Vitamin A könnte vor weißem Hautkrebs schützen

Wer mit seiner Ernährung reichlich Vitamin A aufnimmt, hat ein geringeres Risiko, an einer Art des weißen Hautkrebses, dem Plattenepithelkarzinom, zu erkranken.

Menschen mit heller Haut und einer durch zu starke Einwirkungen des Sonnenlichts (UV-Strahlen) vorgeschädigten Haut, haben ein erhöhtes Risiko, vor allem im höheren Alter am Plattenepithelkarzinom (auch Spinaliom oder Stachelzellkarzinom genannt) zu erkranken. Die Vorkommen von Hautkrebs, auch dieser speziellen Art, sind in den letzten Jahren allgemein angestiegen. Maßnahmen für die Vorbeugung, abgesehen vom Sonnenschutz und dem geringen Aufenthalt im Sonnenlicht, sind kaum bekannt. Möglicherweise kann aber eine gesunde Ernährung mit einem guten Anteil an Vitamin A zur Vorbeugung vor dem weißen Hautkrebs beitragen. Das prüfte eine Gruppe von US-amerikanischen und koreanischen Forschern im Rahmen von zwei großen Bevölkerungsstudien.

Vitamin A ist vor allem in tierischen Lebensmitteln, z.B. in der Leber, in Butter und Eiern, vorhanden. Viele pflanzliche Lebensmittel enthalten außerdem Carotinoide, eine Vorform von Vitamin A, sie sind z.B. reichlich in Karotten, Kürbis, Spinat und Kohl enthalten. Vitamin A hat im Körper viele Aufgaben, es ist vor allem für die Sehfunktionen sowie für die Bildung und Differenzierung von Zellen sehr wichtig. Das gilt ganz besonders für das gesunde Wachstum und die Reifung von Hautzellen. Bei Zellen, die durch das Sonnenlicht bzw. durch eine erhöhte UV-Bestrahlung stärker belastet sind, entsteht vermehrter Stress, und sie benötigen mehr Vitamin A. 

Das könnte möglicherweise bei der Entwicklung von Hautkrebs-Krankheiten eine Rolle spielen. Die Forscher analysierten daher die Ergebnisse von zwei langjährigen, großen Bevölkerungsstudien, der Nurses Health Study und der Health Professionals Follow-Up Study. Daran hatten rund 75.000 Frauen (1984 bis 2012) und rund 48.000 Männer (1996 bis 2012) aus medizinischen Berufen teilgenommen. Für alle Teilnehmer lagen detaillierte Angaben zur Ernährung aus wiederholten Befragungen vor. Daraus konnten die Forscher die tägliche Aufnahme von Vitamin A berechnen. Je nach der Zufuhr wurden die Teilnehmer dann fünf Gruppen, von der geringsten bis zur höchsten Aufnahme an Vitamin A, zugeordnet.

In den langen Beobachtungszeiten von mehr als 25 Jahren erkrankten in dieser großen Gruppe knapp 4.000 Personen an einem Plattenepithelkarzinom. Im Vergleich zur geringsten Aufnahme von Vitamin A hatten die Teilnehmer mit besseren Vitamin A-Aufnahmen ein verringertes Risiko für diesen Hautkrebs. Bei den Teilnehmern der zweiten Gruppe mit nur gering erhöhtem Vitamin A lag die Risikosenkung nur bei 3 %. In der fünften Gruppe mit der höchsten Zufuhr an Vitamin A sank das Risiko für das Plattenepithelkarzinom signifikant um 17 %. Die beste Schutzwirkung von Vitamin A ermittelten die Forscher durch tierische Lebensmittel, gefolgt von den Carotinoiden Beta-Cryptoxanthin, Lykopin sowie Lutein und Zeaxanthin. Zwar können aus einer Beobachtungsstudie keine Ursachen und Wirkungen abgeleitet werden, für die Forscher ist der Hautkrebs-Schutz durch Vitamin A aufgrund dieser Ergebnisse jedoch sehr plausibel. In weiteren Studien sollte nun geklärt werden, ob Ergänzungen von Vitamin A zur Vorbeugung vor dem Plattenepithelkarzinom beitragen können.

Die Forscher schließen aus diesen Ergebnissen, dass neben dem Sonnenschutz und einem verringerten Aufenthalt in der Sonne auch die Ernährung zum Schutz vor Hautkrebs beitragen kann. Das gilt vor allem für Vitamin A und für seine Vorstufe, die Carotinoide, aus pflanzlichen Lebensmitteln. Die Forscher weisen jedoch darauf hin, dass Vitamin A bei einer zu hohen Zufuhr Nebenwirkungen haben kann. Erhöhte Dosierungen sollten daher nur nach therapeutischer Empfehlung aufgenommen werden.

Quelle:
Jongwoo Kim et al., Association of Vitamin A Intake With Cutaneous Sqamous Cell Carcinoma Risk in the United States. In: JAMA Dermatology, Online-Veröffentlichung vom 31.7.2019, doi: 10.1001/jamadermatol.2019.1937.

Als registrierter/angemeldeter Benutzer erhalten Sie zusätzlich Empfehlungen und Informationen unserer Redaktion.