Beim Reizdarm fehlt es häufiger an Vitamin D

Vitamin D könnte die Gesundheit des Magen-Darm-Trakts beeinflussen. Erste Hinweise zeigen, dass Reizdarm-Patienten häufiger zu geringe Vitamin D-Werte haben. Ergänzungen könnten möglicherweise zur Besserung der belastenden Symptome beitragen.

Reizdarm ist eine weltweit recht häufig vorkommende Darmstörung. Man schätzt z.B., dass rund 11 Prozent der Bevölkerung in Deutschland davon betroffen sind. Zu den Symptomen gehören Durchfall und Verstopfung, oft auch abwechselnd und begleitet von Blähungen und Bauchschmerzen. Bisher fehlt es noch an näheren Kenntnissen über die Ursachen des Reizdarms, die Erkrankung wird über die Symptome und deren Häufigkeit diagnostiziert. Einige Nachweise zeigen, dass Patienten, die unter Reizdarm leiden, häufiger auch zu geringe Vitamin D-Werte haben. Doch bisher gibt es zur Beziehung von Reizdarm und Vitamin D nur wenige Untersuchungen. Drei Forscher der englischen University of Sheffield werteten daher die verfügbaren Arbeiten, vier Beobachtungsstudien und drei randomisiert kontrollierte Studien, aus.

Sowohl in den Beobachtungsstudien als auch in den Interventionsstudien hatten die Reizdarm-Patienten überwiegend zu geringe Vitamin D-Werte. Zwei von drei Interventionsstudien berichteten darüber, dass Reizdarm-Patienten von Ergänzungen mit Vitamin D profitierten. Hier sind jedoch in Zukunft mehr und größere Studien notwendig, um die Wirkungen genauer zu untersuchen. Alle drei (randomisierte, kontrollierte) Interventionsstudien berichteten über eine Beziehung zwischen Vitamin D und der Lebensqualität, die für diese Patienten von besonderer Bedeutung ist. Noch sind die Nachweise über Beziehungen von Vitamin D und Reizdarm begrenzt, jedoch ausreichend genug, um weiter darüber zu forschen.

Die Forscher ziehen das Fazit, dass die bisher verfügbaren Studien annehmen lassen, dass zu geringe Vitamin D-Werte bei Reizdarm-Patienten häufig vorhanden sind. Eine gute Versorgung mit Vitamin D könnte vermutlich dazu beitragen, die Reizdarm-Symptome zu lindern. Hier sind weitere Studien nötig, um die Beziehungen näher zu erforschen. Die Forscher schlagen jedoch bereits jetzt vor, neben den üblichen Untersuchungen bei Reizdarm-Patienten auch den Vitamin D-Status zu bestimmen. Werden solche Defizite bestätigt, können Vitamin D-Ergänzungen die allgemeine Gesundheit verbessern, und dies kann sich dann möglicherweise auch positiv auf die Reizdarm-Symptome auswirken.

Quelle
Claire E. Williams et al., Vitamin D status in irritable bowel syndrome and the impact of supplementation on symptoms: what do we know and what do we need to know? In: European Journal of Clinical Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 25.1.2018, doi: 10.1038/s41430-017-0064-z.

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