Zink unterstützt die Fertilität von Frauen

Das Spurenelement Zink beeinflusst die Entwicklungen einer Eizelle schon in ihren frühen Stadien. Ist zu wenig Zink vorhanden, sinkt die Fähigkeit der Eizelle, befruchtet zu werden und sich zu teilen. Bei guter Zink-Versorgung steigen die Chancen für die Befruchtung.

Zink gehört zu den wichtigen Spurenelementen, die regelmäßig mit der Nahrung aufgenommen werden müssen. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass rund 17 % der Weltbevölkerung für eine schlechte Zinkversorgung durch ihre Ernährung anfällig sind. Dabei sind Fälle von leichter Unterversorgung mit Zink nicht einbezogen. Der tägliche Zinkbedarf ist bei uns für Erwachsene mit um die 10 mg angesetzt. Grundsätzlich gilt, Zink aus pflanzlicher Nahrung wird im Körper schlechter aufgenommen als aus fleischlicher Kost. Daher sind z.B. Vegetarier und Veganer, die keine Zink-Ergänzungen einnehmen, oft geringer mit diesem Spurenelement versorgt. Gute Quellen sind vor allem Leber, Kalbfleisch, Nüsse (Cashew-, Paranüsse) und Käse (Emmentaler, Edamer, Gouda). Zink wird für viele Aufgaben im Körper benötigt, es ist Teil vieler Enzym- und Protein-Strukturen und beeinflusst vor allem das Immunsystem sowie den Hormonhaushalt. Wie eine aktuelle Studie zeigt, kann zu den Folgen einer schlechten Zinkversorgung auch die sinkende Fertilität von Frauen gehören.

Man schätzt z.B., dass rund 10 % der US-amerikanischen Paare mit Kinderwunsch Probleme mit der Fruchtbarkeit haben. Die Entstehung einer Schwangerschaft wird zwar von vielen Faktoren beeinflusst, doch Störungen der Ovulation gehören zu den häufigeren Gründen. Bei allen Säugetieren entsteht das Ei aus Tausenden von Follikeln (Eizellen mit umgebenden Zellen). Frauen werden mit annähernd zwei Millionen Eizellen geboren. Nach der Geschlechtsreife wird jeden Monat eine zur Befruchtung fähige Eizelle ausgestoßen. Ob eine Eizelle jedoch korrekt heranreifen kann, das wird von vielen Faktoren beeinflusst, und dazu gehören auch einige Mikro-Nährstoffe. Vor allem für Zink nehmen die Nachweise zu, dass es ein Schlüsselfaktor in der Entwicklung der Eizellen sein könnte. US-amerikanische Forscher prüften daher in einer experimentellen Studie die Wirkungen von Zink auf die Entwicklung der Eizellen. Die Forscher untersuchten Follikel (von Mäusen) in einem frühen Stadium, die Eizellen wuchsen noch nicht und reagierten auch noch nicht auf ovulatorische Signale. Beim Menschen wachsen diese frühen Follikel-Formen im Lauf von rund 90 Tagen heran, bevor sie zum Eisprung (Ovulation) bereit sind, sich vom Eierstock lösen und in den Eileiter aufgenommen werden. Frühere Studien zeigten bereits, dass die gute Zink-Versorgung im späteren Follikel-Stadium wichtig ist. Erstmals wurde nun untersucht, ob Zink auch im frühen Wachstumsprozess der Follikel nötig ist.

Die Forscher prüften die Follikel-Reifung in verschiedener Kulturen, zum einen mit guten Zinkwerten, zum anderen mit schlechter Zinkversorgung. Bei Zink-Defiziten wurde das Wachstum der Eizellen bereits in der frühen Entwicklung und vor der Teilung unterbrochen. Zink-Defizite führten zu kleineren Eizellen, die größere Probleme in der Entwicklung hatten. Beeinträchtigt war auch die Fähigkeit der Eizelle, sich korrekt zu teilen, das ist ein notwendiger Schritt, bevor die Befruchtung erfolgreich stattfinden kann. In diesem Zusammenhang ist interessant, dass Eizellen für die künstliche Befruchtung (in vitro-Fertilisation) aus den Follikeln gesammelt werden. Entwicklungen aus dem Frühstadium sind dann bereits in den Eizellen vorhanden, dazu könnten auch Zink-Defizite gehören. Hier sind in Zukunft weitere Forschungen nötig, um den Einfluss von Zink auf Eizellen genauer zu untersuchen.

Quellen

The American Phyiological Society Press Release, o.A., Preconception Zinc Deficiency Could Spell Bad News for Fertility. Micronutrient availability can have early and long-lasting effects on egg quality. Presseinformation vom 24.4.2018.

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