Risiko für Gestations-Diabetes durch die Ernährung verringern

Der Gestations-Diabetes, auch Schwangerschaftsdiabetes genannt, ist eine besondere Form des Diabetes. Dadurch ist die Glukosetoleranz während der Schwangerschaft, meist ab der 24. bis 28. Woche, gestört, wobei die Schwangerschaftshormone die Wirkung von Insulin hemmen.

Im Rahmen der US-amerikanischen Nurses´ Health Study II werden rund 90.000 Teilnehmerinnen seit 1989 regelmäßig zum Lebensstil und zu ihrer Gesundheit befragt. Die Frauen waren zu Beginn der Studie im Durchschnitt 36 Jahre alt. Eine Auswertung zeigte, dass knapp 5.200 Frauen im Lauf ihrer Schwangerschaft einen Gestations-Diabetes entwickelt hatten.

Bei der Nachbeobachtung von im Durchschnitt 25 Jahren kam es bei 1,55% der Frauen aus dieser Gruppe zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen. Das relative Risiko dafür war bei Gestations-Diabetes um 43% höher als in der gesunden Vergleichsgruppe. Das Risiko war jedoch zum Teil über den Lebensstil vermittelt und damit beeinflussbar. Bei Frauen, die nie rauchten, einen BMI unter 25 hatten oder sich gut ernährten, war das Auftreten von Gestations-Diabetes nicht mit einer später erhöhten Rate von kardiovaskulären Komplikationen verbunden.

Quelle
Deirdre K. Tobias et al., Association of History of Gestational Diabetes With Long-term Cardiovascular Disease Risk in a Large Prospective Cohort of US Women. In: JAMA internal Medicine, Vol. 177, Nr. 12, 2017, S. 1735-1742, doi: 10.1001/jamainternmed.2017.2790.

In einer Meta-Analyse wurden 40 Studien über die Beziehungen von Gestations-Diabetes und Ernährung ausgewertet, an denen rund 31.000 schwangere Frauen teilgenommen hatten. Ihre Ernährung wurde nach verschiedenen Kriterien kategorisiert, u.a. mit der Aufnahme von Koffein, Kohlenhydraten, Fett, Protein, Kalzium, Fast Food und je nach Ernährungsweise. Der häufige Verzehr von Kartoffeln, Fleisch, prozessierten Fleischwaren und Proteinen aus tierischen Quellen war mit dem erhöhten Risiko für Gestations-Diabetes verbunden.

Im Gegensatz dazu konnten die mediterrane Ernährung und die DASH-Diät (blutdrucksenkende Ernährung) das Risiko für Gestations-Diabetes um bis zu 38 % senken. Weiter trug die regelmäßige Körperaktivität vor und in der frühen Phase der Schwangerschaft zu einem verringerten Krankheitsrisiko bei.

Quelle
Jovana Mijatovic-Vukas et al, Associations of Diet and Physical Activity with Risk for Gestational Diabetes Mellitus: A Systemativ Review and Meta-Analysis. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 30.5.2018, doi: 10.3390/nu10060698.

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