Mikro-Nährstoffe können die männliche Fertilität stärken

Bei so manchem Paar bleibt der Kinderwunsch unerfüllt. Zu den möglichen Ursachen kann bei Männern auch eine unzureichende Versorgung mit wichtigen Mikro-Nährstoffen gehören.

Die Unfruchtbarkeit betrifft rund 15 % der Menschen, ein weltweites Gesundheitsproblem. Die Gründe dafür können vielfältig sein, sie reichen von körperlichen Störungen und Fehlfunktionen der Sexualorgane bis hin zum Lebensstil. Daher gibt es sowohl ein medizinisches als auch ein allgemeines, öffentliches Interesse, genauer zu untersuchen, ob veränderliche Faktoren des Lebensstils dabei eine Rolle spielen. Auf ihr Konto gehen rund 5 bis 10 % der Ursachen für Unfruchtbarkeit, ohne dass sich an Eizellen und Spermien eine Ursache finden lässt. Als mögliche Ursache kommen zum Beispiel Belastungen durch Stress, Drogen, Rauchen Alkoholkonsum in Frage, und nicht zuletzt spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. 

Eine Reihe von Nährstoffen können bei guter Versorgung zur Fertilität beitragen. Die Ernährung steht im Zentrum einer Reihe von Studien, in denen die Beziehung zur männlichen Infertilität geprüft wurde. Ein Team aus spanischen und mexikanischen Forschern führte dazu eine Literaturrecherche durch. Sie suchten in den einschlägigen Datenbanken nach (randomisierten, klinischen) Studien, in denen der Einfluss von Nährstoffen, Nahrungsergänzungs- oder Lebensmitteln auf die Parameter der Spermien-Qualität untersucht wurden. Sie konnten schließlich 28 Artikel in eine qualitative Analyse und 15 Artikel in eine quantitative Meta-Analyse einbeziehen. In den Studien wurden verschiedene Merkmale der Spermien untersucht, die zur Fruchtbarkeit beitragen: die Gesamtmenge der Spermien, ihre Beweglichkeit und ihre Wohlgeformtheit (Morphologie).

Tatsächlich konnten bestimmte Nährstoffe alle Parameter der Spermienqualität verbessern. Nach der Auswertung zeigte sich, dass die gesamten Spermien-Konzentrationen von den Spurenelementen Selen und Zink sowie von Omega-3-Fettsäuren und Coenzym Q10 beeinflusst wurden. Die Anzahl der Spermien konnte durch Ergänzungen mit Omega-3-Fettsäuren und Coenzym Q10 erhöht werden. Die gesamte Beweglichkeit der Spermien profitierte von Selen, Zink, den Omega-3-Fettsäuren, Coenzym Q10 und zusätzlich von der Aminosäure Carnitin (Dipeptid aus den Aminosäuren Lysin und Methionin). Carnitin verstärkte im übrigen allein die progressive Beweglichkeit der Spermien. Die Morphologie der Spermien wurde außerdem durch Selen, die Omega3-Fettsäuren, Coenzym Q10 und Carnitin beeinflusst.

Die Forscher ziehen das Fazit: Einige Mikro-Nährstoffe können bei zu geringer Versorgung die männliche Fertilität beeinträchtigen. Diese Meta-Analyse von klinischen Studien deutet darauf hin, dass Mikro-Nährstoffe wie Selen, Zink, Omega-3-Fettsäuren, Coenzym Q10 und Carnitin bei guter Versorgung die Parameter der Spermienqualität positiv beeinflussen können. Noch sind die Forscher jedoch vorsichtig mit Empfehlungen. Die Meta-Analyse war in ihrem Umfang begrenzt und die Studien zum Teil recht heterogen. Die Forscher empfehlen daher, diese Mikro-Nährstoffe in Bezug auf die Verbesserung der männlichen Fruchtbarkeit weiter zu untersuchen.

Quelle
Albert Salas-Huetos et al., The Effect of Nutrients and Dietary Supplements on Sperm Quality Parameters: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomised Clinical Trials. In: Advances in Nutrition Vol. 9, Nr. 6, 2018, S. 833-848, doi: 10.1093/advances/nmy057.

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