Vitamin D und chronische Krankheiten

Eine gute Versorgung mit Vitamin D ist nicht nur für gesunde Knochen sehr wichtig. Sie trägt auch dazu bei, die Risikofaktoren für chronische Krankheiten zu verringern.

Die Unterversorgung bzw. der Mangel an Vitamin D wird allgemein vor allem mit den Krankheiten des Skelettsystems verbunden. Vitamin D wirkt jedoch auch auf eine Reihe von anderen Zellarten und körperlichen Funktionen ein. Dabei gibt es auch einen Zusammenhang zwischen Defiziten an Vitamin D und dem erhöhten Risiko für chronische Krankheiten. Das gilt z.B. für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes und Demenz. Eine Gruppe von US-amerikanischen Forschern untersuchte in einer kleinen Studie, ob und wie ein unzureichender Vitamin-D-Spiegel mit Risikofaktoren für chronische Krankheiten und kognitive Dysfunktionen bei Erwachsenen im Alter von 50 bis zu 70 Jahren verbunden ist. Dazu gehören beispielsweise Faktoren wie Blutdruck, Glukose, Körperfett, BMI und Taillenumfang sowie Cholesterinwerte und kognitive Dysfunktionen.

In der Studie machten 72 Teilnehmer Angaben zu ihrem Gesundheitsstatus und ihrer körperlichen Aktivität. Sie erstellten außerdem eine ausführliche Liste zu ihrer Ernährung im Lauf von drei Tagen. Dazu gehörte auch, wie oft sie Vitamin D aus ihrer Ernährung aufnahmen und wie oft bzw. wie lange sie sich in der Sonne aufhielten. Außerdem wurden ihre kognitiven Fähigkeiten sowie ihr Körperzustand (Körperfettanteil, Android/Gynoid-Verhältnis) ermittelt. Weiter wurde der Zustand ihrer Arterien (Steifigkeit, zentraler Arteriendruck) untersucht. In Blutproben wurden außerdem die Werte von Vitamin D, Blutfetten und Glukose gemessen.

Es zeigte sich, dass bei rund 50 % der Teilnehmer (36 Personen) die Versorgung mit Vitamin D unzureichend bis mangelhaft war. Teilnehmer, die nur wenig körperlich aktiv waren, hatten dabei niedrige Vitamin D-Werte im Vergleich zur Gruppe, die eine hohe körperliche Aktivität hatte. Die Aufnahme von Vitamin D aus der Nahrung war eher gering. Einen größeren Einfluss auf die Vitamin D-Spiegel im Blut hatte die Einnahme von Vitamin D-Ergänzungen. Die Bildung von Vitamin D über die Haut hing von der Sommer- und Winterzeit ab. Bei Messungen in den Wintermonaten zeigten sich bei den Teilnehmern häufiger eine niedrigere Versorgung. Geringe Vitamin D-Werte waren negativ mit den Risikofaktoren für chronische Krankheiten verbunden. Das galt vor allem für die Werte von Blutzucker, Triglyzeriden, Körperfett und das Android/Gynoid-Verhältnis.

Die Forscher ziehen aus diesen Ergebnissen das Fazit, dass unzureichende bis mangelnde Vitamin D-Spiegel mit den Risikofaktoren für chronische Krankheiten bei Männern und Frauen im Alter von 50 bis 70 Jahren verbunden sind. Bei guter körperlicher Aktivität konnten die Vitamin D-Werte besser aufrecht erhalten werden. Vor allem bei älteren, fettleibigen Menschen mit geringer Körperaktivität könnten eine regelmäßige Kontrolle der Vitamin D-Werte und gegebenenfalls entsprechende Ergänzungen sinnvoll sein.

Quelle
Japneet Kaur et al., Association of Vitamin D Status with Chronic Disease Risk Factors and Cognitive Dysfunction in 50-70 Year Old Adults. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 11.1.2019, doi: 3390/nu11010141.

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