Antioxidantien können Entzündungen beeinflussen

Viele Mikro-Nährstoffe, vor allem die Vitamine und Carotinoide, haben antioxidative Fähigkeiten. Sie können die Bildung von freien Radikalen und reaktiven Sauerstoffverbindungen kontrollieren. Auch die Entwicklung von Entzündungen kann von Antioxidantien beeinflusst werden.

Im Lauf des Stoffwechsels finden viele Prozesse statt, bei denen freie Radikale und reaktive Sauerstoffverbindungen entstehen. Sie werden normalerweise durch das antioxidative System im Körper in Schach gehalten. Sind freie Radikale und reaktive Sauerstoffverbindungen jedoch im Übermaß vorhanden, können sie schädlich wirken, was als oxidativer Stress bezeichnet wird. Er kann Gewebe schädigen und zu Entzündungen beitragen. Dazu gehören u.a. auch niedriggradige Entzündungen im Körper, die oft kaum spürbar sind und langfristig zu Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems beitragen können. Eine Gruppe internationaler Forscher untersuchte daher in einer Studie, wie sich Antioxidantien auf typische Entzündungsmarker im Körper auswirken. Dazu gehören das C-reaktive Protein (CRP) und Fibrinogen (Blutgerinnungsfaktor und Akut-Phase-Protein)

An der Studie nahmen knapp 800 US-Amerikaner teil, die 2001 und 2002 an der großen Bevölkerungsstudie NHANES (National Health and Nutrition Examination Survey) beteiligt waren. Für alle lagen die Daten der Entzündungsmarker CRP und Fibrinogen vor. Die Forscher bestimmten bei allen Teilnehmern die Werte der (Serum-)Vitamine A, D und E sowie von Beta-Carotin und anderen Carotinoiden, Cryptoxanthin, Lykopin, Lutein und Zeaxanthin, die antioxidative Fähigkeiten haben. Fast alle Vitamine und Carotinoide waren mit den Werten von CRP und Fibrinogen verbunden. Bestimmt wurde weiter das Risiko für eine kardiovaskuläre Erkrankung mit Hilfe von erhöhten CRP-Werten. 

Mit einem zunehmendem Gehalt an Antioxidantien, vor allem der Carotinoide (alpha-, Trans-beta- und Cis-Beta-Carotin) sowie der Vitamine A und E, verringerte sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Die Forscher prüften weiter, wie sich starkes Übergewicht (Adipositas) auf die Beziehung von Antioxidantien und CRP auswirkt. Bekannt ist, dass ein erhöhtes Übergewicht häufig mit entzündlichen Reaktionen im Körper verbunden ist. Auch hier zeigte sich, dass die Adipositas die Beziehung zwischen den Antioxidantien und dem Entzündungsmarker CRP leicht beeinflussen bzw. verringern konnte.

Die Forscher ziehen das Fazit: Je niedriger die Antioxidantienspiegel sind, desto höher wirkt sich die Belastung durch Entzündungen aus, was sich an den CRP- und Fibrinogen-Werten zeigt. Dabei wirkt sich die Adipositas in moderater Weise auf diese Verbindung aus. Beobachtet wurde weiter ein Zusammenhang zwischen den Antioxidantien-Spiegeln und dem kardiovaskulären Risiko. Ein geringerer Gehalt an antioxidativen Mikro-Nährstoffen, vor allem von Vitaminen und Carotinoiden, kann zu einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten führen.

Quelle
Mohsen Mazidi et al., Inverse association between serum antioxidant levels and inflammatory markers is moderated by adiposity: a report based on a large representative population sample of American adults. In: British Journal of Nutrition Vol. 120 Nr. 11, 2018, S. 1272-1278, doi: 10.1017/S0007114518002581.

Als registrierter/angemeldeter Benutzer erhalten Sie zusätzlich Empfehlungen und Informationen unserer Redaktion.