Vitamin C und die Immun-Funktionen

Vitamin C leistet mit seinen vielfältigen Funktionen im Körper einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Immunsystems. Vorausgesetzt, es wird ausreichend aufgenommen, wobei der Bedarf aus vielerlei Gründen auch erhöht sein kann.

Das Immunsystem ist ein komplexes Netzwerk, in dem Organe, Gewebe, Zellen, Proteine und anderen Substanzen auf vielfältigen Wegen zusammen arbeiten. Mit einem starken Immunsystem sind wir vor eindringenden Pathogenen wie Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten ebenso wie vor im Körper entstandenen Entzündungen oder Krebszellen besser geschützt. Seit über einem halben Jahrhundert ist bekannt, dass Vitamin C bei vielen Abläufen des Immunsystems eine wichtige Rolle spielt. Es ist notwendig, damit das Immunsystem eine angemessene Reaktion gegen Krankheitserreger einleiten und durchführen kann, ohne uns dabei selbst übermäßig zu schädigen. Über die Stärkung der Immunzellen scheint Vitamin C fähig zu sein, Atemwegs- und systemische Infektionen zu verhindern und zu lindern. Vitamin C ist ein starkes Antioxidans und schützt wichtige Biomoleküle (Proteine, Lipide, Kohlenhydrate, Nukleinsäuren) vor oxidativen Schäden, die im Lauf des Zellstoffwechsels entstehen.

Vitamin C unterstützt die zellulären Funktionen sowohl des angeborenen als auch des erworbenen Immunsystems. Es stärkt die Barrierefunktion der Haut gegenüber schädlichen Eindringlingen von außen und unterstützt die Wundheilung. Es stärkt auch die Funktionen der Leukozyten (weiße Blutkörperchen), zu denen u.a. die Phagozytose (Aufnahme von Fremdpartikeln) sowie die Beseitigung von Mikroben und Krebszellen etc. gehören. Es trägt außerdem zur Stärkung von B- und T-Lymphozyten (Untergruppe der Leukozyten) bei, die im Immunsystem wichtige Aufgaben übernehmen, und es hat starke antientzündliche Wirkungen.

Da Vitamin C vom Menschen nicht selbst hergestellt werden kann, muss es mit der Ernährung aufgenommen werden. Es ist vor allem in Zitrusfrüchten oder auch in Kohlsorten wie Brokkoli, Rosenkohl und Grünkohl reichlich enthalten. Vitamin C kann im Körper auch nicht längerfristig gespeichert werden, daher ist die regelmäßige Zufuhr nötig. Trotz eines breiten Lebensmittelangebots erreichen jedoch längst nicht alle Menschen die täglich empfohlene Vorsorgung mit Vitamin C (mindestens 100 mg bei Erwachsenen). Die Aufnahme und Verwertung von Vitamin C im Körper kann zudem durch zahlreiche Bedingungen der Umgebung und abhängig vom Gesundheitszustand beeinträchtigt werden.

Eine unzureichende Versorgung schwächt das Immunsystem und erhöht die Anfälligkeit für Infektionen, z.B. der Atemwege. Starke Luftverschmutzung und oxidativer Stress können den Bedarf an Vitamin C erhöhen, auch Tabakrauch steigert deutlich den Bedarf. Übergewicht und Diabetes (Typ 2) sind oft mit entzündlichen Prozessen im Körper verbunden, entsprechend steigt der Bedarf an Vitamin C. Im Alter sind die Immunfunktionen geschwächt, damit steigt die Anfälligkeit für Infektionen und der Bedarf an Vitamin C. Die Vorbeugung vor Infektionen erfordert die Zufuhr von Vitamin C, die mindestens ausreichende, wenn nicht sogar sättigende Plasmaspiegel (ca. 100 bis 200 mg täglich) liefert, die den Zell- und Gewebespiegel verbessern. Im Gegensatz dazu erfordert die Behandlung etablierter Infektionen deutlich höhere (Gramm-)Dosen von Vitamin C, um den erhöhten Stoffwechselbedarf auszugleichen.

Bei einem erhöhten Bedarf kann Vitamin C aus Nahrungsergänzungen die Versorgung sehr gut unterstützen. Das kann besonders für ältere Menschen oder bei erhöhten Risikofaktoren für eine unzureichende Vitamin C-Aufnahme nützlich sein, um gute Immunfunktion zu ermöglichen und die Resistenz gegen Infektionen zu erhöhen.

Quelle

Anitra C. Carr und Silvia Maggini, Vitamin C and Immune Function. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 3.11.2017, doi: 10.3390/nu9111211.

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