Die Versorgung mit Vitamin D verbessern

Ergänzungen von Vitamin D3 konnten in einer Studie die Vitamin D-Werte besser anheben als Vitamin D2. Bei älteren Iren ab 50 Jahren bis ins sehr hohe Alter zeigte sich außerdem, dass Vitamin D-Defizite mit zunehmendem Alter stärker ansteigen.

Vitamin D ist nicht nur für die Knochengesundheit wichtig, eine zu geringe Versorgung ist z.B. auch mit Herz- und Nierenkrankheiten sowie Diabetes verbunden. Mit Ergänzungen lassen sich solche Defizite vermeiden. Doch es gibt verschiedene Ansichten dazu, welche Vitamin D-Form, D3 (Cholecalciferol) oder D2 (Ergocalciferol), besser die Serumkonzentration von Vitamin D aufrechterhalten kann. Eine Gruppe von englischen Forschern untersuchte daher beide Vitamin D-Formen in den Wintermonaten. Dann ist die Versorgung mit Vitamin D, das zum größten Teil über die Sonneneinwirkung auf die Haut gebildet wird, in den nördlichen Ländern durch das relativ geringe Sonnenlicht besonders gering.

An der randomisierten, doppelblinden Studie nahmen 335 Frauen aus Großbritannien im Alter von 20 bis zu 64 Jahren über 12 Wochen teil. Alle Frauen erhielten täglich Säfte und Kekse, die entweder mit 15 mcg Vitamin D2 oder D3 angereichert waren. Als Vergleich diente eine Kontrollgruppe, die stattdessen nur ein Placebo bekam, also Säfte und Kekse ohne den Zusatz von Vitamin D. Bei allen Teilnehmerinnen wurden die Vitamin D-Werte im Serum zu Beginn der Studie sowie nach sechs und 12 Wochen gemessen. Am Ende der Studie zeigte sich, dass die D3-Ergänzungen die Vitamin D-Werte im Serum signifikant und stärker als Vitamin D2 verbessert hatten.

Bisher ist auch nur wenig untersucht, warum ältere Erwachsene oft schlechter mit Vitamin D versorgt sind. Eine Gruppe irischer Forscher prüfte dies im Rahmen einer Bevölkerungsstudie (TILDA). Daran nahmen rund 5.350 Iren aus verschiedenen Regionen im Alter von 50 bis zu 98 Jahren teil, von denen nur wenige (8,5 %) Vitamin D ergänzten. Bei allen wurden die Vitamin D-Werte zu verschiedenen Jahreszeiten gemessen. Die Ergebnisse zeigten, dass 13,1 % der Teilnehmer nur sehr schlecht mit Vitamin D versorgt waren (unter 30 nmol/L).

Die Defizite erhöhten sich besonders im Winter auf rund 25 % der Teilnehmer. Im Sommer sanken die Defizite zwar, doch 5 % der Älteren waren auch dann mit Vitamin D unterversorgt. Die Defizite stiegen mit zunehmendem Alter deutlich an. 37 % der über 80-Jährigen hatten zu wenig Vitamin D. Auch Raucher hatten häufiger zu geringe D-Werte (23 %), gleiches galt für Teilnehmer, die allein lebten oder einen geringen sozio-ökonomischen Status hatten (21 bzw. 17 %). Auch körperliche Inaktivität, Übergewicht und Iren, die im Norden und Westen Irlands lebten, waren häufiger von Defiziten an Vitamin D betroffen. Teilnehmer aus dem sonnigeren Süden waren dagegen etwas besser versorgt. Die Forscher berechneten weiter die Anzahl der Iren, die unzureichend mit Vitamin D (Werte unter 50 nmol/L) versorgt waren. Kombiniert in den Sommer- und Wintermonaten galt dies für 52 % der Frauen und 61 % der Männer.

Die Forscher heben hervor, dass ein Teil der Einfluss-Kriterien auf die Vitamin D-Werte durch einfache Veränderungen des Lebensstils zu verbessern sind. Sie betonen weiter, dass diese Ergebnisse nicht nur für Irland gelten. Ähnliche Defizite an Vitamin D zeigen sich in allen Ländern, in denen das Sonnenlicht vom Herbst bis zum Frühjahr begrenzt ist. Die Versorgung mit Vitamin D kann jedoch meist mit einfachen Methoden, über die Anreicherung von Lebensmitteln und mit Nahrungsergänzungen verbessert werden. Dabei ist nach den Ergebnissen der englischen Studie Vitamin D3 die bevorzugte Form, um den Vitamin D-Status zu optimieren.

Quelle

Laura Tripkovic et al., Daily supplementation with 15 μg vitamin D2 compared with vitamin D3 to increase wintertime 25-hydroxyvitamin D status in healthy South Asian and white European women: a 12-wk randomised, placebo-controlled food-fortification trial. In: The American Journal of Clinical Nutrition Vol. 106, Nr. 2, 2017, S. 481-490, doi: 10.3945/ajcn.116.138693.
Eamon Laird et al., The Prevalence of Vitamin D Deficiency and the Determinants of 25(OH)D Concentration in Older Irish Adults: Data From The Irish Longitudinal Study on Ageing (TILDA). In: The Journals of Gerontology, Online-Veröffentlichung vom 2.9.2017, doi: 10.1093/gerona/glx168.

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