Vitamine und Carotinoide gegen den Katarakt

Größere Studien zeigten bereits, dass einige Vitamine und Carotinoide das Risiko für die altersabhängige Makula-Degeneration senken und für die begleitende Therapie nützlich sein können. Auch die Entwicklung des altersabhängigen Katarakts (grauer Star) lässt sich offenbar von Vitaminen und Carotinoiden beeinflussen.

Beim Katarakt trübt sich die Augenlinse ein. Das ist mit einer grauen Färbung hinter der Pupille verbunden, weshalb diese Augenkrankheit oft auch als grauer Star bezeichnet wird. Der Katarakt tritt mit einer meist langsamen Entwicklung vor allem im höheren Alter auf. Bei dieser Augenkrankheit verschlechtert sich u.a. die Sehschärfe, die Sicht wird verschwommener und man reagiert empfindlicher gegenüber Blendlicht. Zu den möglichen Ursachen gehören UV-Strahlungen, die die Linse schädigen können, aber auch Krankheiten wie Diabetes und einige Medikamente (besonders Cortison) sowie das Rauchen. Zu den Ursachen gehört weiter ein innerhalb der Linse verlangsamter Stoffwechsel. Einige Studien zeigten, dass einige Vitamine und Carotinoide nicht nur das Risiko für die altersabhängige Makuladegeneration, sondern auch für die Entwicklung eines altersbedingten Katarakts verringern könnten.

Eine Gruppe chinesischer Forscher führten dazu eine Literaturrecherche durch und suchte nach verfügbaren (randomisiert kontrollierten) Studien, in denen die Beziehung von Vitaminen und Carotinoiden zum Katarakt untersucht wurde. Sie konnten schließlich acht klinische Studien und neun Beobachtungssstudien in ihre Meta-Analyse einbeziehen. Nach der Auswertung zeigte sich, dass in den Beobachtungsstudien die meisten Vitamine und Carotinoide signifikant mit einem verringerten Risiko für die Entwicklung des altersabhängigen Katarakts verbunden waren. Das galt vor allem für die Vitamine A, C und E sowie für Beta-Carotin und die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin. In den randomisiert kontrollierten Studien war diese Beziehung für Vitamin E und Beta-Carotin etwas weniger ausgeprägt. 

Bei der Beziehung von Vitaminen und Carotinoiden und dem Katarakt zeigte sich weiter eine von der Dosis abhängige Wirkung. In den Beobachtungsstudien verringerte sich das Katarakt-Risiko signifikant um 26% für jeden Anstieg von täglich 10 mg mehr an Lutein und Zeaxanthin. Gleiches galt für jede Erhöhung von täglich 500 mg Vitamin C, dadurch verringerte sich das Katarakt-Risiko um 18 %. Etwas geringer war die Senkung des Katarakt-Risikos bei einem Anstieg von je 5 mg täglich von Beta-Carotin und Vitamin A, wodurch sich das Risiko um 8 % bzw. um 6 % verringerte.

Die Forscher ziehen das Fazit, dass ein erhöhter Konsum von Vitaminen und Carotinoiden, vor allem der Vitamine A, C und E sowie von Beta-Carotin, Lutein und Zeaxanthin, das Risiko für die Entwicklung eines altersbedingten Katarakts verringern könnte. In weiteren Forschungen sollten diese Beziehungen näher untersucht werden.

Quelle
Hong Jiang et al., Dietary vitamin and carotenoid intake and risk of age-related cataract. In: The American Journal of Clinical Nutrition Vol. 109, Nr. 1, S. 43-54, doi: 10.1093/ajcn/nqy270.

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