Kaliumcitrat senkt den Knochenverlust bei älteren Frauen

Die Ergänzung von Kaliumcitrat kann bei Frauen in der Postmenopause dem Verlust der Knochendichte vorbeugen und einige Marker für die Knochengesundheit verbessern.

Nach der Menopause beschleunigt sich bei vielen Frauen der Knochenverlust. Ein wichtiger Grund dafür ist das sich verringernde Hormon Östrogen, das u.a. die Knochensubstanz beeinflusst. Durch einen vermehrten Abbau der Knochenmasse kann Osteopenie entstehen, eine Vorstufe der Osteoporose, bei der die Knochendichte noch mäßig verringert ist. Zu den Risikofaktoren für die Knochengesundheit gehört die gute Versorgung mit Kalzium und Vitamin D, die beide wichtige Funktionen beim Schutz der Knochenmasse haben. Doch eine Reihe weiterer Faktoren beeinflussen die Knochendichte. Dazu gehören ungünstige Stoffwechsel-Bedingungen, z.B. durch eine hohe Säurebelastung. Sie kann dazu beitragen, den Knochenverlust zu steigern und die Entwicklung der Osteopenie begünstigen. Die Azidose (Übersäuerung) kann z.B. die Aktivität von Osteoklasten und Osteoblasten (Knochenzellen zur Resorption und Synthese) direkt beeinflussen. 

Chronisch vorhandene subklinische Entzündungen sowie eine Ernährung, die viel Salz und Fleischproteine enthält, tragen zur niedriggradigen Azidose bei. Basisch wirkende Nahrungsergänzungen können dagegen die schädlichen Wirkungen einer Azidose verringern und den Knochenverlust verzögern. Dazu gehört Kaliumcitrat (K-Citrat), es kann den Urin-pH-Wert ebenso wie die Nutzung von Kalzium verbessern und die Knochenresorption senken, was für die Knochengesundheit nützlich sein kann. Doch diese Wirkung ist bisher nicht restlos geklärt. In einer (randomisierten, doppelblinden) Studie prüfte daher eine Gruppe italienischer Forscher, ob und wie K-Citrat den Knochenumsatz bei postmenopausalen Frauen mit Osteopenie beeinflusste.

40 Frauen nahmen an der kleinen Studie teil und wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe erhielt täglich K-Citrat (30 mg) oder ein Placebo, weiter erhielten beide Gruppen für sechs Monate täglich Kalziumcarbonat (500 mg) und Vitamin D (400 I.E.). Am Beginn sowie nach drei und sechs Monaten wurden verschiedene Messungen durchgeführt. Das betraf u.a. Indikatoren der Nierenfunktionen, Elektrolyte, Kalzium beeinflussende Hormone, Serum-Knochenumsatz-Marker, alkalische Knochen-Phosphatase, Urin-pH und Citrat. Zu Studienbeginn schieden rund 90% der Frauen nur relativ geringe Mengen an Kalium im Urin aus, und viele hatten auch nur geringe pH-Werte im Urin. Am Ende der Studie hatten sich ein Marker für den Knochenumsatz (CTX) und die für den Knochenstoffwechsel wichtige alkalische Phosphatase in beiden Gruppen zum Teil auf unterschiedliche Weise verringert. Frauen mit den Anzeichen einer niedriggradigen Azidose profitierten im Vergleich zur Placebo-Gruppe signifikant von den K-Citrat-Ergänzungen. Bei anfangs geringer Citrat-Ausscheidung wurde mit K-Citrat nach sechs Monaten ein durchschnittlicher Rückgang von 30 % bei der alkalischen Knochen-Phosphatase und beim Knochenumsatz-Marker (CTX) beobachtet. Diese Werte verbesserten sich auch bei geringen Citrat- und pH-Werten im Morgenurin.

Diese Studie zeigte, dass Anzeichen einer niedriggradigen Azidose, einschließlich eines niedrigen Urin-pH-Wertes und einer geringen Ausscheidung von Kalium und Citrat, bei einem beträchtlichen Teil der Frauen mit Osteopenie nachweisbar waren. Die Ergänzung von K-Citrat könnte die positiven Wirkungen von Kalzium und Vitamin D bei Frauen mit einer verringerten Knochendichte (Osteopenie) sowie mit Kalium- und Citrat-Defiziten und einer niedriggradigen Azidose verbessern. Die Ergänzung könnte sich positiv auch auf den Knochenumsatz auswirken. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass K-Citrat dazu beitragen könnte, der Entwicklung von Osteoporose in der Postmenopause vorzubeugen. Vor der Ergänzung sollte geprüft werden, ob eine niedriggradige Azidose vorhanden ist. Diese für die Forscher vielversprechenden Ergebnisse sollten nun in einer größeren Studie und über einen längeren Zeitraum weiter untersucht werden.

Quelle
Donatella Granchi et al., Potassium Citrate Supplementation Decreases the Biochemical Markers of Bone Loss in a Group of Osteopenic Women: The Results of a Randomised, Double-Blind, Placebo-Controlled Pilot Study. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 12.9.2018, doi: 10.3390/nu10091293.

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