Omega-3-Fettsäuren regen die Bildung von Oxylipinen an

Zwischen der Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen und der Bildung von Oxylipinen, Botenstoffen im Körper, besteht eine lineare Beziehung. Das zeigte sich in einer neuen Studie.

Die gesunden Omega-3-Fettsäuren aus fettreichen Fischen bzw. Fischölen wirken auf vielfache Weise auf die Gesundheit ein. Dazu gehört z.B. ihr Einfluss auf die Blutfette sowie auf Entzündungen und die Blutgerinnung. Bei den gesundheitlichen Wirkungen spielt auch der Einfluss der Omega-3-Fettsäuren auf ihre oxidierten Metabolite, z.B. Eicosanoide und anderen Oxylipine, eine Rolle. Oxylipine regulieren als Boten- oder Signalstoffe eine Vielzahl von physiologischen Prozessen im Körper. Treten Erkrankungen wie z.B. der Bluthochdruck auf, zeigt sich dies auch auf der Ebene der Botenstoffe, dann werden vermehrt den Blutdruck erhöhende Oxylipine gefunden. 

Sie könnten daher möglicherweise auch als Biomarker für das metabolische Syndrom und dessen Beeinflussung durch die Ernährung dienen. Doch dazu gibt es bisher nur wenige Untersuchungen. Forscher der Bergischen Universität Wuppertal und aus Großbritannien prüften daher in einer Studie, wie sich die Aufnahme der Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) auf die Konzentration von Oxylipinen im Blut auswirkt.

An der Studie nahmen 121 gesunde Männer und Frauen teil, die gewohnheitsmäßig eher wenig Fisch aßen. Sie nahmen ein Jahr lang Kapseln mit den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA ein. Sie wurden dazu in drei Gruppen eingeteilt, in der jeweils unterschiedliche Dosierungen eingesetzt wurden. Sie entsprachen im Gehalt an EPA und DHA entweder einer, zwei oder vier Portionen Fisch pro Woche (3,27 g EPA + DHA pro Portion). Nach drei Monaten sowie am Ende der Studie nach einem Jahr untersuchten die Forscher bei allen Teilnehmern die Menge von Oxylipinen im Blut. Sie prüften, ob und wie sich die Oxylipine verändert hatten und wie dies zum Gehalt an EPA und DHA in den Blutfetten in Beziehung stand.

Die Forscher bestimmten in den Blutproben 73 Oxylipine, dabei zeigte sich im Verhältnis zu den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA eine lineare Beziehung. Je mehr Omega-3-Fettsäuren die Teilnehmer aufgenommen hatten, umso mehr Oxylipine wurden in ihrem Körper gebildet. Besonders die Anzahl der entzündungshemmenden und das Herz schützenden Oxylipine nahmen abhängig von der Aufnahme an Omega-3-Fettsäuren deutlich zu. Die Bildung von Oxylipinen wird offenbar im Körper selbst nicht reguliert. Die Forscher heben daher in ihrem Fazit hervor: Was an Omega-3-Fettsäuren im Körper aufgenommen wird, wird auch verarbeitet. Diese neuen Kenntnisse können für das Verständnis der physiologischen Wirkung von ungesättigten Fettsäuren sehr wichtig sein.

Quelle
Annika I. Ostermann et al., Plasma oxylipins respond in a linear dose-response manner with increased intake of EPA and DHA: results from a randomised controlled trial in healthy humans. In: The American Journal of Clinical Nutrition Vol. 109, Nr. 5, 2019, S.1251-1263, doi: 10.1093/ajcn/nqz016.

Als registrierter/angemeldeter Benutzer erhalten Sie zusätzlich Empfehlungen und Informationen unserer Redaktion.