Vitamin D bei Menstruationsstörungen

Störungen im weiblichen Menstruationszyklus können auch von Vitamin D beeinflusst werden. Bei einer zu geringen Versorgung ist der Zyklus häufiger gestört.

Vitamin D, das zum größten Teil aus dem Sonnenlicht, zum geringeren Teil aus der Nahrung aufgenommen wird, hat im Körper sehr viele Funktionen. Dazu gehören auch Einflüsse auf die weiblichen Geschlechtsorgane Ovar, Uterus und Vagina sowie auf die Geschechtshormone. Beziehungen wurden bereits zwischen geringem Vitamin D und der Infertilität, verbunden mit ovulatorischen Störungen, gezeigt. Sie können bis zur Sterilität und zum polyzystischen Ovarsyndrom (PCOS) führen. Weiter gibt es Hinweise, dass erhöhte Vitamin D- und Kalzium-Werte die reproduktiven Funktionen von Frauen mit PCOS verbessern können. Bisher ist jedoch allgemein zu wenig bekannt über die Folgen von geringen Vitamin D-Werten und Störungen im weiblichen Menstruationszyklus.

In einer kleinen polnischen Studie untersuchte Karolina Łagowska die Beziehungen von Vitamin D (25(OH)D) und der Menstruation bei jungen Frauen. 77 Studentinnen im Alter von 18 bis zu 25 Jahre mit unterschiedlichem Körpergewicht nahmen daran teil. Ausgeschlossen waren Frauen mit ernsten medizinischen Problemen, Nutzen von Hormon-Kontrazeptiva oder anderen Medikamenten und Vitamin D-Ergänzungen. Die Frauen beantworteten Fragen zum Eintritt der ersten Regel, zum Verlauf der Menstruation und eventuell vorhandenen Störungen. Bei allen Teilnehmerinnen wurden anthropometrische Daten bestimmt, Körpergewicht, BMI, Körperfettmasse und Taillenumfang. Bei allen Frauen wurden weiter die Vitamin D-Werte im Blut untersucht. Je nach Ergebnis wurden sie zwei Gruppen zugeordnet. 60 Frauen in der einen Gruppe hatten niedrige Vitamin D-Werte (< 30 ng/ml), davon waren 65 % der Frauen nur sehr gering mit Vitamin D versorgt (< 20 ng/mL). Die 17 Frauen der anderen Gruppe hatten dagegen normale bis gute Vitamin D-Werte (> 30 ng/ml ≤ 80 ng/ml). Hier berichteten nur zwei Teilnehmerinnen über Störungen im Menstruationszyklus.

In der Gruppe mit der schlechteren Vitamin D-Versorgung waren die Frauen deutlich häufiger übergewichtig oder adipös. 40 % der Teilnehmerinnen gaben an, dass sie verlängerte Menstruationszyklen hatten, bei 27% wurden die Störungen als Oligomenorrhoe (seltene Menstruation) und bei 13% als Amenorrhoe (ausbleibende Menstruation) eingestuft. Diese Frauen hatten auch höhere Werte bei Körpermasse, BMI, Körperfettgehalt und Taillenumfang. Frauen, die den empfohlenen Wert von wenigstens 30 ng/ml von Vitamin D nicht erreichten, hatten demnach die fast fünffache Wahrscheinlichkeit, an einem gestörten Menstruationszyklus zu leiden, im Vergleich zu Frauen mit normalen Vitamin D-Werten.

In dieser Studie konnte ein Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Menstruationsstörungen und einem niedrigen Vitamin D-Spiegel nachgewiesen werden. Weitere Studien sind nötig, um die Ursachen dieser Beziehung genauer zu klären. Eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D ist bei Frauen mit niedriger Versorgung notwendig, um den Mangel auszugleichen. Damit lassen sich möglicherweise dann auch die Menstruationsstörungen verbessern.

Quelle
Karolina Łagowska, The Relationship between Vitamin D Status and the Menstrual Cycle in Young Women: A Preliminary Study. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 11.11.2018, doi: 10.3390/nu10111729.

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