Kurkuma und Curcumin bei metabolischen Krankheiten

Bei metabolischen Krankheiten und beim erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten könnten Curcumin und Curcuminoide zur Vorbeugung beitragen und auf die Blutfette und -glukose einwirken.

Fettstoffwechselstörungen (Dyslipidämie) sind ein weltweit verbreitetes Gesundheitsproblem und ein hoher Risikofaktor für die Entstehung der Atherosklerose, die zu schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann. Kurkuma (Curcuma longa, Gelbwurzel) und seine wichtigsten Inhaltsstoffe, Curcumin und andere Curcuminoide, wurden in einigen Studien in Bezug auf Fettstoffwechselstörungen untersucht, zeigten jedoch nicht einheitliche Ergebnisse auf die Blutfette bei Erwachsenen. Chinesische Forscher führten daher eine systematische Überprüfung und Meta-Analyse durch, um die Auswirkungen von Kurkuma und Curcuminoiden auf die Triglyzeride im Blut sowie auf das Gesamt-, LDL- und HDL-Cholesterin zu bewerten. 

Nach ihrer umfassenden Literaturrecherche konnten sie in Bezug auf die Triglyzeride 12 Studien, zum Gesamt-Cholesterin 14 Studien, zum LDL 13 und zum HDL 16 Studien einbeziehen, die jeweils randomisiert und kontrolliert waren. Die Analysen zeigten, dass Kurkuma und Curcuminoide die Triglyzeride im Blut um -19,1 mg/dL senken könnten, das Gesamt-Cholesterin könnte um -11,4 mg/dL reduziert werden, das so genannte „schlechte" LDL-Cholesterin könnte um -9,83 mg/dL sinken, dagegen könnten sich die Werte für das „gute" HDL-Cholesterin um 1,9 mg/dL erhöhen.

Die Forscher ziehen das Fazit: Kurkuma und Curcuminoide können bei Erwachsenen mit Stoffwechselkrankheiten die Blutfette signifikant beeinflussen. Da diese Ergebnisse jedoch aus zum Teil recht heterogenen Studien stammen, sollten sie in weiteren Studien kontrolliert werden.

Eine weitere Meta-Analyse zeigt, dass Curcuminoide als natürliche Polyphenole den Herzschutz und den Glukosestoffwechsel unterstützen können. Bei Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von Curcumin in Bezug auf die Verbesserung des Glukosestoffwechsels untersucht. Die chinesischen Forscher konnten in ihrer Analyse vierzehn (randomisiert, kontrollierte) Studien mit 1.277 Teilnehmern auswerten.

Curcumin führte zu einem signifikanten Rückgang des (Nüchtern-) Blutzuckerspiegels, des glykierten Hämoglobins (HbA1c) und der homöostatischen Untersuchung der Insulinresistenz (HOMA-IR). Die Analysen der Untergruppe zeigten, dass Curcumin oder kombinierte Curcuminoide bei Typ 2 Diabetes-Patienten die (Nüchtern-) Blutglukose und HbA1c wirksamer verringerten als beim metabolischem Syndrom. Die Ergänzung mit Curcuminoiden in Dosen von ≥300 mg täglich zeigte signifikante Senkungen beim Blutzucker, bei HbA1c und HOMA-IR. Die Wirkungen waren über lange Zeiträume (≥12 Wochen) signifikanter als bei kürzeren Zeiträumen. Curcumin und Curcuminoide wurden dabei allgemein gut vertragen.

Die Forscher ziehen das Fazit: Curcumin oder kombinierte Curcuminoide könnten den Herzschutz bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessern, da sie positiv auf den Glukosestoffwechsel einwirken. Diese Beziehungen sollten in weiteren und größeren Studien näher untersucht werden.

Quelle:
Fen Yuan et al., A Systematic Review and Meta-analysis of Randomized Controlled Trials on the Effects of Turmeric and Curcuminoids on Blood Lipids in Adults with Metabolic Diseases. In: Advances in Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 18.6.2019, doi: 10.1093/advances/nmz021
und
J. Huang et L., Efficacy and safety of Rhizoma curcuma long with respect to improving the glucose metabolism of patients at risk for cardiovascular disease: a meta-analysis of randomised controlled trials. In: Journal of Human Nutrition and Dietetics, Online-Veröffentlichung vom 14.4.2019, doi: 10.1111/jhn.12648.

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