Das Diabetes-Risiko und die Folgen werden oft unterschätzt

Ein Diabetes-Screening wurde 2017 zwei Tage lang in Einkaufszentren in Darmstadt, Nürnberg und Berlin durchgeführt. 1.807 Check-Bögen zum Diabetes-Risiko von Teilnehmern ab 45 Jahren konnten ausgewertet werden.

Hinzu kamen Messungen von Taillenumfang, Blutdruck und Blutzucker, evtl. auch von HbA1c (Form des glykierten Hämoglobins), ein Wert, der Rückschlüsse auf die Blutzucker-Einstellung der letzten Wochen ermöglicht. 87% der Teilnehmer hatten bisher keinen Diabetes, davon hatte jedoch die Hälfte ein erhöhtes Risiko. 12 % hatten einen Typ 2 Diabetes und 1% einen Typ 1 Diabetes. Die wichtigsten Risikofaktoren waren ein zu hoher BMI und Taillenumfang sowie ein erhöhter Blutdruck und der HbA1c-Wert. Bei den Diabetikern wurde auch das Cholesterin bestimmt. Es zeigte sich, dass sie oftmals unzureichend eingestellt waren. Sie hatten weiter einen erhöhten Taillenumfang, bewegten sich zu wenig und ihr systolischer Blutdruck war zu hoch (ab 140 mmHg).

Quelle
jgr, Persönliches Diabetes-Risiko wird oft unterschätzt. In: Ärzte-Zeitung online, 25.1.2018

Forscher des Robert-Koch-Instituts und des Deutschen Diabetes-Zentrum in Düsseldorf analysierten Daten aus den Jahren 1998 bis 2010 von 6.550 Teilnehmern an einem Gesundheits-Survey. 330 Personen hatten zu Beginn einen diagnostizierten Diabetes, 245 einen vorher nicht bekannten Diabetes. Alle Teilnehmer wurden 12 Jahre lang weiter beobachtet. Die Sterberate der Diabetiker war um den Faktor 1,8 erhöht. Besonders ungünstig wirkte sich dies bei Männern im Alter von 45 bis 55 Jahren aus und wenn der Diabetes unbekannt war. Mit einer Diabetes-Therapie war die Lebenserwartung der Diabetiker dagegen ebenso hoch wie die von Nicht-Diabetikern.

Quelle
Wolfgang Geissel, Typ-2-Diabetiker haben ein fast verdoppeltes Sterberisiko. In: Ärzte-Zeitung, Online-Veröffentlichung vom 19.12.2017.

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