Pflanzliche Nitrate zur Prävention der Makula-Degeneration

In grünblättrigen Gemüse und in Roter Bete sind Nitrate enthalten. Sie können dazu beitragen, das Risiko für die Entstehung der Makula-Degeneration im höheren Alter zu verringern.

Mit zunehmendem Alter zeigen sich bei vielen älteren Menschen, etwa ab 60 Jahren, die ersten Zeichen der (altersbedingten) Makula-Degeneration. Dabei geht in der Makula, der gelbe Fleck auf der Netzhaut, die zentrale Sehschärfe verloren, das lässt sich mit verschiedenen Tests prüfen. Die Netzhaut reagiert empfindlich auf schädliche Einflüsse, eine gesunde Lebensweise und Ernährung tragen zu ihrem Schutz bei. Es gibt einige Nachweise, dass Nitrate (anorganische Verbindung) aus der Nahrung mit der Entstehung von einigen Augenkrankheiten verbunden sein können. 

Nahrungs-Nitrate sind vor allem in grünblättrigem Gemüse und in Roter Bete enthalten, und sie sind ein Vorläufer von Stickoxid. Spinat enthält z.B. pro 100 g 20 mg Nitrate, Rote Bete kommt auf 15 mg pro 100 g. Sowohl die zu geringe als auch die zu hohe Bildung von Stickoxid ist mit der Entstehung von einigen Augenkrankheiten verbunden. Bisher wurde jedoch der Einfluss von Nahrungs-Nitraten auf die altersabhängige Makula-Degeneration nicht näher untersucht.

Eine Gruppe von australischen Forschern prüfte daher im Rahmen der Blue Mountains Eye Study, einer Bevölkerungsstudie zu Augenkrankheiten, das Risiko für die Entstehung der Makula-Degeneration. Dabei richtete sich der Fokus der Forscher sowohl auf die genetischen Bedingungen als auch auf die Einflüsse der Umgebung, die das Sehvermögen beeinträchtigen können. Dabei spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle. Seit längerem ist bekannt, dass einige sekundäre Pflanzenstoffe, z.B. Bioflavonoide, Heidelbeerextrakt Lutein, Lykopin und Zeaxanthin, zur Prävention der Makula-Degeneration beitragen können. An der Studie nahmen ab 1992 knapp 2.900 Erwachsene ab 49 Jahren aus einer westlichen Region von Sydney teil. 

Für sie standen im Lauf der Studie ausführliche Daten aus Ernährungsbefragungen zur Verfügung. Daraus konnten die Nitrat-Aufnahmen aus pflanzlichen und nicht-pflanzlichen Quellen bestimmt werden. Je nach der Aufnahme von Pflanzen-Nitraten wurden die Teilnehmer vier Gruppen von geringen bis zu hohen Werten zugeordnet. Für alle Teilnehmer standen außerdem Daten aus Untersuchungen zur Augengesundheit und speziell zur Makula-Degeneration zur Verfügung. Rund 2000 Teilnehmer konnten nach 15 Jahre erneut untersucht werden. Bei der Auswertung wurden die Daten an weitere Einflussfaktoren (z.B. Alter, Geschlecht, Rauchen, Energieaufnahme, Fischverzehr und genetische Risiken) angepasst.

Signifikante Wirkungen auf das Risiko der Makula-Degeneration hatten nur die pflanzlichen Nitrate, nicht die aus anderen Nahrungsquellen. Teilnehmer aus der dritten Gruppe, die täglich zwischen 100 bis 142 Milligramm Nitrate aus Gemüse verzehrten, hatten ein um 35 % geringeres Risiko, frühe Zeichen einer Makula-Degeneration zu entwickeln. Das galt im Vergleich zu den Teilnehmern, die täglich weniger als 69 Milligramm pflanzlicher Nitrate aufnahmen. Die noch höhere Aufnahme von pflanzlichen Nitraten brachte in Bezug auf die Makula-Degeneration außerdem keine weiteren Verbesserungen.

Erstmals konnte in dieser Studie die Verbindung zwischen pflanzlichen Nitraten und der Prävention der Makula-Degeneration in frühen Stadien nachgewiesen werden. Die Forscher ziehen das Fazit, dass dies für die allgemeine Gesundheit im Alter sehr wichtig sein könnte. Wenn sich die Ergebnisse bestätigen, könnte die Aufnahme von Pflanzen-Nitraten eine einfache Strategie sein, das Risiko für die frühe Makula-Degeneration zu verringern.

Quelle
Bamini Gopinath et al., Association of Dietary Nitrate Intake with the 15-Year Incidence of Age-Related Macular Degeneration. In: Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics, Online-Veröffentlichung vom 17.10.2018, doi: 10.1016/j.jand.2018.07.012.

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