Vitamin D bei Colitis ulcerosa

Patienten mit der chronisch-entzündlichen Darmkrankheit Colitis ulcerosa können von guten Vitamin D-Werten profitieren. Dabei scheinen höhere Dosen deutlich effektiver zu sein als geringere, wie eine neue Studie zeigt.

Niedrige Vitamin D-Werte sind bei Patienten mit Colitis ulcerosa mit einem erhöhten Risiko von Rückfällen verbunden, wie eine frühere Studie bereits gezeigt hatte. Bisher war jedoch die optimale Dosis von Vitamin D-Ergänzungen bei den Patienten nicht genau geklärt. Eine Gruppe von iranischen Forschern hat dies nun in einer Studie geprüft. Einbezogen in die (doppelblinde, randomisierte klinische) Studie waren 50 Patienten, die an Colitis ulcerosa litten. Ihr Krankheitsgrad wurde geprüft und als leicht bis mittelschwer eingestuft. Bestimmt wurden außerdem ihre Vitamin D-Werte, die zu gering waren, dazu die gesamte antioxidative Kapazität und der Gesamt-Oxidations-Status. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt, die eine erhielt 12 Wochen lang mit 1.000 I.E. Vitamin D täglich eine geringere Dosis, die andere nahm in dieser Zeit mit 2.000 I.E. täglich eine höhere Dosis ein. Danach wurden bei allen Patienten der Krankheitsgrad, die Werte von Vitamin D und der antioxidative/oxidative Status erneut untersucht.

Am Ende der Studie waren in der Gruppe mit hoch dosiertem Vitamin D die Werte (Serum-25-OHD) signifikant stärker angestiegen als in der Gruppe mit der geringeren Dosis (um 6,7 ± 3,8 ng/ml in der Hochdosis-Gruppe gegenüber 0,2 ± 0,5 ng/ml in der Niedrigdosis-Gruppe). Die Konzentration des Gesamt-Oxidations-Status sank signifikant nur durch die Einnahme des hoch dosierten Vitamin D (- 0,37 ± 0,26). Bei der gesamten antioxidativen Kapazität gab es in den beiden Gruppen keine statistisch signifikanten Unterschiede. Die Werte für den Krankheitsstatus (IBDQ-9 - Inflammatory Bowel Disease Questionnaire-9 und SCCAI - Simple Clinical Colitis Activity Index Questionnaire) hatten sich mit den Hochdosen von Vitamin D signifikant verbessert. In der Gruppe mit dem niedrigerem Vitamin D zeigten sich beim SCCAI leicht verbesserte Werte, die jedoch nicht signifikant waren.

Die Forscher ziehen das Fazit, dass diese Ergebnisse darauf hinweisen, dass eine tägliche Dosis von 2.000 I.E. Vitamin D bei Patienten mit Colitis ulcerosa die Serum-25-OHD-Konzentration deutlich erhöht und die Lebensqualität verbessern kann. Dabei wird auch die Krankheitsaktivität verringert. Die Forscher empfehlen, bei Patienten mit Colitis ulcerosa den Status von Vitamin D generell zu bestimmen, da sie von einer Ergänzung von Vitamin D profitieren können.

Quelle
Sara Karimi et al., The effects of two vitamin D regimens on ulcerative colitis activity index, quality of life and oxidant/anti-oxidant status. In: Nutrition Journal, Online-Veröffentlichung vom 11.3.2019, doi: 10.1186/s12937-019-0441-7.

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