Magnesium unterstützt die Vitamin D-Werte

Magnesium kann dazu beitragen, die Vitamin D-Werte besser zu regulieren. Bei zu geringem Vitamin D kann sich die Versorgung verbessern, bei zu hohen Werten hilft Magnesium, die Werte zu senken.

Die unzureichende Versorgung mit Magnesium wird bisher in ihren Folgen oftmals unterschätzt. In den USA geht man davon aus, dass bis zu 80 % der Bevölkerung täglich aus der Nahrung nicht genügend Magnesium aufnehmen und die empfohlene Tagesdosis nicht erreichen. Magnesium spielt generell eine wichtige Rolle bei vielen Funktionen im Körper, es ist wichtig für die Knochen und Skelettmuskeln, über viele Enzyme ist es auch an der Zellregeneration, der Sauerstoffnutzung und Energiegewinnung beteiligt. In einigen experimentellen Studien gab es Hinweise, dass Enzyme, die Vitamin D synthetisieren und verstoffwechseln, von Magnesium abhängen. 

In Beobachtungsstudien zeigte sich weiter, dass Magnesium signifikant mit Vitamin D interagierte und den Vitamin D-Status beeinflussen konnte. Eine größere Zufuhr von Mikro-Nährstoffen wie Vitamin D, Kalzium und Magnesium wird seit langem mit dem verringerten Vorkommen von vielen später auftretenden Störungen in Beobachtungsstudien verbunden. Dagegen zeigten große Interventionsstudien, in denen die klinische Wirksamkeit direkt bewertet wird, eher uneinheitliche Ergebnisse. Anerkannt ist, dass es große individuelle Unterschiede im Vitamin D- und Magnesium-Stoffwechsel in der allgemeinen Bevölkerung gibt. Eine Gruppe US-amerikanischer Forscher prüfte daher die Hypothese, dass Magnesium-Ergänzungen den Vitamin D-Stoffwechsel beeinflussen können.

Die Untersuchung fand im Rahmen einer Studie zu Darmkrebs (Personalized Prevention of Colorectal Cancer Trial) statt. Die Teilnehmer wurden aufgrund von Risikofaktoren oder der Entfernung eines präkanzerösen Polypen für die Entwicklung von Darmkrebs als gefährdet angesehen. An einer Untergruppe waren zwei Jahre lang (2014 bis 2016) 180 Patienten im Alter von 40 bis 85 Jahren beteiligt. Sie wurden auf zwei Gruppen verteilt. Die eine Gruppe ergänzte täglich Magnesium, die andere nahm zum Vergleich ein Placebo. Die Dosierungen von Magnesium wurden an die Nahrungsaufnahmen der Teilnehmer angepasst. In Blutproben wurden die Veränderungen in den Vitamin D-Spiegeln bestimmt. Die Beziehungen zwischen der Aufnahme von Magnesium und Vitamin D waren, abhängig von den anfänglichen Vitamin D-Konzentrationen, signifikant unterschiedlich, es zeigten sich jedoch signifikante Wechselwirkungen. 

Die Ergänzung von Magnesium erhöhte die Vitamin D-Konzentration, wenn die Werte anfangs nahe bei 30 ng/ml Vitamin D lagen. Magnesium verringerte die Werte etwas, wenn anfangs die Vitamin D-Werte höher waren und bis zu 50 ng/ml betrugen. Bei einem Mangel an Magnesium wird die Vitamin D-Synthese und der Stoffwechselweg beeinträchtigt. Das könnte z.B. erklären, warum Menschen Vitamin D unterschiedlich synthetisieren. Bei einigen Menschen steigt der D-Vitaminspiegel nicht an, selbst wenn sie hochdosierte Nahrungsergänzungen einnehmen.

Die Forscher ziehen das Fazit, dass ein optimaler Magnesiumstatus für die Verbesserung von Vitamin D-Spiegeln wichtig sein kann. Neu ist vor allem, dass mit Magnesium nicht nur eine zu geringe Vitamin D-Versorgung verbessert wird, sondern Magnesium auch einen regulierenden Effekt bei höheren Vitamin D-Werten hat. Die Forscher beschreiben die idealen Vitamin D-Werte im mittleren Bereich einer U-Form. Die gute Versorgung kann zur Prävention von allen Krankheiten beitragen, bei denen Vitamin D eine Rolle spielt. Die Forscher empfehlen, die Aufnahme von Magnesium über die Ernährung zu erhöhen. Zu den Lebensmitteln mit einem hohen Gehalt an Magnesium gehören dunkles Blattgemüse, Bohnen, Vollkornprodukte, dunkle Schokolade, fettreiche Fische wie z.B. Lachs, Nüsse und Avocados. Natürlich liefern auch Magnesium-Ergänzungen einen Beitrag zu einer guten Versorgung.

Quelle
Qi Dai et a., Magnesium status and supplementation influence vitamin D status and metabolism: results from a randomized trial. In: The American Journal of Clinical Nutrition Vol. 108, Nr. 6, 2018, S. 1249–1258, doi: 10.1093/ajcn/nqy274.

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