleich zu Großbritannien annähernd um das Zwei- bis Dreifache höher. Der höchste Fischöl-Verzehr wurde in Spanien und in den skandinavischen Ländern beobachtet. Dort ist auch die Zahl von Krankenhauszeiten aufgrund von koronaren Herzkrankheiten geringer. Es gibt viele wissenschaftliche Nachweise, in denen die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren mit dem niedrigeren Risiko für die koronare Herzkrankheit verbunden wird.

Dennoch ist die effektive präventive Verbindung bisher noch nicht ausreichend geklärt. Englische Forscher prüften daher im Rahmen einer großen Bevölkerungsstudie (EPIC-Norfolk) die vorbeugende Wirkung von Fischölen aus Lebensmitteln und aus Nahrungsergänzungen in Bezug auf die koronaren Herzkrankheiten. An der über 22 Jahre durchgeführten Studie nahmen 22.035 Männer und Frauen aus der allgemeinen Bevölkerung im Alter von 39 bis zu 79 Jahren teil. Ihr Fischverzehr war relativ gering, und die Teilnehmer ergänzten teilweise Omega-3-Fettsäuren. Sie nahmen im Lauf der Jahre an drei Befragungen zu ihrem Nutzen von Nahrungsergänzungen mit Fischölen teil. So konnten auch Veränderungen bei der Nutzung solcher Präparate in die Auswertungen einbezogen werden.

Je nach ihrem Konsum von Fischölen aus Nahrungsergänzungen wurden die Teilnehmer auf drei Gruppen verteilt: Nicht-Nutzer von Fischöl-Ergänzungen, Nutzer von Fischöl-Präparaten und Nutzer von Nahrungsergänzungen, die jedoch keine Omega-3-Fettsäuren enthielten. Einbezogen waren auch andere Einflussfaktoren wie z.B. Alter, Body Mass Index, Rauchen, andere Krankheiten, Sozialstatus und die Ernährung. Im Lauf der durchschnittlichen Beobachtungszeit von 19 Jahren traten in dieser großen Gruppe 1.562 Fälle von koronaren Herzkrankheiten auf, die tödlich verliefen.

Zu Beginn der Studie gab es noch keine Beziehungen von Nahrungsergänzungen allgemein zum Sterblichkeitrisiko für koronare Herzkrankheiten. Aber Teilnehmer, die Nahrungsergänzungen mit Omega-3-Fettsäuren schon zu Beginn oder im Lauf der Jahre nutzten, hatten - nach der Anpassung für den Fischverzehr - ein deutlich geringeres Sterblichkeitsrisiko. Die Aufnahmen von Fischölen aus Nahrungsergänzungen führten bei den Nutzern insgesamt zu einem um 26 % verringerten Sterblichkeitsrisiko bei koronaren Herzkrankheiten im Vergleich zu Nicht-Nutzern. Teilnehmer, die im Lauf der Jahre ihre Nutzung von Omega-3-Fettsäuren einstellten, profitierten ebenfalls nicht mehr von den herzschützenden Wirkungen.


Die Forscher stellen klar, dass Fischöl-Ergänzungen natürlich nicht alle Nährstoffe enthalten, die mit Fischmahlzeiten und ihren Beilagen aufgenommen werden. Sie betrachten es jedoch als einen deutlichen Vorteil, dass Fischöle geringere Konzentrationen von Kontaminierungen enthalten und Omega-3-Fettsäuren z.B. ohne Brat- bzw. Fritierfette liefern. Diese Fette könnten eventuell Transfettsäuren enthalten, die mit dem erhöhten Risiko für koronare Herzkrankheiten verbunden sind. Nicht zu vergessen ist weiter, dass viele Menschen eher wenig oder gar keinen Fisch essen und daher mit den gesunden Omega-3-Fettsäuren unzureichend versorgt sind. Nahrungsergänzungen mit Fischölen können den Bedarf an Omega-3-Fettsäuren auch in solchen Fällen sichern.

 

Quelle

Marleen A. H. Lentjes et al., Longitudinal associations between marine omega-3 supplement users and coronary heart disease in a UK population-based cohort. In: BMJ Open, Online-Veröffentlichung vom 13.10.2017, doi: 10.1136/bmjopen-2017-017471.
Jason H. Y. Wu et al., Omega-6 fatty acid biomarkers and incident type 2 diabetes: pooled analysis of individual-level data for 39740 adults from 20 prospective cohort studies. In: Lancet Diabetes Endocrinology, Online-Veröffentlichung vom 11.10.2017, doi: 10.1016/S2213-8587(17)30307-8.

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