Vitamin D im Lauf der Jahreszeiten

Das Sonnenlicht regt über die Einwirkung auf die Haut die körpereigene Bildung von Vitamin D an. In den nördlichen Breiten hängt die Versorgung von saisonalen Schwankungen ab, wie eine dänische Studie zeigt.

Aus vielen Studien geht hervor, dass in den Wintermonaten die Versorgung mit Vitamin D in den nördlichen Regionen der Welt geringer ist. Entsprechend sind dort viele Menschen vor allem von Oktober bis März mit diesem Vitamin oft unzureichend versorgt. Eine Gruppe dänischer Forscher untersuchte in einer Studie, wie sich dies auf die allgemeine Bevölkerung in ihrem Land auswirkt. 3.092 Dänen aus drei Regionen (Kopenhagen, Odense, Kolding) und im Alter von 2 bis zu 69 Jahren (2565 Erwachsene, 527 Kinder) nahmen von 2012 bis 2014 an der Studie teil. Jeweils im Frühjahr und im Herbst nahm man bei allen Teilnehmern Blutproben und ermittelte die Werte von Vitamin D (25(OH)D). Bei einer Untergruppe (167 Teilnehmer) untersuchte man außerdem ein Jahr lang jeden Monat die Vitamin D-Werte im Blut, um eine bessere Übersicht über den Jahresverlauf bei der Versorgung zu erhalten. Werte von wenigstens 50 nmol/L Vitamin D wurden als adäquate Versorgung gewertet, Werte von 25 bis 50 nmol/L wurden als unzureichend und alle Werte darunter als defizitär eingestuft. Die Teilnehmer gaben in einer Befragung außerdem an, ob sie Vitamin D-Ergänzungen einnahmen und falls ja, wie oft im Lauf eines Jahres und in welchen Dosierungen.

Nach der Auswertung aller Daten konnten die Forscher die saisonalen Schwankungen in der Versorgung mit Vitamin D sowohl für alle Altersgruppen sowie für Frauen und Männer und Nutzer von Vitamin D-Ergänzungen gut beschreiben. Ein Großteil der Kinder und Erwachsenen war besonders im Frühjahr, teilweise aber auch im Herbst unzureichend mit Vitamin D versorgt. Generell fanden die Forscher zu beiden Jahreszeiten ein breites Spektrum in den Vitamin D-Konzentrationen, in Einzelfällen auch mit sehr niedrigen und hohen Werten. Bei den Erwachsenen hatten die Frauen allgemein meist eine bessere Versorgung mit Vitamin D als die Männer. Es zeigte sich weiter, dass viele Teilnehmer Vitamin D ergänzten (25 bis 45 %) und damit ihre Versorgung verbesserten. Das wirkte sich im Frühjahr stärker aus als im Herbst. 51 % der Erwachsenen bzw. 71 % der Teilnehmer ohne Vitamin D-Ergänzungen hatten in wenigstens einer Jahreszeit Vitamin D-Konzentrationen unter 50 nmol/L.

Die Forscher ziehen das Fazit, dass saisonale Schwankungen in den Vitamin D-Werten beträchtlich waren. Vorbeugende Vitamin D-Ergänzungen werden in Dänemark für Menschen mit dem Risiko für eine geringe Vitamin D-Versorgung empfohlen. Das gilt z.B. für Kinder unter zwei Jahren und für ältere Menschen ab 70 Jahren, für Menschen, die sich wenig in der Sonne aufhalten oder auch ein erhöhtes Risiko für Osteoporose haben. Um die Versorgung mit Vitamin D über das Jahr hindurch allgemein zu verbessern, halten die Forscher zweimalige Messungen der Vitamin D-Werte, im Frühjahr und im Herbst, für empfehlenswert. Damit könnten die saisonalen Schwankungen von Vitamin D besser ausgeglichen werden.

Quelle
Louise Hansen et al., Vitamin D Status and Seasonal Variation among Danish Children and Adults: A Descriptive Study. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 20.11.2018, doi: 10.3390/nu10111801.

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