Mediterrane Ernährung bei Typ 2 Diabetes

Das deutsche Institut für Ernährungsforschung (DIfE) wertete 56 Studien mit knapp 5.000 Teilnehmern über die Beziehung der Ernährung zu Diabetes aus.

Die Forscher nutzten eine neue Analysemethode, mit der erstmals die Effekte von neun verschiedenen Ernährungsweisen auf die Blutzucker-Werte (Nüchtern- und Langzeit-Blutzucker) untersucht werden konnten. Die mediterrane Ernährung wurde dabei mit acht anderen Kostformen (Low Fat, Paläo, High Protein, Low Carb sowie ein moderater Anteil von Kohlenhydraten, vegetarische und vegane Kost, Ernährung mit niedrigem glykämischen Index) verglichen. 

Die Mittelmeerdiät mit viel Obst, Gemüse, Olivenöl, Hülsenfrüchten, Fisch, geringen Mengen von Rotwein etc., trug am besten dazu bei, beim Typ 2 Diabetes die Blutzucker-Werte zu verbessern. Auch eine Low-Carb-Diät (Anteil von Kohlenhydraten unter 25 %) wirkte sich recht gut auf den Blutzucker aus.

Quelle
Lukas Schwingshackl et al., A network meta-analysis on the comparative efficacy of different dietary approaches on glycaemic control in patients with type 2 diabetes mellitus. In: European Journal of Epidemiology, Online-Veröffentlichung vom 4.1.2018, doi: 10.1007/s10654-017-0352-x.

 

Bei 8.970 Frauen ab 60 Jahren mit Typ 2 Diabetes aus der Nurses´ Health Study (Beobachtungsstudie) wurde die Anpassung an die mediterrane Ernährung erstmals 1990 untersucht. Weitere Untersuchungen wiederholten sich alle vier Jahre bis 2010. Das Auftauchen von erhöhten Schwächezuständen wurde bis 2012 beobachtet, definiert durch wenigstens drei von fünf Kriterien: Erschöpfung (Fatigue), geringer Widerstand (Resistenz), geringe aerobe Kapazität, Gewichtsverlust von <5 % und mehrere Krankheiten gleichzeitig. 

Im Lauf der Studie wurden 569 Fälle von Schwächezuständen identifiziert. Nach Anpassung an die Lebensstil-Faktoren und den Medikamenten-Gebrauch sank das Risiko für größere Schwächezustände abhängig von der Einhaltung der mediterranen Ernährung. Bei der höchsten Anpassungsrate an die mediterrane Kost sank das Risiko für Schwächezustände um 46 %. Ein Anstieg von 2 Punkten im mediterranen Ernährungs-Score war mit einem um 28 % verringerten Risiko für Schwäche-Zustände verbunden.

Quelle
Esther Lopez-Garcia, Mediterranean diet and risk of frailty syndrome among women with type 2 diabetes. In: The American Journal of Clinical Nutrition Vol. 107, Nr. 5, 2018, S. 763-771, doi: 10.1093/ajcn/nqy026.

 

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