Omega-3-Fettsäuren und Herz-Kreislauf-Krankheiten

Eine neue Meta-Analyse zeigt, dass die gesunden Omega-3-Fettsäuren das Risiko für Herzinfarkte und andere Herzkrankheiten sowie für Herz-Kreislauf-Krankheiten senken können. Dabei spielt auch die Dosis eine wichtige Rolle.

Seit vielen Jahren zeigen sich die vielfältigen gesundheitlichen Wirkungen der Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) aus Fischölen. Das gilt besonders für die Unterstützung der Funktionen des Herzens und des Herz-Kreislauf-Systems. Dennoch gab es dazu auch einige widersprüchliche Ergebnisse, vor allem aus klinischen Studien. US-amerikanische Forscher führten daher eine aktualisierte Meta-Analyse durch. In diese Auswertung wurden u.a. drei neuere Langzeit-Studien einbezogen, wodurch sich die Teilnehmerzahl insgesamt um 64 % erhöhte. 

Dabei war z.B. die bisher umfangreichste VITAL-Studie (Vitamin D and Omega-3 Trial). Insgesamt konnten die Forscher in diese neue Meta-Analyse rund 127.000 Erwachsene (rund 60 % Männer, Durchschnittsalter 64 Jahre bei Studienbeginn) einbeziehen, die an 13 (randomisierten) internationalen Studien teilgenommen hatten. Alle wurden im Durchschnitt fünf Jahre lang beobachtet. In allen Studien wurde geprüft, ob Ergänzungen von Omega-3-Fettsäuren die Vorkommen von Herzinfarkten, Herz-Kreislauf-Krankheiten und Schlaganfällen (einschließlich von Todesfällen aufgrund dieser Krankheiten) im Vergleich zu einem Placebo beeinflussen konnten. Dabei prüften die Forscher auch die Dosierungen, was in früheren Studien oftmals nicht berücksichtigt wurde. Eigens gewertet wurden die Ergebnisse einer weiteren Studie, in der besonders hohe Dosierungen eingesetzt wurden (REDUCE-IT).

Im Lauf von durchschnittlich fünf Jahren kam es in dieser großen und älteren Teilnehmergruppe zu rund 45.000 Krankheitsfällen aufgrund von Herz- und -Kreislauf-Krankheiten, rund 8.000 Teilnehmer verstarben aufgrund dieser Krankheiten. Die Analysen zeigten, dass Teilnehmer, die Omega-3-Fettsäuren ergänzten, im Vergleich zum Placebo, ihr Risiko für die meisten kardiovaskulären Krankheiten (Herzinfarkte, koronare Herzkrankheit) um 8 % verringern konnten. Dagegen wurden die Vorkommen von Schlaganfällen nicht beeinflusst.

Die Forscher heben hervor, dass angesichts der weltweiten Verbreitung von kardiovaskulären Krankheiten, von denen jedes Jahr Millionen Menschen betroffen sind, auch kleinere Risikosenkungen bereits viele Fälle von Herzinfarkten und kardiovaskulären Krankheiten vermeiden oder in ihrer Schwere verringern können. Generell ist für die Gesundheit von Herz und Kreislauf allgemein eine gesunde Ernährung, mehr körperliche Aktivität und ein gesunder Lebensstil empfehlenswert. Besonders wichtig ist ein erhöhter Fischverzehr, vor allem fettreiche Fische enthalten die gesunden Omega-3-Fettsäuren. Bei einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und für bereits erkrankte Patienten können Ergänzungen die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren deutlich verbessern. 

Die Ergebnisse der Meta-Analyse deuten darauf hin, dass tägliche Dosen von mehr als 840 mg Omega-3-Fettsäuren, wie sie in den meisten Studien genutzt wurden, zu einem geringeren Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten führen. Dabei kann der Bedarf an Omega-3-Fettsäuren bei einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten offenbar weiter ansteigen. Dies sollte künftig in weiteren Studien näher untersucht werden.

Diese aktualisierte Meta-Analyse bestätigt die positiven Wirkungen von Omega-3-Fettsäuren auf verschiedene kardiovaskuläre Ereignisse und Krankheiten. Tägliche Ergänzungen von Omega-3-Fettsäuren können den Schutz des Herzens und des Kreislaufsystems verbessern und das Risiko für die meisten Herz-Kreislauf-Krankheiten um 8 % verringern. Dabei spielt die Dosis eine besondere Rolle, sie sollte nicht zu niedrig sein, um das Herz und den Kreislauf zu schützen.

Quelle:
Yang Hu et al., Marine Omega-3 Supplementation and Cardiovascular Disease: An Updated Meta-Analysis of 13 Randomised Controlled Trials Involving 127 477 Participants. In: JAHA Journal of the American Heart Association, Online-Veröffentlichung vom 30.9.2019, doi: 10.1161/JAHA.119.013543.

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