Curcumin fürs bessere Gedächtnis und gute Stimmungslagen

Die tägliche Aufnahme von Curcumin über 18 Monate verbesserte bei Teilnehmern mit einer leichten, altersbedingten Vergesslichkeit das Gedächtnis, auch die Stimmungen waren positiver.

Curcumin ist ein wichtiger Bestandteil von Kurkuma, eine Substanz, die dem indischen Curry die intensive, gelbe Farbe verleiht. Seit längerem ist bekannt, dass Curcumin auch antientzündliche und antioxidative Fähigkeiten hat. Auffällig ist auch, dass ältere Menschen in Indien, wo Curcumin ein Bestandteil des täglichen Essens ist, seltener an Alzheimer erkranken und bessere kognitive Leistungen haben. Mediziner vermuten, dass dies möglicherweise am regelmäßigen Verzehr von Curcumin liegen könnte. Es verringert möglicherweise entzündliche Prozesse im Gehirn, die mit Alzheimer ebenso wie mit schwereren Depressionen verbunden sind. US-amerikanische Forscher führten daher mit 40 älteren Teilnehmern im Alter von 51 bis zu 84 Jahren, die leichte Gedächtnisstörungen hatten, eine Studie zu Curcumin und kognitiven Funktionen durch. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt, die eine erhielt 18 Monate lang zweimal täglich 90 mg Curcumin, die andere Gruppe nahm nur ein Placebo. Da Curcumin allgemein nicht sehr gut aufnehmbar ist, wurde in der Studie eine gut bioverfügbare Form eingesetzt.

Zu Beginn nahmen alle Teilnehmer an kognitiven Tests teil, in denen ihr verbales und visuelles Gedächtnis und ihre Fähigkeit zur Konzentration geprüft wurden. Danach wurden diese Tests alle sechs Monate wiederholt. Außerdem wurden bei allen Teilnehmern die Curcumin-Werte im Blut zu Beginn und am Ende der Studie nach 18 Monaten bestimmt. Bei 30 Teilnehmern wurde außerdem eine Positronenemissionstomographie (PET) durchgeführt, um die Werte von Amyloid (Protein-Polysaccharid-Komplex) und Tau (Protein) im Gehirn zu Beginn und am Studienende zu bestimmen. Beide Substanzen können durch vermehrte Ablagerung (Amyloidose) bzw. durch übermäßige Phosphorylierung von Tau bei der Entstehung von Alzheimer eine Rolle spielen.

Am Ende der Studie hatten sich bei den Teilnehmern aus der Curcumin-Gruppe signifikant das Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit verbessert. Ähnliche Ergebnisse wurden in der Placebo-Gruppe nicht beobachtet. Mit Curcumin steigerten die Teilnehmer ihre kognitiven Fähigkeiten um 28 %, außerdem verbesserten sich ihre Stimmungen. Die Hirnuntersuchungen zeigten signifikant weniger Amyloid und Tau in der Amygdala (Teil des limbischen Systems) und im Hypothalamus (Teil des Zwischenhirns). Dies sind Hirnregionen, die einen Teil der Gedächtnis- und emotionalen Funktionen kontrollieren.

Die Ergebnisse lassen vermuten, dass Curcumin bei älteren Menschen mit leichten Gedächtnisschwächen durch eine regelmäßige Aufnahme über längere Zeit die kognitiven Funktionen verbessern kann. Darauf weisen sowohl die Ergebnisse der kognitiven Tests als auch die der Hirnuntersuchungen hin. Die Forscher wollen Curcumin nun in einer größeren Gruppe weiter untersuchen und dabei auch die Wirkung auf leichtere Depressionen einbeziehen.

Quellen

Gary W. Small et al., Memory and Brain Amyloid and Tau Effects of a Bioavailable Form of Curcumin in Non-Demented Adults: A Double-Blind, Placebo-Controlled 18-Month Trial. In: The American Journal of Geriatric Psychiatry, Online-Veröffentlichung vom 27.10.2017, doi: 10.1016/j.jagp.2017.10.010.

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