Vitamin D und das metabolische Syndrom bei älteren Frauen

Das metabolisches Syndrom ist bei älteren Frauen stark verbreitet und erhöht die Risiken für Diabetes und Herzkrankheiten. In einer Studie fanden Forscher bei der Mehrzahl der Frauen dieses Syndrom, sie hatten gleichzeitig leichtere bis starke Defizite an Vitamin D.

Die Beziehung zwischen Vitamin D und dem metabolischen Syndrom ist seit längerem bekannt. Frühere Studien beschrieben bereits einige Mechanismen, mit denen sich die Wirkung von Vitamin D auf die Faktoren des metabolischen Syndroms erklären lässt. Am einleuchtendsten erscheint dabei, dass Vitamin D die Insulin-Sekretion und -Sensitivität beeinflusst, was eine große Rolle beim metabolischen Syndrom spielen könnte. Eine brasilianische Forschergruppe prüfte diese Beziehungen, an der Studie nahmen 463 Frauen im Alter von 45 bis zu 75 Jahren teil. Ihre letzte Menstruation lag wenigstens 12 Monate zurück, und sie hatten zu Beginn der Studie keine Herzprobleme oder deren Vorzeichen. 

Die Frauen wurden jeweils im Abstand von zwei Jahren in einer Frauenklinik untersucht. Geprüft wurden ihre Vitamin D-Werte im Blut, dazu typische Parameter für das metabolische Syndrom: Taillenumfang über 88 cm, hoher Blutdruck (über 130/85 mm Hg), hoher Blutzucker (Nüchtern-Glukose über 100 mg/dL), anormale Triglyzeride (über 150 mg/dL) und Cholesterin (HDL unter 50 mg/dL). Die Diagnose metabolisches Syndrom wurde gestellt, wenn drei oder mehr dieser Kriterien erreicht waren. Nur knapp 40 % der Frauen waren ausreichend mit Vitamin D versorgt (30 ng/ml oder höher). Die Diagnose metabolisches Syndrom stellten die Mediziner bei knapp 58 % der Frauen. Sie hatten außerdem Vitamin D-Defizite (20 bis 29 nmol pro Milliliter Blut) oder sogar einen stärkeren Mangel (weniger als 20 ng/ml). Dabei zeigte sich: Je geringer die Vitamin D-Werte im Blut waren, um so größer das Auftreten des metabolisches Syndroms.

Die Forscher ziehen das Fazit, dass die Ergänzung und Aufrechterhaltung von ausreichenden Vitamin D-Werten bei älteren Frauen das Krankheitsrisiko für das metabolische Syndrom und dessen Folgekrankheiten verringern könnte. Sie sehen das Altern als einen Schlüsselfaktor für die unzureichende Versorgung mit Vitamin D an, das vorwiegend über den Aufenthalt in der Sonne gebildet wird. Dabei wird im Fettgewebe unter der Haut eine Art Prä-Vitamin D aktiviert. 

Das Altern führt nicht nur zum Verlust von Muskelgewebe, sondern auch zu anderen Veränderungen im Körper, dabei geht auch Prä-Vitamin D verloren. Das ist der Grund, warum ältere Menschen weniger Vitamin D bilden, selbst wenn sie genügend Sonnenlicht erhalten. Die Forscher wollen nun Vitamin D-Ergänzungen und Indikatoren für kardiovaskuläre Krankheiten bei älteren Frauen weiter prüfen.

Quellen

Eneida Boteon Schmitt et al., Vitamin D deficiency is associated with metabolic syndrome in postmenopausal women. In: Maturitas The European Menopause Journal, Online-Veröffentlichung vom 17.10.2017, doi: 10.1016/maturitas.2017.10.011.

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