Bei Morbus Crohn auf den Mineral-Status achten

Bei Morbus Crohn steigt das Risiko für eine niedrigere Knochendichte an. Das kann mit der Entwicklung der Osteoporose verbunden sein.

Der Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmkrankheit, von der vorwiegend der Dickdarm und Teile des Dünndarms betroffen sind. Zur Entstehung der Krankheit können verschiedene Faktoren beitragen, dazu gehören auch die Ernährung und die zu geringe Aufnahme von Mikro-Nährstoffen. Die Krankheit verläuft in Schüben, bei denen verschiedene Medikamente, darunter auch Glukokortikoide, eingesetzt werden. Bei langer Einnahme kann dies Nebenwirkungen für die Knochen haben. Zusammen mit einer geringeren Versorgung mit Mikro-Nährstoffen kann sich dies möglicherweise auf die Knochengesundheit auswirken.

In einer Studie prüfte eine brasilianische Forschergruppe bei Morbus Crohn-Patienten die Beziehungen zwischen der Aufnahme von Mineralstoffen aus der Nahrung und der Anwendung von Glukokortikoiden in Bezug auf die Knochenmineraldichte. 62 Patienten im Alter von 20 bis zu 40 Jahren nahmen an der Studie teil. Bei allen Teilnehmern wurde mit einem Ernährungs-Protokoll über drei Tage die Aufnahme von Makro- und Mikro-Nährstoffen bestimmt. Die Knochenmineraldichte wurde außerdem an der Lendenwirbelsäule und am Oberschelkelhalsknochen gemessen. Weiter bestimmten die Mediziner CRP (C-reaktives Protein) und BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit), die beide Hinweise auf entzündliche Prozesse im Körper geben können.

Bei der Analyse der Mikro-Nährstoffe zeigte sich, dass vor allem die Aufnahmen von Kalzium, Zink und Magnesium bei den Morbus Crohn-Patienten häufiger zu gering waren. Knapp 18 % der Teilnehmer hatten bereits durch eine verringerten Knochendichte die Osteopenie (Vorstufe der Osteoporose) entwickelt. Bei rund 15 % der Patienten wurde eine Osteoporose festgestellt. Ein signifikanter Knochenverlust fand sich bei knapp 23 % der Patienten, die zur Therapie Glukokortikoide einnahmen. Die Knochenmineraldichte war signifikant geringer und wurde auch in den aktiven Phasen des Morbus Crohn beobachtet. Die zu geringen Zink- und Kalzium-Aufnahmen entsprachen der verringerten Knochendichte im Oberschenkelhals. Die durchschnittlichen CRP- und BSG-Werte lagen im Durchschnitt über dem normalen Bereich, was auf entzündliche Prozesse hinweist.

Die Forscher ziehen das Fazit, dass Patienten mit Morbus Crohn häufiger auch an Verlusten der Knochenmasse leiden. Dazu tragen aktive Krankheits-Phasen und die Einnahme von Glukokortikoiden ebenso wie die zu geringe Aufnahmen von Mineralstoffen, vor allem von Kalzium und Zink, bei.

Quellen

Nayane R. Pierote et al., Effect of mineral status and glucocorticoid use on bone mineral density in patients with Crohn´s disease. In: Nutrition Vol. 48, Nr. 4, 2017, S. 13-17, doi: 10.1016/j.nut.2017.10.016.

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