Magnesium bei neurologischen Krankheiten

Schätzungen gehen davon aus, dass etwa die Hälfte der US-Bevölkerung nicht genügend Magnesium konsumiert. Auch in Deutschland gilt, dass die Magnesium-Versorgung nicht bei allen Menschen regelmäßig gedeckt ist. Defizite können aufgrund seiner weitreichenden Funktionen zu Gesundheitsproblemen führen, das gilt auch im Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen.

Magnesium ist ein sehr wichtiges Makromineral in der Ernährung. Es hat eine Vielzahl von Funktionen im menschlichen Körper, einschließlich seiner Beteiligung als Cofaktor bei mehr als 300 enzymatischen Reaktionen. Magnesium ist essentiell für die Regulation der Muskelkontraktion (einschließlich des Herzens), des Blutdrucks, des Insulinstoffwechsels sowie für die Synthese von DNA, RNA und Proteinen. Im Nervensystem ist Magnesium für eine optimale Nervenübertragung und neuromuskuläre Koordination wichtig. 

Es schützt auch vor übermäßiger Erregung, die zum Absterben von neuronalen Zellen führen kann. Durch diese wichtigen Funktionen im Nervensystem ist Magnesium von großem Interesse für die mögliche Prävention und Therapie von neurologischen Störungen. Ein US-amerikanisches Forscherteam untersuchte die aktuelle Literatur zu Magnesium in Bezug auf Migräne, chronische Schmerzen, Epilepsie, Alzheimer, Parkinson und Schlaganfälle sowie auf Zustände von Angst und Depressionen. Sie bezogen dabei auch ältere Berichte und Meta-Analysen ein, um den bisherigen Stand der Magnesiumforschung mit ihren Entwicklungen und Fortschritten darzustellen.

Die Forscher stellen fest, dass die Kenntnisse über die Verbindung von Magnesium zu verschiedenen neurologischen Erkrankungen in ihrer Qualität durchaus unterschiedlich sind. Es gibt sehr überzeugende Nachweise z.B. über die Rolle von Magnesium bei Migräne und Depressionen. Es besteht auch ein gutes Potenzial für Magnesium bei chronischen Schmerzzuständen sowie bei den häufiger auftretenden Störungen wie Angst und Depressionen, die oftmals auch mit anderen Krankheiten verbunden sind. In Bezug auf die Auswirkungen von Magnesium auf die Epilepsie sind weitere Forschungen erforderlich, einschließlich von Studien, in denen Magnesium als begleitende Therapie untersucht wird. 

Auch Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer würden von von zusätzlichen Forschungen über die Wirkung von Magnesium profitieren. Schließlich gibt es einige Forschungsarbeiten, die einen positiven Effekt von Magnesium mit verbesserten Ergebnissen nach einem Schlaganfall nahelegen. Magnesium könnte möglicherweise auch zur Prävention von Schlaganfällen beitragen, doch auch hier sind weitere Studien erforderlich. Insgesamt deuten die Eigenschaften von Magnesium bei neurologischen Erkrankungen daraufhin, dass es bei guter Versorgung zur Prävention und Behandlung von neurologischen Krankheiten unterstützend wirken kann.

Quelle
Anna E. Kirkland et al., The Role of Magnesium in Neurological Disorders, Online-Veröffentlichung vom 6.6.2018, doi: 10.3390/nu10060730.

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